HASSE CHEHÖRT

Von Anke Kemper

„Hömma, Lisbett. Wat is dat denn neuerdings imma fürn Lärm da bei euch im Keller? Da denkt man ja, de Welt chet unter.“

„Ach wat du da widda hörst. Dat is doch der Friedel mit seiner Trommel. Der übt jetzt imma fleißig für de Sambanacht.“

„Wat? Ne Trommel? Seid ihr denn unweis cheworden?“

„Ne, lass den ruhig mal machen. Da kann er sich dran austoben und weiße, wenn die von de Piranhas alle zusammen spielen, dat hört sich richtig doll an.“

„Piranhas? Dat hört sich für mich abba chefährlich an.“

„Isset abba nich, Fine. Dat is ne Musikkapelle, die machen dolle Sambamusik. Und der Friedel is jetzt auch bei der Truppe.“

„Achso. Und für wat für ne Sambanacht übt der Friedel?“

„Weißichnich. Die ham imma mal nen Auftritt hier und da. Die üben imma in der Kappelle in Langscheid, weiße. Da kommen sogar Leute ausm Rheinland hin und machen mit, dat musste dir mal vorstellen! Da chibt es so nen Sambakönich und der zeicht denen, wie man dat richtig machen tut, woll? Dat wär doch sicha auch wat für deinen Otto.“

„Ja, bisse bekloppt? Dat fehlte mir noch. Der Otto sollte lieber mal zusehen, dat er seine Trommel unterhalb vom Hals loswird. Der muss mal dringend inne Muckibude chehen und dat Dingen abtrainieren, woll?“

„Ach, wer braucht in unserm Alter schon ne Muckibude! Da kann er doch besser zur Sambamusik tanzen, dat is auch Sport.“

„Jau, haste auch widda recht.“

„Wat meinste, sollen wa mal zum nächsten Auftritt gucken chehen?“

„Warum nich, nen bisken brasilianische Trommelei hört sich doch fantastisch an!“

„Nich fantastisch, sondern Sambastics!“

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