Zwei Sauerländer Banken ziehen Bilanz

Quelle: Volksbank Sauerland

Zwei große Sauerländer Banken, die Volksbank Sauerland e.G. und die Sparkasse Mitten im Sauerland haben ihre Bilanzen für 2022 veröffentlicht. Dabei zeigte sich die Sparkasse erneut als starker und langfristig orientierter Finanzpartner, der die Kreditversorgung der Bevölkerung und der heimischen Wirtschaft sicherstellte. Mit klaren Zielen ist die neue Volksbank Sauerland nach der Fusion der Volksbank Bigge-Lenne und der Volksbank Sauerland in das neue Geschäftsjahr gestartet.

Sparkasse Mitten im Sauerland ist und bleibt der bewährte Finanzpartner in außergewöhnlichen Zeiten 

Die Sparkasse Mitten im Sauerland schließt das äußerst herausfordernde Geschäftsjahr 2022 zufriedenstellend ab und dokumentiert überzeugend die gelebte Partnerschaft zu ihren Privatkundinnen und -kunden sowie der heimischen Wirtschaft. Vorstandsvorsitzender Peter Schulte macht dies im Jahresrückblick u.a. an der hohen Kreditvergabebereitschaft fest. 

„Hatten wir noch Anfang des Jahres 2022 gehofft, die Pandemie endlich hinter uns zu lassen, rutschten wir bereits im Februar durch den Kriegsbeginn in der Ukraine in eine noch viel schlimmere Krise. Energienotstand, steigende Preise und deutlich anziehende Zinsen, verbunden mit den Turbulenzen an den Börsen und Kapitalmärkten galt es  einzuordnen und zu beherrschen. Insbesondere unsere Beraterinnen und Berater waren stark gefordert, mit den vielen besorgten Kundinnen und Kunden Strategie- und Aufklärungsgespräche zu führen.“ 

Dabei zeigte sich die Sparkasse erneut als starker und langfristig orientierter Finanzpartner, der die Kreditversorgung der Bevölkerung und der heimischen Wirtschaft sicherstellte. So stiegen die Darlehenszusagen gegenüber dem bereits sehr starken  Geschäftsjahr 2021 nochmals an und erreichten 343 Mio. Euro. Diese verteilten sich ca. zur Hälfte auf Kreditvergaben an Unternehmen und zur anderen Hälfte auf Privatkredite, hier insbesondere auf private Wohnungsbaufinanzierungen. „Die Dynamik des  Wohnungsbaugeschäftes ließ im 2. Halbjahr verständlicherweise nach. Die kaum noch kalkulierbaren Baukosten und der Zinsanstieg haben viele Träume von Bauwilligen vorerst zerstört“, so Schulte. Weniger stark gingen die Investitionsfinanzierungen der  heimischen Wirtschaft zurück. Insgesamt stiegen die Ausleihungen der Sparkasse um 17 % auf 1 Mrd. 292 Mio. Euro an – ein Rekordergebnis! 

Die Kundeneinlagen stiegen in 2022 um 1% auf 1 Mrd. 375 Mio. Euro an. Peter Vogt, Vorstandsmitglied der Sparkasse, freut sich, dass die EZB in 2022 endlich die Zins-wende eingeleitet hat und diese nun auch den Sparerinnen und Sparern zu Gute kommt. „Allerdings“, so Vogt „ist aufgrund der noch hohen Inflation die Realverzinsung negativ. Langfristig geht kein Weg an Wertpapieranlagen vorbei“. So legten die Kunden der Sparkasse folgerichtig 1.767 neue Wertpapiersparverträge in 2022 an. Die Gesamtzahl der Fonds-Sparverträge stieg auf 12.730. 

Analog zu dem starken Wohnungsbaugeschäft stieg auch die Anzahl und das Volumen der vermittelten Bausparverträge: Fast 17 % Plus bei der Stückzahl und 40 % Plus beim Volumen, welches über 50 Mio. Euro Bausparsumme erreichte. „Wir freuen uns, dass sich unsere Kunden die noch attraktiven Bausparkonditionen sichern, um sich entweder  Ihren Traum von der eigenen Immobilie zu erfüllen oder bei Zinsablauf von Baufinanzie-rungsdarlehen zinsgünstig umschulden können“, so Peter Vogt.  

Beim Thema „Absichern“ belegte die Sparkasse im Vertriebsranking der Provinzial Versicherung den 8. Platz der 52 Sparkassen in Westfalen. „Unser Provinzial-Center hat in 2022 wieder erstklassige Arbeit geleistet“, so Frank Nennstiel, Vorstandsmitglied. 

Neben 25 Mio. Euro Lebensversicherungssummen vermittelte die Sparkasse die komplette Palette der wichtigen Sachversicherungen. Echte Kundenzufriedenheit erreicht man aber erst bei der Schadensabwicklung. Hier wird die Kundenerwartung mit hohem Service-Level und Professionalität erfüllt“, so Nennstiel. 

Eine zentrale Aufgabe für die nächste Zeit ist das Thema Automatensicherheit. In Kooperation mit den Sparkassen und Volksbanken im HSK und dem Kreis Olpe sowie der Kriminalpolizei wurden Gefährdungsanalysen erstellt. „Wir werden die Sicherheitsvorkehrungen signifikant erhöhen und müssen auch über Standortverlegungen nach-denken“, so Frank Nennstiel. Hintergrund sind die ansteigenden Automatensprengungen in Deutschland. Die Sparkasse traf es am 10.02.2022 mit der Sprengung des Geldautomaten der Geschäftsstelle Gartenstadt in Meschede. Die Wiedereröffnung des Standortes nach massiven Investitionen in Sicherheitstechnik ist für Mai 2023 geplant. 

Das Thema „Nachhaltigkeit“ stand bei der Sparkasse immer schon im Fokus. Vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen bekommt Nachhaltigkeit aber eine noch gewichtigere Rolle. So hat der Vorstand noch in 2022 ein Nachhaltigkeitsprojekt unter externer Begleitung initiiert. Eine Selbstverpflichtung ist in Arbeit. „Es geht darum, dass sich die Sparkasse aktiv für die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einsetzt und auch dazu beiträgt, die Wirtschaft mit dem Ziel des besseren Klimaschutzes zu verändern, so der Vorstand. 

Die Gemeinwohlorientierung der Sparkasse Mitten im Sauerland dokumentiert die hohe Summe von Spenden- und Sponsoring-Zahlungen, die erneut 500.000 Euro erreichte! 

Auf einen Blick 

Zahlen per 31.12.2022 Bilanzsumme 1.821 Mio. € + 4% 
Kundengeschäftsvolumen 3.157 Mio. € + 5% 
Gesamtausleihungen  (ohne Kreditinstitute) 1.292 Mio. € +17% 
Kundeneinlagen 1.375 Mio. € + 1% 
Wertpapierbestand  Kunden 443 Mio. € – 6% 
Quelle: Sparkasse mitten im Sauerland
Sparkassenvorstand Peter Schulte, Frank Nennstiel und Peter Vogt (v.l.n.r.) freuen sich über das gute Geschäftsjahr 2022.

Volksbank Sauerland zufrieden mit Geschäftsjahr 2022

Mit klaren Zielen ist die neue Volksbank Sauerland nach der Fusion der Volksbank Bigge-Lenne und der Volksbank Sauerland in das neue Geschäftsjahr gestartet. „Unser gemeinsames Leistungsversprechen „Doppelt hält besser“ nimmt Form an und Fahrt auf. Wir möchten den Menschen und Unternehmen in der Region dauerhaft als starker Finanzpartner und Experte zur Seite stehen“, so Vorstand Michael Griese bei der Vorstellung des Zahlenwerks für das Geschäftsjahr 2022 der über 4,6 Milliarden großen Volksbank Sauerland mit einem Eigenkapital von rund 400 Mio. Euro.

2022 sei definitiv kein einfaches Jahr gewesen. Bedingt durch eine große wirtschaftliche Dynamik habe sich die Volksbank Sauerland mit den erheblichen Auswirkungen von Klima- und Energiekrise sowie den geopolitischen Konflikten auf das Bankgeschäft beschäftigen müssen. Während sich die Einflussfaktoren aus der Coronapandemie langsam reduzierten, hätten Energiekrise, rasant steigende Inflationsraten und erhebliche Sprünge im Zinsniveau in Folge des Ukraine-Krieges das Tagesgeschäft dominiert. Trotz dieser andauernden, aber auch neuen Herausforderungen blickt das Vorstandsquintett Andreas Ermecke, Bernd Griese, Michael Griese, Dr. Florian Müller und Michael Reitz auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr zurück.

„Der Blick in die Bankenlandschaft verdeutlicht, dass wir uns sehr gut geschlagen haben, nicht zuletzt deshalb, da unser Fokus nach wie vor auf dem Kundengeschäft liegt“, erläutert Andreas Ermecke, Vorstandsmitglied der größten Genossenschaftsbank im Sauerland. „Wir reichen die Einlagengelder unserer Kunden in Form von Krediten in die Region weiter und sind daher nicht im großen Stil darauf angewiesen, Eigenanlagen in Wertpapieren zu tätigen“, erläutert er. Genau das habe im vergangenen Jahr bei vielen Banken zu massiven Herausforderungen aufgrund von hohen Abschreibungen geführt. „Wir haben das vergleichsweise gut gemeistert“, so Ermecke.

Steigende Zinsen und die Entwicklungen rund um die Themen Ukraine-Krieg, Inflation, Energiekrise und Corona-Nachwehen sorgten insgesamt für Turbulenzen an den Börsen und Kapitalmärkten. Das von der Volksbank zum Bilanzstichtag betreute Wertpapiervolumen lag bei rund 1,4 Mrd. Euro. „Wir werden unsere Kunden weiterhin aktiv auf das Thema Vermögensaufbau durch Wertpapiere und Fonds ansprechen. Denn ein Festgeldzins gleicht den Kaufkraftverlust durch die Inflation nicht aus“, bekräftigt Privatkunden-Vorstand Michael Reitz. „Die Expertise unserer Vermögensberatung war in diesem Jahr besonders nachgefragt, um die aktuellen Entwicklungen für unsere Kunden einzuordnen und langfristige Orientierung zu geben“, so Reitz.

Die Bilanzsumme der Volksbank Sauerland erhöhte sich von 4,4 Mrd. Euro auf 4,6 Milliarden Euro. Das Kreditgeschäft hat sich deutlich gesteigert, sodass die Kundenforderungen um 10,5 Prozent von 2,9 Milliarden Euro auf 3,2 Milliarden Euro anstiegen. Die Kundeneinlagen erhöhten sich von 3,0 Milliarden Euro auf 3,2 Milliarden Euro.

Die Fusion der Volksbank Bigge-Lenne mit der Volksbank Sauerland ist im vergangenen Jahr erfolgreich gemeistert worden. „Zweimal 100 Prozent Zustimmung durch die Vertreterversammlungen, mehr geht nicht“, berichtet Michael Griese erfreut. „Mitglieder und Kunden sollten so wenig wie möglich davon spüren, dass im vergangenen Jahr hinter dem Schalter akribisch an der Fusion gearbeitet wurde. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben kräftig mit angepackt und sind manchmal an ihre Belastungsgrenzen gekommen“, erklärt Michael Reitz, der das neue Institut als „attraktiven Arbeitgeber in Südwestfalen“ bezeichnet. „Unsere rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben einen zukunftssicheren Arbeitsplatz mit vielen Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung!“

Immerhin wurden zwei starke Volksbanken in einer Region zusammengebracht. Die Nähe zu den über 81.000 Mitgliedern und 135.000 Kunden wird eine noch größere Bedeutung erlangen: vor Ort durch eine starke regionale Präsenz sowie durch zunehmend digitale Angebote. „Die Fusion war überdies Anlass genug, das genossenschaftliche Profil unseres Hauses weiter zu schärfen“, so Bernd Griese. Mehrwerte für Mitglieder durch interessante Veranstaltungsangebote der MitgliederAkademie, wichtige Finanzinformationen per Newsletter oder regionale Investitionen, von den die Menschen im Sauerland profitieren können.

Nicht unerwähnt wollen die Vorstände auch das Engagement in der Region lassen. Mehr als 580.000 Euro seien 2022 an Spenden in regionale Vereinsprojekte geflossen. Stattlich falle auch die Bilanz beim Crowdfunding aus: „Viele schaffen mehr“ sammelte mit weiteren rund 50.000 Euro Co-Funding der Volksbank insgesamt 156.435 Euro für Vereinsprojekte aus dem Sauerland für das Sauerland.

„Wir bieten Lösungen für die Welt von morgen“, beschreibt Dr. Müller die Neuausrichtung der Mission der Genossenschaft. „Wir sind nicht nur Volksbank, wir wollen zukünftig eine Genossenschaft sein mit vielen neuen Leistungsangeboten. Beispielhaft nennt Dr. Müller das Angebot rund um die Immobilie. „Für den Bereich Bauen und Wohnen haben wir bereits ein komplettes Ökosystem erstellt – mit unterschiedlichen Möglichkeiten und Angeboten für Bauherren, Käufer und Verkäufer, rund um Miete und Vermietung bis hin zur Hausverwaltung.“ Zudem könne die hauseigene Versicherungsagentur den notwendigen Schutz für Immobilien und Immobilienbesitzer anbieten. Auch beim Thema Energie ist die Volksbank Sauerland nicht nur beratend für Privatpersonen und Unternehmen, die sich mit der Sanierung und Modernisierung von Objekten beschäftigen ein verlässlicher Partner, sondern auch für diejenigen, die sich der Gewinnung von erneuerbaren Energien in Form von Photovoltaik, Biogas oder Windkraft widmen.

Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick (Stand: 13.03.2022)

Volksbank Sauerland eG31.12.202231.12.2021Veränderung in %
Bilanzsumme4,641 Mrd. Euro4,367 Mrd. Euro+ 6,3
Kundeneinlagen3,201 Mrd. Euro3,021 Mrd. Euro+ 6,0
Kundenkreditvolumen3,175 Mrd. Euro2,873 Mrd. Euro+ 10,5
Eigenkapital402 Mio. Euro386 Mio. Euro+ 4,1
Anzahl Mitarbeiterkapazitäten556  557-0,1
davon Auszubildende28  31-9,7
Quelle: Volksbank Sauerland
Präsentieren eine solide Bilanz in schwierigen Zeiten: die Vorstände der Volksbank Sauerland (v.l.) Michael Reitz, Bernd Griese, Andreas Ermecke, Dr. Florian Müller und Michael Griese.