Zum fünften Mal in Folge Weltmeister

Heinsberg/Paris. Und sie haben es wieder geschafft: Guy Savoy wurde auch 2020 von LaListe zum weltbesten Restaurant ernannt. Der Spitzenkoch Guy Savoy und sein Restaurantleiter Hubert Schwermer haben mitsamt des kompletten Teams mit dem „Guy Savoy“ in der ehemaligen Münze in Paris am Ufer der Seine zum fünften Mal den Titel des weltbesten Restaurants erobert – nach 2015, 2017, 2018 und 2019.

Dabei kann das Spitzenrestaurant des Starkochs auf bewegte Monate zurückblicken. Restaurantleiter Hubert Schwermer erinnert sich „an den Brand von Notre Dame im April 2019. „Die Île de la Cité befindet sich in Sichtweite des Restaurants. Der Aufstand und die wochenlangen Tumulte der „Gelbwesten“, die das öffentliche Leben in Paris inklusive Restaurantbesuchen praktisch lahmlegten. Und dann natürlich die Corona-Pandemie, die die Arbeit der 60 Köche und Restaurantfachkräfte auch im Guy Savoy endgültig zum Erliegen brachte.

Doch das eingeschworene Team trotzte allen Widerständen. „Ich weiß zwar nicht, wie La Liste unter diesen Voraussetzungen die Rangliste der weltbesten Restaurants aufstellen konnte. Aber wir sind nicht weniger stolz darüber, dass uns auch diesmal der triumphale Erfolg gelungen ist“, so Schwermer.

Der Jubel innerhalb der Belegschaft über den „Platz an der Sonne“ bei La Liste, der weltweit bedeutendsten Plattform aller Restaurantkritiker und -tester, war groß. Der Starkoch selbst gratulierte und dankte seiner Mannschaft. Das Erreichte sei erfreulich, nun gelte es, alle Bemühungen weiter zu intensivieren, um auch in Zukunft an die bisherigen Erfolge anknüpfen zu können.Und seine bestens aufgestellte Truppe zieht auch in diesen schwierigen Zeiten wieder mit. Bis auf zwei Ausnahmen blieb und bleibt die Gesamtbelegschaft zusammen. Bereits zwei Wochen vor dem Neustart waren sechs bis acht Köche damit beschäftigt, neue Leckerbissen zu kreieren und die exklusive Menükarte zu erarbeiten.

Restaurantleiter Hubert Schwermer zieht Bilanz: „Bei unserem ersten Sieg bei La Liste herrschte eine riesige Euphorie, beim zweiten Mal war die Begeisterung über den Erfolg ebenfalls groß. Im Vorjahr war uns allen bewusst, dass es auf Grund wachsender Konkurrenz sicherlich nicht leichter werden würde, den Erfolg in Zukunft zu wiederholen. Und nach dem jetzigen Sieg ist uns klar: Wir müssen und werden noch eine Schüppe drauflegen, um den Titel zu verteidigen.“

Bereits 2018 konnte sich neben dem Guy Savoy in Paris auch „Le Bernardin“ in New York – übrigens ein ehemaliges GuySavoy-Restaurant – ebenfalls mit dem Titel schmücken. Beide kulinarischen Tempel erzielten für Kochkunst, Ambiente, Service und Wohlfühlkultur 99,75 von möglichen 100 Punkten. 2019 und 2020 wurde erstmals in 0,50-Stufen bewertet, beide Restaurants ergatterten deshalb „nur“ 99,5 Punkte. Die beiden japanischen Mitbewerber Ryugin und Sugalabo stießen dadurch mit ebenfalls 99,5 zum Olymp von La Liste vor.

Ran an die Arbeit

Guy Savoys Philosophie ist langfristiger angelegt: „Wir werden alles daransetzen, noch besser zu werden. Unsere bisherigen Erfolge sind erfreulich. Doch es gibt sicherlich in der ‚obersten Liga‘ noch Vorbilder. Wie der Schweizer Tennisspieler Roger Federer. Der Superstar gewann in seiner Karriere insgesamt 20 Grand-Slam-Titel. Mit unserem Restaurant fehlen uns also noch 15 erfolgreiche Titelverteidigungen. Also: Jetzt nicht nachlassen, sondern noch besser werden. Und: Ran an die Arbeit!“

Schwermer weiß die Platzierung professionell einzuschätzen. Im Bernadin rede man von etwa 200 Menüs pro Tag. Die New Yorker nähmen sich nicht so viel Zeit fürs Essen, maximal 90 Minuten. Daher gebe es drei „Schichten“ in dem prämierten Restaurant. Das Guy Savoy verwöhne täglich mittags und abends insgesamt rund 100 Gäste, die Zeit für eine Voranmeldung betrage vier bis acht Wochen, die Besucher
kämen unter anderem aus Kanada, den USA, Japan, Australien und natürlich dem europäischen Umfeld. Im Guy Savoy ließen sich die Gäste in den sechs Salons des Restaurants rund drei bis dreieinhalb Stunden mit erlesenen Gaumenfreuden verwöhnen.

Excellence aus Heinsberg

In Japan rede man hingegen pro Restaurant von täglich lediglich 20 Gästen. Dort wähle man nur zwischen einem kleinen oder großen Menü. Was dann die Köche vor den Augen der Genießer zauberten, entspreche dem Motto „Nur das Beste“.

Quelle: Privat

„Der Service war exzellent, wie man vielleicht bei dem Niveau der Küche auch kaum anders erwarten konnte.“ Und:„Über eine Konstante freuen wir uns: Der legendäre Maître Hubert ist noch da! Seit vielen Jahren schon ist der Deutsche der Restaurantleiter im Hause Guy Savoy, ein vergnügter, unglaublich charmanter Mann, der uns regelrecht verzauberte. In der alten Münze sorgt er bei uns sofort für Wohlfühlatmosphäre. Derart entspannt kann es nun losgehen, mit dem Menü des schönen Titels ‚Couleurs, Textures et Saveurs‘. Dies sind nur zwei der Lobeshymnen anerkannter RestaurantKritiker und begeisterter Gäste über den gebürtigen Heinsberger Hubert Schwermer. Der Sauerländer und Wahl-Pariser besticht durch seine Stilsicherheit, seine Eleganz, perfekte Umgangsformen und umfassende Kenntnisse. Distinguiert, sagen die einen. Very british, schwärmen die anderen. Mit einer Riesenportion französischem Charme. Und natürlich Original Sauerländer Humor und Bodenständigkeit. Offensichtlich die optimale Mischung für einen Weltmeister. Und der perfekte Mann fürs Guy Savoy.

Der traditionelle Besuch bei seiner Familie im sauerländischen Heinsberg zu Weihnachten fiel natürlich auch Corona zum Opfer. Die Schließung des weltbesten Restaurants sorgte allerdings auch für ungeahnte Spielräume in der Freizeitgestaltung: So verbesserte Schwermer sein ohnehin sensationelles Handicap auf den Golfplätzen in und rund um die französische Metropole. Neben dem Mentalen ist Maître Hubert also auch körperlich bestens vorbereitet auf die neue Saison im Guy Savoy, die am 9. Juni begann und erneut Heerschaaren von Feinschmeckern aus der ganzen Welt nach Paris lockt.

Platz 1 mit 99,5 von 100 möglichen Punkten:
Guy Savoy, Paris,
Le Bernadin, New York
Ryugin, Japan
Sugalabo, Japan

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