
Uli Sprengers Band „Die Sprenger“ bringen das Lied „Egal, was kommt“ heraus
Es war am letzten Sonntag im August 2024. Da trafen sich WOLL-Fotograf Hubertus Theile und Redakteurin Julia Schmidt-Holthöfer in der Illeschlade bei Finnentrop auf Uli Sprengers Terrasse. Es entstand ein umfangreiches Interview zu seinem bewegten Musikerleben. Am Ende stand die Frage: „Wie wäre es denn mal mit einem neuen Sauerlandsong?“ Über die Dinge, die seitdem passiert sind, Besonderheiten des neuen Songs, Intentionen und Planungen hat WOLL mit ihm gesprochen.
WOLL: Uli Sprenger, was ist nach unserem ersten Interview passiert?
Uli Springer: Erste Ideen kamen mir ja schon sofort beim Interview. Der Gedanke an ein neues Sauerlandlied ging mir nicht aus dem Kopf. So hab ich schon einige Tage später beim Brennholzkloppen den neuen Text zusammengesponnen. Es hat Spaß gemacht. Mein Herz schlägt schließlich für das Sauerland.
WOLL: Wie genau entsteht so ein Songtext? Schreibst du oft welche?
Uli Sprenger: Manchmal fange ich nachts damit an. Die Ideen kommen oft einfach angeflogen, zum Beispiel beim Fahrradfahren oder Brennholz kloppen, und dann behalte ich sie einfach im Gedächtnis. Wenn es komplexer wird, nutze ich gerne ein Diktiergerät.
WOLL: Wie lange hat es gedauert, bis das neue Sauerlandlied fertig war?
Uli Sprenger: Bei „Egal, was kommt“ hab ich von der ersten Zeile bis zum fertigen Demo ungefähr fünf Stunden gebraucht. Das fiel mir recht leicht. Das erste Demo habe ich zunächst bei mir zuhause in meinem eigenen kleinen „Robin Wood Studio“ aufgenommen.
WOLL: Was findest du besonders am neuen Song?
Uli Sprenger: Er geht unheimlich ins Ohr. Außerdem ist im Song ein sich wiederholender Musikpart, den ich besonders mag. Er hat einen irisch-mittelalterlichen Charakter – im Studio mit Violine und E-Gitarre aufgenommen. Da hatte ich den Gitarristen Garry Moore im Sinn. Ich bin ein großer Fan von ihm. Außerdem kommt mein Einfluss natürlich aus den 60er und 70er Jahren. Die Musik hat sich bei mir eingebrannt. Rolling Stones, Beatles, CCR und Pink Floyd waren mein „musikalisches Lehrbuch“. Die größten Hits kommen aus diesen Zeiten.
WOLL: Was würdest du dir wünschen, was dieses Lied bewirkt?
Uli Sprenger: In den 80er und 90er Jahren gab es unheimlich starke Bandkultur im Sauerland. An jedem Wochenende hat irgendwo eine Band gespielt. Heute haben wir eine DJ-Kultur. Ich fänd‘s schön, wenn wir die Bandkultur mit diesem und weiteren neuen Songs wieder etwas antreiben könnten. Sauerländer können musikalisch mehr als sie vielfach nach außen zeigen. Man denke an Tom Astor aus Schmallenberg und die Rainbirds aus Heggen – wir können hier Riesenhits bringen, wir müssen uns nur trauen und einfach mal machen – könnte ja gut werden. Musikschulen gibt es genug. Eltern, schickt eure Kinder hin! Geeignete Locations brauchen wir natürlich auch, aber das Thema wird oft durch Bürokratie und Vorgaben ausgebremst. Wenn man heute ein Konzert machen will, muss man erst mal jede Menge Genehmigungen einholen. Schade.
WOLL: Wie genau wollt ihr „Egal, was kommt“ performen?

Uli Sprenger: Mein Schlagzeuger und Freund Bernie Würden genannt „Börnie“ aus Grevenbrück singt es am besten, haben wir entschieden. Ich spiele Gitarre dazu. Wir werden einfach einen Riesenspaß haben. Börnie ist professioneller Schlagzeuger. Seit über 30 Jahren habe ich immer wieder Auftritte mit ihm. Als besonderes Highlight war ich zum Beispiel 2002 ihm im ZDF Fernsehgarten. Auch bei unseren Funny Fux Auftritten – unserem Kinderprogramm – war er dabei. Aber er ist nicht nur ein super Schlagzeuger, sondern auch ein toller Sänger. Jetzt kann er zeigen, was er stimmlich draufhat. Neben Börnie macht Theo Schneider aus Grevenbrück bei diesem Projekt mit. Er kann rappen, texten und als Mediendesigner Videos schneiden. Von ihm stammt das Lyrikvideo zum Sauerlandsong. Eventuell kommen noch weitere ins Team. Sollte sich der Song gut entwickeln, werden wir ab Herbst erste Livekonzerte mit einer größeren Band und weiteren Liedern geben. Ich habe schon Ideen für weitere Mitglieder aus dem Sauerland. Die stehen quasi schon auf der Warteliste. Ich stehe außerdem in engem Kontakt mit Reiner Hänsch von Zoff. Mal sehen, ob wir mal ein Revival der 80er Tour machen, nur nicht mit Route66 als Vorband, sondern dann mit „Die Sprenger“. Reiner findet den neuen Song super.
WOLL: Wo wird der neue Song sein Debüt feiern, und wie sehen die weiteren Pläne aus?
Uli Sprenger: Das Debüt spielen wir am Valentinstag in Attendorn im Studio A, das ist quasi vor meiner Haustür. Unsere ersten Termine sind: Altweiber in Elspe im Saloon und beim Attendorner Garde Biwak auf dem Marktplatz am 27. Februar sowie am 22. März bei der Mescheder Kneipennacht im „Herz über Kopf“-Café. Ein besonderer Auftritt wird am 5. und 6. März beim Konzert „Night of Sounds“ in Schmallenberg sein. Hier wird unsere Musik von der Jungen Philharmonie Lennestadt begleitet. Auf dem Programm steht dann neben dem Sauerlandsong auch „Überdosis Glück“ mit Bernd Klüser als Sänger. Ich freue mich schon auf den besonderen Klang. Angedacht, aber noch nicht fix sind auch weitere Termine. Wir wollen unseren Spaß haben und weitere neue Songs werden folgen. Ich denke, wir kriegen noch eine LP voll. Weitere Auftrittsanfragen nehme ich gerne per Mail entgegen: pyromedia@t-online.de
WOLL: Vielen Dank für das Gespräch!