WOLL ab 1. Januar eine Genossenschaft

Es war ein historischer Moment, als am Donnerstag, den 17. Oktober 2024, acht WOLL-Freunde die Genossenschaft „WOLL Medien und Marken eG“ im Schmallenberger Hotel Störmann gründeten.

Einen Tag später blicken wir mit WOLL-Grunder Hermann- J. Hoffe an gleicher Stelle auf dieses Ereignis zurück. Und er freut sich sehr: „Die Genossenschaft in Gründung wird ab dem 1. Januar 2025 das WOLL-Magazin sowie die Bucher des WOLL-Verlags in den kommenden Jahren und Jahrzehnten herausbringen. Ich sehe das als eine Phase der Übertragung von Magazin und Büchern in die nächste Generation. Der WOLL-Verlag hört auf, die Genossenschaft übernimmt.“

Breiter aufgestellt

Hermann-J. Hoffe ist sich sicher, dass sich das WOLL-Magazin damit breiter aufstellen kann. „Die Verantwortung ist nun auf mehrere Schultern verteilt, die Ideen und Themen werden von mehreren Köpfen bearbeitet, neue Produkte entwickelt und Projekte umgesetzt.“ Neben den zahlreichen freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spielen hier die acht Gründungsmitglieder eine wichtige Rolle: Das sind Sonja Nürnberger, die langjährige Mitstreiterin und Mitarbeiterin des WOLL-Magazins bzw. des WOLL-Verlags, Fotograf Klaus-Peter Kappest, Thorsten Schulte, der als IT-Mann dazu gestoßen ist, Marcus Schulte-Glade, der seine Druck- und Satz-Arbeitserfahrung mit seinem Team einbringt, Julian Zimmermann, der Inhaber der Druckerei Zimmermann aus Balve, die seit vielen Jahren das WOLL-Magazin druckt, Rainer Zepernick, der seit der ersten Stunde dabei ist und das Design von WOLL entscheidend mitgeprägt hat, und der niederländische Wahlsauerländer, der Journalist Tiny Brouwers. Die Genossenschaft wird ab dem 1. Januar so organisiert sein wie alle Genossenschaften in Deutschland, wie die Volksbanken oder Raiffeisen beispielsweise: „Es gibt eine Mitgliederversammlung, bei der alle Mitglieder eine Stimme haben. Es gibt einen Aufsichtsrat, der in der Gründungsversammlung den Vorstand ernannt hat, und alle Prozesse in der Genossenschaft überwacht und kontrolliert“, so Hermann- J. Hoffe. Es ist wohl keine Überraschung, dass er zum Vorstandsvorsitzenden der Genossenschaft ernannt wurde. Die zwei weiteren Vorstandsmitglieder sind Sonja Nürnberger, Content-Managerin, und Fotograf Klaus-Peter Kappest.

Die kommenden Monate werden genutzt, um die vielen WOLL-Leserinnen und -Leser, Kunden, Lieferanten, Autoren, Buchhandlungen, Behörden, Organisationen und Verbände zu informieren. Außerdem wird die „WOLL Medien und Marken eG“ die Mitgliedschaft beim Genoverband e.V. in Neu-Isenburg beantragen, bei dem etwa 2.700 Genossenschaften bundesweit angemeldet sind.

Sauerländer Lebensart zentral

Hermann-J. Hoffe: „Für die Leserinnen und Leser des WOLL-Magazins ändert sich erstmal überhaupt nichts, außer, dass sie noch mehr und vielseitigere Informationen bekommen. Das gilt auch für den WOLL-Buchverlag. Die Entwicklung neuer Medien wird natürlich ein ganz wichtiger Punkt sein. Wir müssen schauen, in welchen Kanälen und über welche Kanäle wir die Botschaften und Informationen ans Zielpublikum transportieren können. Da sind wir als Genossenschaft breiter aufgestellt, weil da mehr Wissen vorhanden ist.“ WOLL steht seit 13 Jahren für Sauerländer Lebensart. „Das ist die Idee der allerersten Stunde. Wir sind das Magazin für die Sauerländer Lebensart und betonen das auch immer wieder. „Wir sind Sauerländer“ – so sagt man in Iserlohn, Halver, Schmallenberg, Winterberg, Rüthen und Warstein und auch in Willingen, WOLL.“

Entstanden ist WOLL in Kückelheim, in der Stadt Schmallenberg, und hat sich mit der Zeit über das ganze Gebiet zwischen den Flüssen Lenne und Ruhr verbreitet. Der WOLL-Gründer sagt dazu: „Wenn man sich die Sauerland-Karte anschaut, stellt man fest, dass bei Winterberg und beim Kahlen Asten die Lenne und die Ruhr entspringen. Der eine Fluss fliest links ab, der andere rechts. In Hagen, am Tor zum Sauerland, vereinigen sie sich schließlich. Und da die Ruhr bis dahin drei bis vier Kilometer langer ist als die Lenne, heißt der Fluss bis nach Duisburg Ruhr. Das Sauerland hat sich an diesen beiden Flüssen gebildet: links und rechts der Lenne und links und rechts der Ruhr. Es war der Fluss, der früher der einzige sinnvolle Weg des Transportes war. Im Frühling und im Herbst, wenn alles matschig ist, kommt man mit dem Pferdewagen nicht weiter. Das Laufen ist fast unmöglich. So war der Fluss eigentlich immer der Weg, wo Transporte oder auch Begegnungen stattgefunden haben. Die Industrie hat sich an der Lenne viel früher und starker und auch anders entwickelt als an der Ruhr. Ein Schwerpunkt liegt im Sauerland heute auf dem produzierenden Gewerbe. 60 Prozent der Arbeitsplatze in Eslohe finden sich im produzierenden Gewerbe. Und so ist es in vielen Städten und Gemeinden. Wir machen hier etwas aus den Schätzen – aus dem Metall, aus den Wäldern, aus der Wasserkraft, Dinge, die auf den Weltmarkten gebraucht werden. Dafür sind bodenständige Menschen aus dem Sauerland verantwortlich, mit ihrem Brauchtum und ihren Sitten, mit der Sauerländer Lebensart. Wir als zukünftige WOLL-Genossenschaft wollen darüber gerne berichten.“