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Comic-Zeichner Klaus Nordheim berichtet über Kindererziehung
Kennen Sie schon Wolf-Dieter? Oder vielleicht seine Mutter? Nein? Beide leben in ihrer ganz eigenen Welt, der Welt der Comics. In bunten Farben gezeichnet erleben sie die verschiedensten Situationen, die Ihnen bestimmt hier und da bekannt vorkommen. Ein typisches Mutter/Sohn-Verhältnis, so könnte man sagen.
Klaus Nordheim aus Willingen-Bömighausen ist der Vater dieser Figuren. Der ehemalige Lehrer ist seit seiner Kindheit ein begeisterter Maler. Überhaupt ist jegliche Form von Kunst sein Ding. Neben der Malerei hat es ihm auch die Musik angetan. Er spielt unzählige Instrumente, hat in einer Bigband gespielt und den Korbacher Gospel-Chor „Good News“ geleitet. Die Malerei hingegen hat für ihn einen besonderen Stellenwert.
Wie die Mutter, so der Sohn
„Ich hatte das große Glück, dass bereits meine Mutter gern und viel gezeichnet hat und mich mit ihrer Freude daran angesteckt hat“, erinnert er sich und schmunzelt beim Gedanken an seine ersten Versuche. „Obwohl ja viele Eltern behaupten, ihr Kind sei talentiert, scheinen meine Zeichnungen tatsächlich, schon als ich Erstklässler war, recht gut gewesen zu sein. Den richtigen Schliff habe ich dann aber erst ab dem Teenageralter durch meine diversen Kunstlehrer und später durch mein Studium erhalten.“
Ölgemälde und Aquarelle statt Fotoalbum
„Lehrer zu sein war für mich immer eine große Erfüllung. In dem Beruf, den auch meine Ehefrau Gertrud ausgeübt hat, bin ich wirklich aufgegangen“, so Nordheim. Die Malerei hat seine Berufstätigkeit jedoch stets hobbymäßig begleitet. Impressionen aus den Urlauben in den Niederlanden oder in Schottland, aber natürlich auch Motive aus seiner Umgebung, wurden zahlreich in Öl auf Leinwand festgehalten. „Auch ohne den gut geschulten Blick gibt beispielsweise jeder Vogel im Garten oder jeder Spaziergang durch die Wiesen und Wälder Willingens so viel Inspiration her, dass es immer mehr Bilder wurden. Ein fleißiger Verkäufer bin ich definitiv nicht. Lieber verschenke ich mal eines meiner Werke an gute Freunde.“
Eine ganze Etage für die Kunst und Kultur
Seinen Fleiß erkennt man auf den ersten Blick, wenn man des Künstlers große Hobby-Etage des Wohnhauses betritt. Hier ist sein Reich! Der große Flügel dominiert die offenen Räume, aber wohin man auch schaut, fallen einem Musikinstrumente und fertige Ölbilder oder Aquarelle auf. Das aktuell auf der Staffelei liegende Werk ist allerdings eine Comic-Zeichnung. Dieses Genre hat Nordheim erst so nach und nach in sein Repertoire mit aufgenommen.
Wie im richtigen Leben: Wolf-Dieter und seine Mutter
Mit einer Mischung aus Humor und Lebensweisheit verleiht er seinen Comic-Figuren Pep. Naseweise Osterhasen und übermütige Weihnachtsmänner, Vögel mit klugen Gedanken oder Menschen mit all ihren Fehlern findet man als Sprechblasen-Zeichnung sowohl in seinen Sammelmappen als auch im inzwischen digital erfassten Archiv. Seit rund zwei Jahren erscheint nun auch immer mal wieder das bereits erwähnte Mutter-Sohn-Gespann. Der junge Wolf mit Namen Wolf-Dieter muss aus der Sicht seiner Mutter noch eine Menge lernen. Dem Halbstarken traut sie oft nicht so recht über den Weg, daher hat sie ein wachsames Auge auf ihren Nachwuchs und versucht mit erzieherischen Maßnahmen, ihn auf den rechten Weg zu bringen. In Anlehnung an Fabeln ergeben sich hier schöne Parallelen zur Welt der Menschen.
Ständiger Kreislauf: Wie der Opa, so die Enkel
Langeweile kommt im Hause Nordheim nicht auf. Auch die Enkel, die Zwillinge Lilly und Leo, wagten bereits, wie einst der Opa, mit ihren sieben Jahren die ersten Versuche auf Leinwand. Kunst kommt von Können, aber auch vom Nacheifern und der richtigen Förderung. Wie gut, dass in dem Künstler Klaus Nordheim auch immer noch ein guter Anteil des geduldigen Lehrers steckt.