Quelle: Foto: IBSF/BSD Viesturs Lacis
St. Moritz/Altenberg/Winterberg (pst). – Mit vier souveränen Läufen, davon dreimal Laufbestzeit, gewann die Olympiasiegerin im Zweierbob, Laura Nolte, zum Auftakt der Bobwettbewerbe die Monobob-Weltmeisterschaft in St. Moritz. Das Duell zwischen der jungen Deutschen, die für den BSC Winterberg startet, und der erfahrenen US-Amerikanerin Kaillie Humphries, der Monobob-Olympiasiegerin von Peking, hatte sich schon in den ersten beiden Läufen am Samstag abgezeichnet.
Nach dem ersten Lauf waren Nolte und Humphries noch mit 1:11,25 Minute zeitgleich auf Rang eins. Dann setzte sich aber Nolte ab und ging mit einem Vorsprung von 27 Hundertstelsekunden in die Halbzeit. Im dritten Lauf am Sonntagmorgen startete Nolte als Erste und setzte sofort eine Duftmarke, indem sie den Vorsprung auf fast eine halbe Sekunde ausbaute. Da machte es auch nichts aus, dass es im vierten Durchgang nur die viertbeste Zeit war. 40 Hundertstel vor der Olympiasiegerin Humphries waren es am Ende. Dritte wurde Lisa Buckwitz vom BRC Thüringen vor der Australierin Breena Walker. Die weiteren beiden deutschen Pilotinnen Kim Kalicki (Eintracht Wiesbaden) und Junioren-Weltmeisterin Maureen Zimmer (BSC Sachsen Oberbärenburg) wurden Fünfte und Achte.
Laura Nolte, die sich bereits bei der Zieleinfahrt des finalen Laufes riesig freute, sagte: „Es ist Wahnsinn, ich hatte vorher nicht damit gerechnet. Klar, eine Medaille war das Ziel, ich wusste, Kaillie würde hier wohl dominieren. Aber ich wollte nicht lockerlassen. Die Bahn war diesmal herausfordernder als in den letzten Jahren. Aber ich kam sehr gut damit zurecht, habe sie mir gut erarbeitet.“ Chef-Bundestrainer René Spies freute sich: „Es ist ein historischer Erfolg für uns mit Platz eins und drei, nachdem wir im Monobob in den letzten Jahren nicht so erfolgreich waren.“
Nicht ganz für eine Medaille reichte es in St. Moritz für Bob-Anschieber Matthias Sommer (BSC Winterberg) mit Pilot Christoph Hafer (BC Bad Feilnbach) bei der Zweierbob-WM. Beim Sieg von Johannes Lochner (BC Stuttgart Solitude) vor Francesco Friedrich (Oberbärenburg) und dem Schweizer Michael Vogt wurden Hafer / Sommer aber starke Vierte.
Mit Noltes WM-Erfolg gab es an diesem Wochenende das dritte WM-Gold für den Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverband (NWBSV) und den BSC Winterberg, nachdem zuvor Rennrodlerin Cheyenne Rosenthal bei der WM in Oberhof im Doppelsitzer-Wettbewerb (Sprint und klassisch) zusammen mit Jessica Degenhardt (RRC Altenberg) zweimal WM-Gold holte.
Lediglich im Skeleton gab es für den NWBSV an diesem Wochenende in St. Moritz nichts zu feiern. Große Emotionen gab es aber auch dort. Wolfram Schweizer, Chefmechaniker des BSD aus Olsberg-Wiemeringhausen und Vorsitzender der RSG Hochsauerland, wurde von der WM-Mannschaft mit T-Shirts, auf denen stand „Danke Wolle“, nach dem Mixed-Wettbewerb verabschiedet.
Bildzeilen:
Laura Nolte vom BSC Winterberg freute sich in St. Moritz riesig über ihren ersten WM-Titel im Monobob. – Foto: IBSF/BSD Viesturs Lacis
Die drei Medaillengewinnerinnen der Monobob-WM von St. Moritz: Goldmedaille für Laura Nolte (Mitte, BSC Winterberg), Silber ging an Kaillie Humphries (links, USA) und Bronze sicherte sich Lisa Buckwitz (BRC Thüringen). – Foto: IBSF/BSD Viesturs Lacis