Quelle: Vinitha Sritharan
Vinitha Sritharan aus Eslohe ist seit einigen Monaten für den „weltwärts“-Freiwilligendienst in Ruanda unterwegs. Jetzt berichtet die junge Sauerländerin aus aktuellem Anlass über ein besonders erfreuliches Erlebnis im vergangenen Monat.
Von Vinitha Sritharan (aus Ruanda)
Dieses Erlebnis widerfuhr mir während der Tour du Rwanda 2022. Durch die Teilnahme des Radsport-TEAM Saris Rouvy Team Sauerland habe ich tatsächlich ein Stück Heimat in Ruanda begrüßen dürfen.
Die Sauerländer Radsportfreunde unter euch wissen bestimmt, dass die Mannschaft Saris Rouvy Team Sauerland von Heiko Volkert und Jörg Scherf gegründet wurde. Bevor ich nach Ruanda gegangen bin, war ich rund 5 ½ Jahre bei den Beiden beschäftigt. Die Betreuung des Radsport-Teams gehörte unter anderem zu meinen damaligen Aufgaben bei der SVL Sports GmbH. Nach so einer Zeit sich für einen einjährigen Freiwilligendienst und gegen die Weiterführung des Arbeitsverhältnis zu entscheiden, war nicht leicht. Aber manchmal muss man im Leben neue Wege einschlagen, um zu wachsen und das zu finden, wonach man sucht. Heiko und Jörg erfuhren sehr früh von meiner Entscheidung und haben mir keine Steine in den Weg gelegt. Sie haben mich sogar dabei unterstützt und standen mir mit Rat und Tat zur Seite. Dementsprechend fiel der Abschied natürlich schwer und ich begann mit einem weinenden und einem lachenden Auge mein kleines, großes Abenteuer in Ruanda, im Land der 1.000 Hügel.
Radrennen in Ruanda
Das Schicksal meinte es gut mit mir, da das Team Saris Rouvy Sauerland eine Einladung zur Tour du Rwanda 2022 bekam. Das war eine Nachricht, die mich zum Ende des letzten Jahres ziemlich gefreut hat. Als ich noch erfuhr, dass Heiko und Jörg als sportliche Leiter mitfliegen, habe ich mich wie ein „Honigkuchenpferd“ gefreut. Tja, und so kam es, dass wir uns nach 5 Monaten wiedergesehen und in die Arme geschlossen haben. Ich meine es hundertprozentig ernst, wenn ich sage, dass ich gerne hier in Ruanda bin und mich hier wohlfühle. Ich erlebe hier unglaublich viele tolle Dinge und arbeite an richtig coolen Projekten mit. Aber manchmal, wenn ich all diese Dinge so erlebe, wünscht ein kleiner Teil in mir drinnen, jemand Vertrauten hier zu haben. Bekannte Gesichter, Umarmungen aus der Heimat. Diese wunderbaren Menschen, die ich meine Familie und Freunde nennen darf. Deswegen war es umso schöner, nach so einer Zeit die Beiden und einige der mir bekannten Radrennfahrer in die Arme schließen zu können. Auch wenn wir fünf Monate nicht mehr zusammen waren, hat es sich angefühlt, als hätten wir uns gestern erst das letzte Mal gesehen. Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich wunderschöne acht Tage mit dem Team Saris Rouvy Sauerland hatte. Tage, mit sehr hügeligen Anstiegen, tollen Gesprächen, langen Busfahrten, schwierigen, aber vor allem tollen Momenten. Irgendjemand hat mal gesagt, dass Heimat kein Ort ist, sondern geliebte Menschen. Bezogen auf die Entfernung aktuell und der ungewöhnlichen Wiedervereinigung kann ich das definitiv bestätigen.