Wieder Goldgräberstimmung im Sauerland

Schießen sie bald überall im Sauerland wie Pilze aus den Wäldern!? – Etwa 80 Meter ragen die Beton-Fertigteile einer Windindustrieanlage aus dem Boden. Darauf werden noch der 75 Meter hohe Stahlrohrturm montiert und der Rotor mit den drei Rotorblättern. Gesamthöhe dann: ca. 240 Meter. Alles steht auf einem Betonfundament mit einem Durchmesser von 25 Meter. Etwa 103 Tonnen Stahl und 736 Kubikmeter Beton werdenfür für den Bau einer Windindustrieanlage benötigt.

Kreise, Städte und Gemeinden im Sauerland stehen, so ist zu lesen und zu hören, vor einem Dilemma. War ihnen doch versprochen worden, dass mit den ausgewiesenen Flächen im neuen Regionalplan, der befürchtete Wildwuchs von so genannten Windrädern auf den Sauerländer Bergen und in den Sauerländer Wäldern, ausbleiben werde. Doch anscheinend waren die Versprechen aus den politischen Zirkeln der regierenden Parteien sowohl im Land als auch im Bund und ebenso der Opposition nicht mehr als ein laues Lüftchen. Der Herbststurm aus Münster hat alle Hoffnungen hinweggefegt.

Regionalplan will den Bau von Windindustrieanlagen regeln

Windindustrieanlagen auf den Bergen, im Wald und wo sonst noch Platz ist

Wenn bei Menschen, Unternehmen oder Institutionen die Aussicht auf hohe, sehr hohe Gewinne, auf einen unermesslichen Profit besteht, dann herrscht Goldgräberstimmung. Jeder Mann und jede Frau hat vermutlich sofort die bekannten Bilder aus Büchern und Filmen über die Goldgräberstimmung im Wilden Westen oder entfernten Wüstenlandschaften und Urwäldern im Kopf. Nun scheint eine solche Goldgräberstimmung auch über weite Gebiete des Sauerlandes und andere Landstriche in Nordrhein-Westfalen auszubrechen. Fachleute, die sich mit dem Thema Windindustrieanlagen oder verniedlicht Windräder auskennen, behaupten sogar, sie, die Goldgräberstimmung ist schon lange ausgebrochen.

Quelle: Hermann-J. Hoffe
Immer höher, immer mehr Flächen- und Materialverbrauch. Die im Bau befindlichen Windindustrieanlagen zwischen Bracht und Cobbenrode werden eine Gesamthöhe von 240 Meter haben.

Gerichtseilbeschluss vom 26.09.24 aus Münster sorgt für Aufregung in den Kreisen, Städten und Gemeinden

Bekanntlich gehören zu einer Goldgräberstimmung auf der einen Seite immer fröhlich lachende, ja, euphorische Betroffene und auf der anderen Seite viele geschädigte, belogene und verzweifelte Menschen. Sie müssen die mit der Goldgräberstimmung einhergehenden Verbrechen an Natur und Umwelt hilflos mit ansehen. Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat nämlich vor einigen Tagen in Sachen Windkraft oder richtigerweise sollte man sagen in Sachen Bau von Windindustrieanlagen, eine möglicherweise weitreichende, fürchterliche Entscheidung getroffen. Konkret hat das hohe Gericht in Münster über die Aussetzung eines Genehmigungsverfahrens für eine Windenergieanlage in Werl entschieden und das Verfahren für rechtswidrig erklärt. Fachleute und Behörden gehen nun davon aus, dass ähnliche Entscheidungen für andere Genehmigungsverfahren im ganzen Land und vor allem auch im Sauerland folgen werden. Hierzu muss man wissen, dass ein gerade laufendes Verfahren für einen verbindlichen Regionalplan für das Sauerland, dafür sorgen will, dass Windindustrieanlagen nur auf extra dafür ausgewiesenen Flächen, die am Ende etwa 2 % der Gesamtfläche im Land ausmachen, geplant und errichtet werden dürfen. Selbst diese Planungen sorgen in allen Städten und Gemeinden des Landes vielfach für heftige Kritik und große Ablehnung bei den betroffenen Menschen. Mit dem nun aus Münster erfolgten Urteil, wird die Planung und Errichtung von bis fast 300 Meter hohen Windindustrieanlagen (der Kölner Dom ist 157m und der Eifelturm 308m hoch) auch auf weiteren, über die geplanten Flächen des Regionalplans hinausgehende Flächen möglich gemacht. Bei den nationalen und internationalen Projektierern solcher Windindustrieanlagen ist daher eine Goldgräberstimmung ausgebrochen. Für sie gilt, sich jetzt die besten Claims oder Flächen im ganzen Land durch entsprechende Vorverträge zu sichern. Aus bestens unterrichteten Kreisen dieser Szene ist zu hören, dass es dabei um Gewinnaussichten für Projektierer und Grundstücksverpächter von mehreren Millionen Euro pro errichteter Windindustrieanlage geht, für die Verpächter pro Anlage um bis ca. 5 Millionen Euro verteilt auf 20 Jahre. Zwangsfinanziert von uns allen über die CO2-Steuer.

Ein Rotorblatt der Windindustrieanlagen Herschede wiegt ca. 23 Tonnen Rotordurchmesser 158 Meter.

Kreise, Städte und Gemeinden im Sauerland stehen, so ist zu lesen und zu hören, vor einem Dilemma. War ihnen doch versprochen worden, dass mit den ausgewiesenen Flächen im neuen Regionalplan, der befürchtete Wildwuchs von so genannten Windrädern auf den Sauerländer Bergen und in den Sauerländer Wäldern, ausbleiben werde. Doch anscheinend waren die Versprechen aus den politischen Zirkeln der regierenden Parteien sowohl im Land als auch im Bund und ebenso der Opposition nicht mehr als ein laues Lüftchen. Der Herbststurm aus Münster hat alle Hoffnungen hinweggefegt. Eine erkennbare Ratlosigkeit scheint bei den Entscheidern in den Kommunalbehörden und bei den heimischen Politikern zu herrschen. Sind sie vielleicht zu blauäugig mit den ideologisch getriebenen Informationen und Vorgaben für die Energieversorgung in unserem Land umgegangen? Und befürchten Sie jetzt, dass die Folgen ihrer Entscheidungen einen allzu großen Einfluss auf die im kommenden Jahr stattfindende Kommunalwahl und auch die Bundestagswahl haben könnten? Jedenfalls warten zahlreiche weitere Klagen von Projektierern auf ähnliche Eilbeschlüsse durch das OVG. Da viel Geld lockt ist die bekannte Klagefreudigkeit der Projektierer groß.  Macht es dann noch Sinn einen Regionalplan weiter zu verfolgen? Denn das alles macht den zunehmenden Eindruck eines rechtsfreien Raumes, in dem das Recht verloren hat und nur noch die Projektierer von Windindustrieanlagen die Richtung bestimmen. Der Osten lässt grüßen. Gibt es noch Möglichkeiten zur Besinnung oder Umkehr?

Die Enden der Rotorblätter gleichen Haifischzähnen.

Die Folge: steigende Strompreise und 20 Jahre Zahlungspflichten

Damit scheint sich das zu bewahrheiten, was Kritiker des deutschen Energieversorgungskonzeptes immer häufiger sagen, dass nämlich der weitere, völlig übertriebene und unvernünftige Ausbau des Systems kilometerlanger Netze und der angeschlossenen Windenergie, unsere Heimat und Kulturlandschaft auf nicht wieder gut zu machende Weise industriell überprägt und durch seine Wetterabhängigkeit in keiner Weise für Versorgungssicherheit sorgt. Politiker fast aller Parteien begründen jedoch Land auf, Land ab, dass nur mit dem Bau von Windindustrieanlagen überall im Land eine dauerhaft sichere Energieversorgung möglich sei. Sicher aber ist nur eins: die Millionengewinne müssen wir alle die nächsten 20 Jahre durch weiter steigende Strom- und Netzkosten zwangsfinanzieren, ein System großer Geldflüsse von unten nach oben. Wollten wir das?