Alt und Neu gekonnt verbinden
Wohnen ist, wie so vieles, Geschmackssache. Manche mögen es lieber modern, mit klaren Formen und Linien, andere lieben die heimeligen, zum Teil recht alten Fachwerkhäuschen des Sauerlandes. Natürlich lässt sich beides auch verbinden – Alt und Neu. Einer, der weiß, wie das geht, ist Ralf Schmidt aus Arpe. Der Architekt wohnt zusammen mit seiner Familie in einem rund einhundert Jahre alten Haus in Eslohe. Bei diesem wurde vor einigen Jahren das ursprüngliche Bestandsgebäude durch eine Doppelgarage mit daraufliegendem Wohnzimmer erweitert. Die großflächige Verglasung und eine sich anschließende Terrasse auf der einen und ein überdachter Balkon, der im Sommer vor Überhitzung schützt, auf der anderen Seite ermöglichen ein offenes und lichtdurchflutetes Wohnen. Durch die Lochfassade im ursprünglichen Haus ist die Einsicht von Außen beschränkt, womit das alte Gebäude einen perfekten, „blickdichten“ Rückzugsort darstellt.
Dass der moderne Anbau ursprünglich nicht zum Haus gehörte, wird durch die Abstandsfuge zwischen den beiden Gebäuden deutlich. Die gewählten Dächer verbinden sich als Gegensätze miteinander: Bei dem alten Bestand schützt das Walmdach, bei dem Anbau das Flachdach. Insgesamt wurde das Haus sehr barrierearm geplant und vorhandene, alte Barrieren wurden durch den Einbau eines neuen Treppenhauses beseitigt.