Werntrop – klein, aber fein

Werntrop

Unter dem Namen „Werhincdorf“ wurde Werntrop im Jahre 1072 anlässlich der Gründung des Klosters Grafschaft erstmals urkundlich erwähnt. Jetzt, nach 953 Jahren, präsentiert sich das Dorf (20 Häuser und 62 Einwohner) zum ersten Mal selbstständig auf der Schmallenberger Woche. „Das ist schon ziemlich aufregend für unsere kleine Dorfgemeinschaft“, sagen Vera Richter und Martin Roß, stellvertretend für alle Werntroper und insbesondere für diejenigen, die sich um den Stand bei der Schmallenberger Woche kümmern.„Wir freuen uns, zu zeigen, dass Werntrop mehr als nur ein Durchfahrtsort ist“, betonen Richter und Roß. Werntrop liegt rund sechs Kilometer westlich von Schmallenberg auf 430 m ü. NN am Fuße des Ösenbergs, umgeben vom Landschaftsschutzgebiet Werntrop/Selkentrop/Felbecke.

Das Dorf hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre immer wieder in kleinen und auch in großen Schritten verändert. Der optische Wandel des Dorfes zeigt sich z. B. in vielen Häusern, die renoviert und modernisiert wurden. Die Werntroper Grundstruktur ist in dieser Zeit nahezu unverändert geblieben. Es wurden Straßen erneuert und das Dorf wurde an die städtische Wasserversorgung angeschlossen.

Geselligkeit und Traditionen

Als die alte Bushaltestelle von der Stadt durch ein modernes Glashaus ersetzt werden sollte, haben sich die Werntroper überlegt, ihren Dorfmittelpunkt neu zu gestalten. Schon immer war die Bushaltestelle der Ort im Dorf, an dem man sich trifft, um eine Wurst zu grillen und ein Bier zu trinken.

Als Pandemieprojekt haben die Werntroper diesen Ort erneuert und tatkräftig gemauert, verputzt, gepflastert und gepflanzt. Das Ergebnis ist weniger eine Bushaltestelle als vielmehr ein Ort der Geselligkeit und der Begegnung. Viele Radfahrer und Wanderer, die auf der Bauernland-Route unterwegs sind, gönnen sich dort eine Pause, besuchen die schöne Kapelle St. Agatha und fahren dann weiter zum nächsten Dorf.

Vera Richter und Martin Roß genießen die Sonne beim Dorfmittelpunkt.


Vera Richter und Martin Roß betonen, dass Geselligkeit in Werntrop großgeschrieben wird. Viele Traditionen feiert das Dorf jedes Jahr aufs Neue – sei es das Osterfeuer, das Maibaumaufstellen, das Greitemannstein-Fest oder die St.-Agatha-Kirmes: Gefeiert wird, was das Dorf zusammenhält.

Aber nicht jede Tradition überdauert die Zeit. Die Werntroper denken gerne zurück an die legendären Tunnelfeste, das traditionelle Rehessen und die zahlreichen Kinderschützenfeste. Zuletzt wurde 2022 anlässlich des 950-jährigen Jubiläums ein zweitägiges Dorffest organisiert. Dazu wurde auch eine neue Dorfchronik verfasst, in der durch gesammelte Dokumente und Fotos die Vergangenheit des Dorfes sorgfältig dokumentiert wurde. „Wir sind kein großes Dorf, aber wir sind immer stolz darauf, dass wir Dinge anpacken und vieles als Gemeinschaft regeln können“, sagen beide sichtlich zufrieden.