Wer war das eigentlich… August Beule?

Quelle: privat

Viele Bestwiger Straßen wurden nach verdienten Bürgern benannt 

Überall in Bestwig und Umgebung sind Straßen nach früheren Bürgern benannt. Doch wer waren diese Menschen? WOLL hat mal recherchiert… 

August Beule wurde am 27.11.1867 in Elpe als drittältester Sohn von zwölf Kindern einer Landwirtschaftsfamilie, die auch einen Lebensmittelladen betrieb, geboren. Er besuchte dort die Volksschule und erlernte anschließend das Schusterhandwerk.  

Schusterjunge auf großer Tour 

Danach folgten die seinerzeit üblichen Wanderjahre, die jungen Männern die Möglichkeit gaben, ein bisschen hinaus in die Welt zu kommen und unterwegs die beruflichen Fähigkeiten anzubieten. Ob solche Touren eher beschwerliche Jahre oder doch eher eine lustige Mischung aus Praktikum und Sabbatical für junge Erwachsene waren, das sei dahingestellt. August Beule jedenfalls nutzte diese Zeit, um viel mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Der gesellige Sauerländer ließ sich gern in die Häuser einladen, um des Abends die alten Geschichten aus den Dörfern zu hören, die ihn dann inspirierten, mit dem Schreiben anzufangen.  

Poet und Entertainer 

Zurück in der Heimat ließ er sich in Ramsbeck nieder, machte sich dort mit einer Schusterwerkstatt selbstständig und gründete eine Familie. Das Schreiben und Dichten jedoch ließen ihn nicht mehr los. Heimatliebend wie er war, verwendetet er dafür das Sauerländer Platt, in welchem er in den frühen 1920er Jahren seine Geschichten charismatisch auf den von ihm initiierten Dorfabenden vortrug. Mit Stücken wie „Et Glücke oppem Breyenstücke“, Biärgwind“ oder „Duarp-Schützenfest“ brachte er sein Publikum zum Toben. Aufgrund des großen Unterhaltungswertes kopierten viele andere Dörfer diese kulturellen Veranstaltungen.  

August Beule erkrankte an Krebs und starb an Heiligabend 1923 im Alter von nur 56 Jahren.  

755 Meter am ruhigen Hang: Die August-Beule-Straße 

In Ramsbeck wurde zu Ehren vom August Beule nicht nur eine Gedenktafel angebracht, sondern auch die Straße nach ihm benannt, wo er beerdigt wurde, denn dort liegt der Friedhof des Dorfes. Des Weiteren befinden sich in der ca. 755 Metern langen August-Beule Straße im Wesentlichen ruhig gelegene Wohnhäuser mit schönem Blick hinunter in den Ort.