Dr. Werner Beckmann und das Plattdeutsche
Werner Beckmann und das Mundart-Archiv in Eslohe-Cobbenrode sind über die Grenzen des Sauerlandes hinaus für ihren intensiven und wertvollen Einsatz für das Plattdeutsche bekannt. In diesem Jahr, am 15. Oktober, wurde dem Sprachwissenschaftler der Rottendorfpreis für Niederdeutsche Sprache verliehen. Damit wird nicht nur sein Einsatz für das Plattdeutsche gewürdigt, sondern auch gezeigt, wie erfolgreich jemand sein kann, wenn er seiner Leidenschaft nachgeht. WOLL hat die Verleihung dieses aussagekräftigen Preises als Anlass genommen, um mit Werner Beckmann über seine Verbundenheit zum Plattdeutschen zu sprechen.
Wie alles angefangen hat
Werner Beckmann ist in Bochum-Langendreer aufgewachsen und hat schon früh gemerkt, dass seine Stärke im sprachlichen Bereich liegt. „Ich war von Anfang an ein Sprachenmensch. Das habe ich spätestens gemerkt, als ich nach der Volksschule auf die Realschule gewechselt bin und dort in einer Klassenarbeit die Note 6 in Mathe erhalten habe“, erzählt der Sprachwissenschaftler lachend. Seine Mutter hat mit ihm auf Platt gesprochen, was den schönen Ausdruck „Muttersprache“ für ihn passend beschreibt.
Im Sauerland angekommen, musste er sich erst einmal an den Sauerländer Dialekt gewöhnen. „Man hört manchmal noch einen Bochumer Dialekt heraus, wenn ich Platt spreche. Aber ich habe mich damals dahintergesetzt und mein Bestes gegeben“, erklärt Werner Beckmann die Umstellung von einem Platt-Dialekt auf den anderen.
Sein Einsatz für das Platt
„Das Plattdeutsche gehört in die heutige Zeit, genauso wie in die damalige Zeit“, sagt er bestimmt. Genau diesen Ansatz verfolgt er mit seiner Arbeit im Mundart-Archiv: Platt anfassbar machen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob er Schüler und Studenten bei Facharbeiten zum Thema Platt unterstützt oder Vorträge in Schulen hält. „Es macht mich froh und glücklich, wenn ich merke, dass die Kinder und Erwachsenen etwas von mir gelernt haben und mit mehr Wissen nach Hause gehen“, freut sich der Sprachwissenschaftler.
Er hat bereits an vielen unterschiedlichen Projekten im Sauerland mitgewirkt. Darunter Wörterbücher, die Erforschung von Flurnamen und die Herausgabe der Op Platt-Hefte. Werner Beckmann hat neben für die Sprachforschung wichtigen Toninterviews mit 270 Sprechern gemeinsam mit dem WOLL-Verlag auch ein Wörterbuch für das Sauerländer Platt herausgebracht: „Sauerländer Platt. Ein Wörterbuch – So kuirt de Sauerlänner“.
Es geht nur gemeinsam
Worauf Werner Beckmann ganz besonderen Wert legt, ist, dass sein beruflicher Erfolg im Bereich des Plattdeutschen keineswegs nur sein eigenes Verdienst ist. „Es bedeutet mir sehr viel, dass ich stets so tatkräftig unterstützt werde und mir so viele zur Seite stehen“, so der Sprachwissenschaftler.
Ein Lieblingswort auf Platt hat er nicht: „Es ist die Sprache als solche, die mir so gut gefällt. Das Platt bringt einem die Heimat zurück, die Sprache ist ein fundamentaler Teil der Heimat.“ Werner Beckmann erzählt begeisternd und leidenschaftlich von der Sprache, die ihn seit langem fasziniert. Es ist spannend, ihm zuzuhören, und es wird klar, wie wichtig es ist, so ein bedeutendes Kulturgut wie die Sprache zu pflegen und wertzuschätzen.
Etwa ein Monat ist seit der Verleihung des Preises der Rottendorf Stiftung für den Erhalt und die Förderung der niederdeutschen Sprache auf Haus Nottbeck in Oelde-Stromberg vergangen. Inzwischen haben mir viele Menschen geschrieben, mich angerufen oder mich besucht und mir ihre Glückwünsche zur Auszeichnung meiner Arbeit mit dem Preis der Rottendorf Stiftung mitgeteilt. Worte des Lobes und der Anerkennung durfte ich entgegennehmen. Es freut mich sehr und ich möchte an dieser Stelle dafür herzlich danken. Aber eines darf ich nicht unerwähnt lassen: Zwar habe ich auch das Meinige getan, doch allein, ohne die Hilfe vieler Mitmenschen, hätte ich nichts ausrichten können. So möchte ich an dieser Stelle allen Personen und Institutionen danken, die mich auf meinem Lebensweg begleitet und gefördert haben. Nicht zuletzt möchte ich auch allen danken, die zum Gelingen der Feier der Preisverleihung beigetragen haben. Der 15. Oktober 2020 war für mich ein Festtag der Freude, den ich immer in meiner Erinnerung behalten werde.
Werner Beckmann
Niu is ungefehr ne Monnat vergohn seyt dat iëck diän Preysvan diär Rottendorf Stiftunge fiär dat Erhallen un et Fördern van de niërduitsken Sproke kriëgen hewwe, Op Hius Nottbeck in Oelde-Stromberg is dat wiäst. In düeser Teyt het mey viëlle Mensken schriëwen odder aanraupen odder äok besocht, un se het mey grateläiert tau diär Iuttäiknunge van meyner Arbet met diäm Preyse van diär Rottendorf Stiftunge. Wore van Luaf un Aanerkennen drofte iëck höörn, un tauwannt is mey äok wat woren. Dat frögget miëck düchteg, un aan düeser Stië well ick do äok hiärtlick danke fiär seggen. Awwer äine Sake, dei draff iëck nit vergiäten: Tworens hewwe ick äok et Meynte dohn, awwer alläine un ohne dat mey viëlle annere Luie hulpen härren, do härre iëck nicks hingernäin kreygen konnt. Un säo well iëck äok allen Luien un Institutiäonen meynen Dank seggen, allen, dei op meynem Liäwenswiäge met mey gohn sind un mey hulpen un miëck füärdert het. Un nit et leste well iëck allen diänen danken, dei methulpen het, dat dei Feyer van diär Preysverleihunge säo schoin un guëtt gelungen is. Dei feyftennte Oktober 2020, dat was en Festdag, wo iëck miëck wahne frögget hewwe, un do sall iëck miëck äok näo liuter draan erinnern.
Werner Beckmanns Dankeschön auf Platt