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Ich bin den 1980er und 1990er Jahren aufgewachsen, wo die Zeit eine völlig andere war als heute. Damals stand das Internet ganz am Anfang und es gab kein Instagram, Tik- Tok oder WhatsApp. Die Kommunikation mit lieben Mitmenschen wie Freunden, Familie oder Klassenkameraden erfolgte meistens persönlich oder mit dem Festnetztelefon. Wir hatten mehr Zeit und die Menschen sprachen öfter miteinander als heute.
Wer sich mit Freunden treffen wollte, rief sie über Festnetz an oder fuhr einfach zu ihnen, um einen Nachmittag mit Spielen, Kinobesuchen, Radtouren oder Spaziergängen zu verbringen. Als die ersten Handys auftauchten, bedeutete dies den Eintritt in ein neues Zeitalter der mobilen Kommunikation, denn nun konnte man von unterwegs telefonieren und SMS versenden.
Mitte der 90er Jahre gewann das Internet mit dem Auftauchen von ISDN, später DSL und Glasfaser, an Bedeutung. Die E-Mail entwickelte sich neben dem Festnetz, Mobilfunk und der persönlichen Kommunikation zu einem wichtigen Meilenstein. Vor 30 Jahren waren Gespräche von Angesicht zu Angesicht noch normaler als heute, weil Social Media noch kein Begriff war und es nur frühzeitliche Vorgänger gab.
Wie Social Media die Kommunikation veränderte
In den frühen 2000er Jahren tauchten mit Facebook, Wer kennt Wen (WKW), MySpace oder Jappy.de erste Social- Media-Plattformen auf. Heute sind Facebook, Instagram, TikTok, WhatsApp und Co. en vogue und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie haben die Kommunikation auf positive und negative Weise verändert. Einerseits können wir unabhängig von der Entfernung kommunizieren, andererseits werden Freundschaften und Beziehung „eiskalt“ digital, ohne ein persönliches Gespräch beendet. Früher sprach man bei einem Anliegen miteinander statt wie heute unpersönlicher per SMS, WhatsApp oder Facebook zu kommunizieren.
Corona als Verstärker der Einsamkeit
Im April 2020 trat der erste wochenlange Lockdown wegen der COVID19-Pandemie in Kraft, eine dramatische Veränderung auf Zeit. Geschäfte, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen waren geschlossen, nur Lebensmittelgeschäfte waren geöffnet. Partys, Schützenfeste, Konzerte und andere Veranstaltungen wurden abgesagt.
Die Welt stand im Rückblick für drei Jahre still und erinnerte an eine Dystopie. In dieser Zeit verschob sich die Kommunikation auf Zoom, Discord, Facebook, Skype und andere Dienste, weil der persönliche Kontakt während der Lockdowns untersagt war. Persönliche Treffen waren nur mit Maske und 1,5 Meter Abstand zueinander möglich. Die Kontaktbeschränkungen sorgten für eine Art negativen Kommunikationsbruch, denn die eine oder andere Freundschaft, Bekanntschaft oder Beziehung zerbrach unter diesen Bedingungen. Die Corona-Pandemie hat sich nachhaltig negativ auf zwischenmenschliche Beziehungen in Liebe und Freundschaft ausgewirkt.
Was gegen Alleinsein helfen kann
Gegen das Alleinsein kann helfen, öfter etwas zu unternehmen, um neue Menschen kennenzulernen. Einem Verein beizutreten, ist ein Türöffner, um dem Alleinsein zu entgehen, denn hier trifft man Gleichgesinnte und verbringt seine Freizeit regelmäßig etwa zu gemeinsamen Wanderungen, Bogenschießen, Gitarre spielen oder Theateraufführungen. Insgesamt bleibt zu hoffen, dass die persönliche Kommunikation trotz der Digitalisierung weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird und neue Freundschaften und Beziehungen entstehen.