Wenn das Motoröl im Blut steckt

Foto: S. Droste

Kai Göttling aus Olpe mischt seit seiner Jugend beim Autocross-Sport mit 

Pferdestärken, Schmieröl und jede Menge Staub gehören von Kindesbeinen an zu seinem Alltag. Ob im Beruf als Mechatroniker oder seinem Hobby, dem Autocross-Fahren: Kai Göttling hat sich mit Leib und Seele dem Autosport verschrieben. 

Hobby und Berufung 

Foto: S. Droste
Foto: S. Droste

Man muss ihn gar nicht fragen: Wie bist du denn zu diesem Hobby gekommen? Bei unserem Besuch zeigt uns Kai einen Stapel Fotos von diversen Rennen, an denen er teilgenommen hat. Aber auch Bildmaterial aus längst vergangener Zeit, das dokumentiert, wie alles für ihn begann. Als Kleinkind haben ihn seine Eltern schon zu Autocross-Rennen mitgenommen, wo er zuschauen konnte, wie Papa Thomas einige Rennen fuhr. „Ich habe meine Eltern immer wieder genervt: Das will ich auch machen“, erzählt er. Und irgendwann war es dann endlich soweit. Schon in der Jugendklasse konnte Kai einige Siege für sich verbuchen und etliche Pokale sammeln. Wie viele es mittlerweile sind, weiß er gar nicht so genau und man merkt, dass die Preise für ihn nicht das Wichtigste bei diesem Sport sind. 

Man muss es selbst bauen und montieren können 

Foto: S. Droste
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Auch auf die Frage, wie viel Zeit man in ein solches Hobby steckt, kann der 22-Jährige keine genauen Angaben machen: einfach jede freie Minute, was sonst! Selbst in den Wintermonaten geht es ausschließlich um sein Fahrzeug. Dann wird es komplett auseinandergebaut, um jedes Detail – selbst die Schweißnähte, zu überprüfen und ggfs. etwas zu ersetzen, bevor alles wieder zusammengebaut wird. Ein sicheres, intaktes Fahrzeug ist das höchste Gebot. „Man muss schon alles selbst bauen und montieren können bei diesem Sport“, weiß er. Die Wahl seines Berufes, Mechatroniker, stand also außer Frage. Ein teurer Sport, das ist schon mal klar. „Wenn ein neues Getriebe hermuss, dann wird es richtig aufwändig.“ Einen Truck, für den Transport der Fahrzeuge, teilt er sich mit zwei anderen Autocross-Fahrern. „Damit fahren wir nicht nur zu den Rennen, sondern übernachten auch darin.“  

Mehr als ein Haufen Blech 

Für einen Laien ist dieser Sport schwer greifbar. Neben einem guten Auto mit entsprechender Technik unter der Haube, Schnelligkeit und Fahrkönnen, spielen auch Faktoren wie die Fahrpiste und das Wetter eine Rolle. „Jeder Lauf ist anders, man weiß nie, was kommt“, erzählt er. Bei jeder neuen Runde kann sich die Beschaffenheit der Strecke geändert haben. „Und wenn es mal einen Unfall gab, bin ich fast immer mit einem Blechschaden davongekommen.“ Der Autonarr fährt einen Spezialcrosser mit 1100 ccm im DRCV und WACV in Klasse 7. 

Foto: S. Droste
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2018 den Rennsportverein Sauerland gegründet 

Die Leidenschaft für den Rennsport brachte Kai Göttling – zusammen mit ein paar Gleichgesinnten – dazu, einen Rennsportverein zu gründen. „Es gibt immer weniger Vereine, die eine Veranstaltung für den Rennsport organisieren wollen. Da kam uns die Idee, einen eigenen Verein zu gründen. Ein Autocross-Rennen zu veranstalten, ist mit viel Arbeit und Kosten verbunden. Und ohne Sponsoren geht es gar nicht“, berichtet er. Mittlerweile zählt der RSV-Sauerland 48 Mitglieder. Im Oktober 2019 wurde das „Autocross am Homertring“ in Meschede-Schüren durch den RSV erfolgreich veranstaltet. 

Es läuft wie geschmiert 

Kai Göttling hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Seine Arbeit als Mechatroniker geht Hand in Hand mit seinem Hobby, dem Autocross-Rennen. Selbst zuhause unterm Carport schraubt er an den Familien-PKW, repariert und pflegt sie und sorgt dafür, dass alles wieder wie geschmiert läuft.