Volksbank-Vorstand Andreas Ermecke begrüßte „den wohl derzeit bekanntesten Sauerländer“ und unterstrich, dass die Volksbank Bigge-Lenne mit dieser Art von Mitgliederveranstaltungen ihren Anspruch unterstreichen wolle, „ein verlässlicher Partner der heimischen Wirtschaft und des Mittelstandes zu sein.“ Andreas Ermecke wörtlich: „Es lohnt sich Mitglied in der regionalen Genossenschaftsbank zu sein.“ Davon hat die Volksbank Bigge-Lenne derzeit exakt 47.288.“ Und weiter: „Wir freuen uns sehr, unseren Mitgliedern mit Herrn Merz einen Redner zu präsentieren, der politisch und gesellschaftlich viel zu sagen hat. Ebenso freut es uns, dass Herr Merz sich für diesen Termin Zeit genommen hat.“
Einfluss auf unsere Zukunft im 21. Jahrhundert
In seinem Vortrag „Perspektiven der Wirtschafts- und Finanzpolitik“ beleuchtete Friedrich Merz die politische und wirtschaftliche Lage in der Welt, die Auswirkungen auf Europa und damit auf Deutschland und letztendlich auch auf unsere Region, das Sauerland. Ausgehend von dem historischen Tag vor exakt 18. Jahren, dem 11. September 2001, der, so Friedrich Merz „die Welt fundamental verändert hat“, schlug der erfahrene Wirtschaftsfachmann und Politiker einen Bogen zu den aus seiner Sicht epochalen Ereignissen, die entscheidend sind für die Entwicklung der Welt in den kommenden Jahrzehnten. Friedrich Merz nannte hier die gewaltsame Grenzverschiebung durch Russland im Februar 2014, als die Insel Krim überfallen wurde, den 23. Januar 2016, als Großbritannien für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt hat, den 8. November 2016, als Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika antrat und den 10. Oktober 2017, den 19. Parteitag der Kommunistischen Partei in China. Auf diesem Parteitag wurde das einzigartige und in seiner Dimension noch niemals dagewesene Projekt „Seidenstraße“ beschlossen, welches in seinen fundamentalen Auswirkungen auch unsere Zukunft maßgeblich beeinflußen wird.
Herausforderungen für Europa und für Deutschland
Für Friedrich Merz ist klar, nur wenn Europa im Kontext dieser globalen Entwicklungen, gemeinsam vorangeht, sind die Herausforderungen, die auf uns zukommen wirklich zu meistern. „Europa muss mehr Verantwortung übernehmen und Deutschland muss an der Spitze stehen im Wettbewerb mit Amerika und China“, unterstreicht der Wirtschaftsfachmann mehrmals. „Am Ende geht es um die Frage, gibt es eine Welt G 2 (Amerika und China) oder gibt es eine Welt G 3 (Europa, Amerika, China)?“ Mit den Worten von Henry Kissinger: „Deutschland ist zu klein für die Welt und zu groß für Europa“ unterstrich Friedrich Merz diese Aussage.
Zum Ende des Vortrages streifte der frühere Fraktionsvorsitzende der CDU auch die aktuelle Politik und forderte eine breitere Diskussion in der Gesellschaft über die relevanten Themen. Wörtlich: „Es verbietet sich jetzt eine weitere Belastung der Unternehmen und Haushalte mit Steuern und Abgaben. Mehr geht nicht mehr! Wir müssen als Gesellschaft insgesamt mehr tun, wenn wir in den kommenden Jahrzehnten so leben wollen wie bisher.“
In der anschließenden Fragerunde wurden Fragen zum Euro, zur Zinspolitik und anderen tagesaktuellen Themen gestellt. Mit seinem hohen Maß an politischer und wirtschaftlicher Fachkenntnis gab Friedrich Merz jeweils sehr präzise und nachvollziehbare Antworten. Bei der letzten Frage: „Und was ist aus dem Bierdeckel geworden?“ antwortete der Vollblut-Politiker schmunzelnd: „Es ist ja vielleicht ein Zufall der Geschichte. Aber vor 17 Jahren auf dem Parteitag in Leipzig habe ich das Thema der Steuererklärung auf dem Bierdeckel vorgestellt und breiteste Zustimmung dafür bekommen. In zwei Monaten ist wieder der CDU Parteitag in Leipzig und ich habe mir fest vorgenommen mich dort zu Wort zu melden.“ Langanhaltender Applaus geleitete Friedrich Merz, den Redner des 1. Mitglieder-Forums der Volksbank Bigge-Lenne von der Bühne. Die große Mehrzahl der befragten Gäste des Abends waren sich einig: „So einen interessanten und spannenden Politikvortrag haben wir schon lange nicht mehr gehört. Es wird höchste Zeit, dass Friedrich Merz in Berlin Verantwortung für unser Land übernimmt.“
Dem WOLL-Magazin hatte Friedrich Merz erst kürzlich ein längeres Interview gegeben, in dem er ebenalls Stellung zu verschiedenen gesellschaftlichen Fragen nahm und etwas ausweichend auf die Frage mit der Kanzlerkandidatur antwortete.