Quelle: IBSF / Viesturs Lacis
Anschieber des BSC Winterberg gewann mit dem Team Lochner Silber
Im Bob des sympathischen Bayern Johannes Lochner hatte es allerdings in Südkorea sowohl im Zweier- als auch im Viererbob nicht für Edelmetall gereicht. Platz fünf und acht entsprachen nicht der eigenen Zielsetzung. Dementsprechend enttäuscht war auch noch Anfang März 2018, als Winterberg seine Sportler offiziell begrüßte.
Nun war Weber wieder dabei, auch wenn er im Zweier seinem Anschieberkollegen Florian Bauer beim Gewinn der Silbermedaille für Team Lochner den Vortritt lassen musste, langte es im Viererbob ebenfalls zu Silber. Hinter dem absoluten Ma der Dinge im Bobsport, dem Bob von Francesco Friedrich, war dies ein Riesenerfolg. Teamplayer Lochner hatte direkt nach dem Rennen seine Anschieber im Blick und freute sich für Weber und Christian Rasp, weil beide „im Zweier nur knapp den Platz im Bob verpasst hatten“.
Nicht nur im Eiskanal mag es Christopher Weber schnell. Als Leichtathlet war er im 100 Meter Sprint zu Hause und im Job hat er als Automobilkaufmann mit Sportwagen zu tun. Wenn er nicht in Sachen Bob unterwegs ist, arbeitet Weber im elterlichen Autohaus in Schwerte-Villigst. Als Dortmunder ist er natürlich dem BVB verbunden. Gerne trainiert er im Schatten des westfälischen Fußballtempels in der Ruhrgebietmetropole, im altehrwürdigen Stadion Rote Erde.
Weber fühlt sich aber auch im sauerländischen Winterberg sehr wohl. „Die VELTINS-EisArena ist meine sportliche Heimat. Die Atmosphäre bei den Rennen ist einmalig“, sagte er mal in einem Tiefeninterview mit Paul Senske. Für reichlich Stimmung sorgen bei den Rennen Webers Freunde aus Dortmund. Die oft an den schwarzgelben Fanutensilien auch als BVB-Anhänger erkennbaren Weber-Fans schaffen einen Hauch von Südtribüne im Sauerland.
Als Großstädter ist Weber für die Chance dankbar, die ihm das nahgelegene Sauerland gab. Er schätzte seine Situation als Leichtathlet wie folgt ein: „Ich war Sprinter mit einer Bestzeit von 10,76 Sekunden. Damit wäre ich nie zu Olympischen Spielen gekommen.“ Als Bobsportler hat er mit 30 bereits seine zweiten Olympischen Winterspiele absolviert. Dazu noch die Silbermedaille gewonnen. In vier Jahren in Italien könnte es dann heißen: „Aller guten Dinge sind drei.“