Was zeichnet eine Bank aus, die eine Genossenschaft ist?

Dirk Schulte (Vorstandsmitglied) und Julia Scholz (Marketing)

Quelle: Volksbank im Hochsauerland eG

Starke Gemeinschaft, starke Bank: Viele schaffen mehr!

Die Volksbank im Hochsauerland eG ist eine von mehreren Volksbanken im Sauerland. Wie alle Volksbanken ist sie mehr als eine Bank – sie ist eine starke Gemeinschaft. Getreu dem genossenschaftlichen Prinzip „Viele schaffen mehr – Was einer nicht schafft, das schaffen viele“ steht sie für Mitbestimmung und Zusammenhalt. Mit Wurzeln, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, entstand sie 2019 aus der Fusion der Volksbank Reiste-Eslohe, der Volksbank Marsberg und der Spar- und Darlehenskasse Oeventrop und zählt heute 18.000 Mitglieder bei 30.000 Kunden. Fast jeder Zweite ist also mehr als nur Kunde: Er ist Mitgestalter.

Grundsätzlich stellt sich die Frage: Was ist das Besondere an einer Genossenschaftsbank? Dirk Schulte, Mitglied des Vorstandes bei der Volksbank im Hochsauerland eG erklärt dazu: „Das Eigenkapital der Bank kommt von den Mitgliedern. Unabhängig vom Anteil hat jedes Mitglied eine Stimme. Diese demokratische Struktur unterscheidet uns zum Beispiel von Aktiengesellschaften, wo die Höhe des Kapitals die Entscheidungsgewalt bestimmt. Schon ab 20 Euro kann man Mitglied werden, Dividenden inklusive.“

Mitbestimmung ist dabei nicht nur ein Wort, sondern gelebte Praxis: Da nicht alle Mitglieder an der jährlichen Mitgliederversammlung teilnehmen können, werden alle vier Jahre Vertreter gewählt – aktuell gibt es 140 Vertretet, die für die Interessen der Mitglieder einstehen. Vertreterstammtische dienen zudem als Plattform für Austausch und Mitsprache. Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand, der die Bank im Sinne der Mitglieder führt.

Auch intern wird Gemeinschaft großgeschrieben: Geringe Fluktuation und ein familiäres Miteinander prägen den Arbeitsalltag. Für Mitarbeiter ist die Genossenschaftsmitgliedschaft verpflichtend. Ein Problem? „Nein“, betont Vorstandsmitglied Dirk Schulte, „wir arbeiten hier mit Überzeugung und sind stolz darauf, auch Mitglied zu sein.“

Und wie sieht es finanziell aus? Die Volksbank im Hochsauerland eG zählt zu den eigenkapitalstärksten Genossenschaftsbanken Deutschlands. Dirk Schulte: „Ein starkes Eigenkapital ist nicht nur ein Zeichen von Stabilität, sondern auch eine entscheidende Kennzahl für die Bankenaufsicht.“

Kleine Beiträge, große Wirkung

Ein Paradebeispiel für genossenschaftliches Handeln ist das Crowdfunding-Portal. Gemeinnützige Vereine und Organisationen können hier ihre Projekte finanzieren – mit vielen kleinen Spenden aus der Gemeinschaft. Und das Beste: Die Bank legt etwas oben drauf. Die Zahlen sprechen für sich: 180 Volksbanken beteiligen sich freiwillig und 2024 wurden bundesweit 15 Millionen Euro gesammelt. Die Erfolgsquote? Beeindruckende 98 Prozent! Auch im Bereich der Volksbank Hochsauerland ist die Nachfrage groß: Seit 2019 konnten 180 Projekte unterstützt werden.

Ein Teil der Finanzierung stammt aus dem von der Volksbank unterstützten Gewinnsparen: Von jedem Gewinnlos fließt ein Teil auf das Sparkonto, in die Verlosung und in den Spendentopf. So kommen jährlich alleine im Bereich der Volksbank im Hochsauerland 100.000 bis 120.000 Euro für gemeinnützige Projekte zusammen – ganz nach dem Motto: Gemeinsam entsteht Großes.

Auch zukünftig begeistern

Seit über 160 Jahren bewährt sich die Genossenschaftsidee. Jeder vierte Deutsche ist bereits Mitglied in einer Genossenschaft, sei es im Bankensektor, der Energieversorgung oder in der Medienbranche. „Für junge Genossenschaften – wie die neugegründete WOLL Medien und Marken eG – ist es entscheidend, Mitglieder zu begeistern und zu erreichen“, so der Genossenschaftsbank-Vorsitzende Dirk Schulte. Darum bemüht sich auch die Volksbank im Hochsauerland eG, dem Zeitgeist zu entsprechen: „Vor allem die jungen Kunden sind die Kunden von morgen“, so Dirk Schulte. „Um die zu erreichen, benötigt es heute einen starken digitalen Auftritt. Denn am Ende gilt: Gemeinsam erreicht man mehr!“

Volksbank im Hochsauerland eGQuelle: Woll Magazin