Was tun, wenn es brenzlig wird?

Alexander Kersting und das Team MEDIGUYS® vermitteln Wissen, das rettet.

Viele Dinge im Leben passieren zufällig und unverhofft. Das Auto vor uns bremst plötzlich. Die Treppenstufe ist mal wieder tiefer als gewohnt. Der Hocker, auf dem wir stehen, wackelt und kippt um. Das Kind, mit dem wir unterwegs sind, fällt plötzlich mit dem Roller hin und auf den Kopf, oder es erleidet jemand einen Schlaganfall oder Herzinfarkt und so weiter, und so weiter … In wenigen Sekunden ist die richtige Reaktion gefragt. Was ist nun zu tun?

Notfalltraining, Erste-Hilfe-Kurse und Brandschutz im Sauerland

„Wir sind menschlich, kompetent und zuverlässig. Denn auf diese Werte kommt es an, wenn es darum geht, im Ernstfall die richtigen Entscheidungen zu treffen, Unfälle zu verhindern, bevor sie passieren, und vor allem Menschen auf einen Notfall vorzubereiten.“ Das sagt Alexander Kersting, Gesellschafter und Geschäftsführer der MEDIGUYS® GmbH in Schmallenberg-Oberkirchen. Das junge Unternehmen hat sich auf Notfalltraining, Erste-Hilfe-Kurse und Brandschutz- Schulungen im Sauerland spezialisiert. WOLL hat mit Alexander Kersting gesprochen und nach Notwendigkeiten, Gründen und Möglichkeiten von Notfalltrainings und Erste- Hilfe-Kursen gefragt.

WOLL: Was hat Sie bewegt, MEDIGUYS zu gründen?
Alexander Kersting:
Mit dem Gedanken, ein eigenes Unternehmen im Bereich der Ersten Hilfe und Brandschutz zu eröffnen, spiele ich schon einige Jahre. Während der Corona-Pandemie habe ich den Entschluss gefasst, die MEDIGUYS® zu gründen. Der Bedarf an qualitativ hochwertigen, kompetenten und in der Durchführung interessant gestalteten Erste-Hilfe-Kursen und Brandschutz-Schulungen wurde mir nach Dutzenden Gesprächen mit Verantwortlichen unterschiedlichster Unternehmen immer mehr bewusst. Das war der Startschuss für mich, mein eigenes Unternehmen zu gründen und dieses in Art und Umfang nach meiner Vision eines modernen Dienstleistungsunternehmens zu gestalten.

WOLL: War das Thema „Helfen, Retten, Wissen vermitteln“ schon immer Ihre berufliche Leidenschaft?
Alexander Kersting:
Auf jeden Fall. Da ich bereits seit 18 Jahren hauptberuflich als Feuerwehrmann und Rettungsdienstler arbeite, begleiten mich die Themen rund um Notfälle des Alltags fast mein halbes Leben lang. Dabei ist mir immer wieder aufgefallen, dass eine Vielzahl der Ersthelfer sich nicht trauen, anderen Menschen zu helfen, wahrscheinlich aus Sorge davor, etwas falsch zu machen. Dadurch angetrieben, habe ich mich bereits vor einigen Jahren dazu entschlossen, als Dozent für an dere Unternehmen tätig zu werden, um mein Wissen weitergeben zu können. Zudem habe ich viele Jahre als ehrenamtlicher Ausbilder die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr geschult.

WOLL: Welche speziellen Leistungspakete bietet MEDIGUYS an?
Alexander Kersting:
Die MEDIGUYS® stehen in erster Linie für Individualität – bei unserem gesamten Leistungsportfolio. Das bedeutet, dass es uns ein großes Anliegen ist, maßgeschneiderte Kurse und Dienstleistungen für unsere Kunden anzubieten: die Brandschutzschulung speziell auf den Betrieb zugeschnitten oder Kurse für Eltern und Großeltern, Outdoor- Kurse für Wanderer, den Reitverein, den Fußballclub oder für Forstarbeiter, auch ein Kurs für pflegende Angehörige. Die Liste ist unendlich fortzuführen, da jeder Kursteilnehmer einen anderen Anspruch an „seinen“ Kurs stellt. Zudem bieten wir neben den klassischen Erste-Hilfe-Kursen für betriebliche Ersthelfer und Führerscheinbewerber auch Sanitätsdienste bei Sportevents, Konzerten oder großen Veranstaltungen an. Da das Thema Pflege von Angehörigen immer mehr Bedeutung bekommt, nehmen wir uns auch dieser Herausforderung an und schulen die Angehörigen in einem Pflegekurs in den eigenen vier Wänden, um mit den besonderen Gegebenheiten vor Ort klarzukommen. Unser größtes Leistungspaket sind unsere Mitarbeiter, die alle eine fundierte medizinische Ausbildung in der Kranken- oder Intensivpflege besitzen, aus dem Rettungsdienst oder der Berufsfeuerwehr stammen. Daher kann jeder Mitarbeiter auf eine enorme Fachkompetenz und Erfahrung zurückgreifen.

WOLL: Mindestens einmal im Leben, zum Beispiel beim Erwerb des Führerscheins, muss jeder einen Erste-Hilfe-Kurs belegen. Reicht das aus? Für welche Bevölkerungsgruppen ist ein Erste-Hilfe-Kurs besonders wichtig?
Alexander Kersting:
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass ein Erste-Hilfe-Kurs für den Führerscheinerwerb nicht ausreicht, um das nötige Ersthelfer-Wissen ein Leben lang zu beherrschen. Über die Jahre gibt es immer wieder Neuerungen in der Versorgung von Betroffenen, die man kennen sollte. Zudem vergisst der Mensch Erlerntes, wenn es nicht regelmäßig geschult wird. Aus diesem Grund müssen Betriebliche Ersthelfer nach Vorgabe der Berufsgenossenschaften alle zwei Jahre ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen. Ich kann nur an jede Bevölkerungsgruppe appellieren, das Thema Erste Hilfe nicht aus dem Kopf zu streichen. Jeder kann von einem zum anderen Moment in eine Situation gelangen, Erste Hilfe leisten zu müssen. Hilfe adäquat leisten zu können, sollte im ureigenen Interesse eines jeden liegen. Denn auch selbst möchte man als Betroffener im Notfall Hilfe erfahren.

WOLL: Wie lässt sich das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Erste-Hilfe-Kursen in der Bevölkerung schärfen?
Alexander Kersting:
Durch Aufklärung der Bevölkerung und frühzeitige Ausbildung der Kinder bereits im Grundschulalter, um über Notfälle und deren Maßnahmen aufgeklärt zu sein. Wir sollten eine Auseinandersetzung mit den Themen Notfälle und Unfälle zulassen, um ein Bewusstsein für die Wichtigkeit der notwendigen Maßnahmen zu schaffen. Wenn man sich überlegt, dass circa drei Viertel aller Unfälle und Notfälle im privaten oder Freizeitbereich entstehen, sollte einem klar sein, dass die Erste-Hilfe-Maßnahmen fast ausschließlich bei Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten angewendet werden. Diese Erkenntnis spätestens sollte einem die nötige Motivation bringen, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Es muss nicht immer der große und zertifizierte Erste-Hilfe-Kurs sein, ein Crashkurs, in dem vier Stunden lang das geballte Wissen über Notfälle vermittelt wird, reicht aus, um sich wieder sicher in der Anwendung der Maßnahmen zu fühlen.

WOLL: Was ist aus Ihrer Sicht in Sachen Notfalltraining in den kommenden Jahren wichtig?
Alexander Kersting:
Wir müssen ein Umdenken in der Bevölkerung schaffen, den Willen zu helfen, und unsere Zivilcourage stärken. Als ersten wichtigen Schritt sehe ich das Vorantreiben der Laienreanimation. Besonders im Bereich der Wiederbelebung haben wir in Deutschland Nachholbedarf. Gerade mal 50 Prozent der Personen, die einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden, werden durch Laien wiederbelebt. Da haben wir ganz viel Luft nach oben. Daher sehe ich das Notfalltraining rund um die Wiederbelebung und die Anwendung eines AED (Automatisch- Externer Defibrillator) in den nächsten Jahren als wichtigen ersten Schritt an, um die breite Masse über das „Wissen, das rettet“ zu informieren.

Quelle: WOLL Magazin