Was stimmt da nicht? 34. Parteitag 1986? 34. Parteitag 2022?

Quelle: Bernhard Stegmann

Wie die Karriere eines Sauerländer Politikers begann

Geschichtsforscher blicken in der Regel tief in die Vergangenheit, um anhand der geschichtlichen Ereignisse zu erklären, warum und wieso sich dieses oder jenes so und nicht anders entwickelt hat oder entwickeln musste. Archäologen gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie graben in der Gegenwart, um auf die Vergangenheit zu stoßen. Das alles ist und war im Falle eines Sauerländers der Gegenwart nicht notwendig, um herauszufinden, wie und wann seine politische Laufbahn und Karriere begannen. Ein langer Weg, der kürzlich vorerst beim Vorsitz der größten Volkspartei unseres Landes und Fraktionsvorsitz der größten Oppositionspartei im Bundestag der Bundesrepublik Deutschland endete. Sauerländer wissen automatisch, von wem hier die Rede ist, ohne seinen Namen zu nennen. Wir werden aus Gründen politischer Neutralität auf eine Namensnennung verzichten.

Für Leser des WOLL-Magazins, die nicht direkt aus dem Sauerland kommen oder schon länger hier wohnen, sei verraten: Es handelt sich um einen fast zwei Meter großen, eher schlanken Sauerländer, der mit 66 Jahren gerade das Lebensalter erreicht hat, wo bekanntlich das Leben erst anfängt. Zu seinem äußeren Erscheinungsbild gehört eine durchaus große, markante Nase und ein in diesem Alter häufiger anzutreffender, zurückgehender Haarwuchs, der die Oberfläche des so wichtigen Denkapparates sichtbar macht. Ansonsten fällt dieser Sauerländer in Diskussionen und Interviews häufig durch eine ziemlich klare, manchmal messerscharfe Wortwahl auf, die für allzuzart besaitete Zeitgenossen und vor allem Zeitgenossinnen zu Schockreaktionen führen kann. Unser Sauerländer mag das Sauerländer Nationalgetränk ebenso wie ausgezeichnete Lagen roter Trauben. Er ist vierfacher Vater, fünffacher Opa und mit einer Richterin verheiratet. Letzteres lässt manchem Einheimischen des männlichen Geschlechts die mitleidige Bemerkung entweichen: „Auweia, der hat es auch nicht so einfach zuhause!“ Was wäre noch wichtig? Wenn er Zeit hat, radelt er viel draußen rum, meist mit seiner Richterin, und man sieht ihn hin und wieder bei den Fußballspielen einer bedeutenden Mannschaft aus Westfalen. Da es derzeit zwei bedeutende Mannschaften aus Westfalen in der 1.Bundesliga und zwei weitere in der 2. Bundesliga gibt, bleibt es dem Leser überlassen zu erraten, welchem der Vereine er zugeneigt ist.

Schmallenberger nehmen den jungen Briloner mit in die große Politik

Irgendwann muss jedes Kalb und jedes Fohlen im Stall das Laufen lernen. Das ist auch in der Politik so. Und so sorgte eine zufällige Begegnung unseres großen Sauerländers (damals 30 Jahre jung) 1986 in Schmallenberg mit dem damaligen Fraktionsvorsitzenden der in Schmallenberg schon immer regierenden Partei, Bernhard Stegmann (84), für den ersten bedeutenden Auftritt unseres Mannes. Bernhard Stegmann aus Schmallenberg gehörte, wie einige andere Sauerländer, zu den Delegierten des 34. Parteitages dieser großen Partei in der alten Bundesrepublik. „Ich nehme Dich morgen mit nach Mainz. Dann kannst Du miterleben, wie Politik gemacht wird.“ So oder ähnlich sprach Bernhard Stegmann damals den jungen Briloner an. Der fuhr mit zum großen Parteitag und durfte dann neben seinem Vater, Bernhard Stegmann und Günter Langen 1986 erstmals politische Luft auf Bundesebene schnuppern.

Der weitere Weg dieses jungen Mannes ist politisch interessierten Menschen durchaus bekannt oder bei Wikipedia oder anderen Websites nachzulesen. Das WOLL-Magazin hat den Sauerländer seit dem ersten Erscheinungstag 2011 kontinuierlich begleitet, nachzulesen auf der WOLL-Website. Dort ist bereits vor einigen Wochen anlässlich der Wahl zum Vorsitzenden der Volkspartei ein Interview erschienen, welches hier mit einigen ergänzenden Änderungen nochmals erscheint.

Quelle: Bernhard Stegmann

Bild oben: CDU-Bundesparteitag in Mainz 1986. Teilnehmer damals Ferdi Tillmann, Sundern; Hans Watzke, Marsberg; Günter Langen, Medebach; Josef Niggemann, Olsberg; Bernhard Stegmann, Schmallenberg; Ludwig Klute, Sundern; Werder Imig, Arnsberg; sowie Gräfin von Westfalen aus Meschede. Bundeskanzler war zu der Zeit noch Helmut Kohl. (v.l.n.r.: Joachim Merz, Friedrich Merz, Günter Langen, Bernhard Stegmann)
Bild unten: Gruppenbild mit Friedrich Merz 1991 vor dem Parlament in Straßburg. Teilnehmer der Reise waren neben IHK-Präsident Henrici auch die damaligen Bürgermeister von Schmallenberg, Brilon, Meschede, Marsberg, Winterberg, Willingen, Olsberg, Warstein, Lennestadt und Kirchhundem.