Wandel im Handel

Quelle: WOLL Magazin

Kaufmann/-frau im E-Commerce

Ganz gleich, ob freshe Sneaker, schicke Klamotten oder brandneue Technik: in Zeiten von Onlineshopping ist alles nur noch wenige Mausklicks weit entfernt. Der Onlinehandel ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und macht mittlerweile einen großen Teil unserer Wirtschaft aus. Immer mehr Einzelhändler betreiben neben dem Ladengeschäft einen Online- Shop. Mit dem Kaufmann im E-Commerce gibt es einen Ausbildungsberuf, den es so noch nie gegeben hat.

Was macht ein Kaufmann im E-Commerce?

Online-Shops aufbauen: Die Auswahl des richtigen Sortiments ist eine der wichtigsten Aufgaben des Kaufmanns im E-Commerce. Er muss genau abwägen, welche Produkte bei den Kunden gut ankommen – dafür muss er die Zielgruppe immer im Blick haben und die neusten Trends kennen. Beim Aufbau eines Online-Shops müssen viele Entscheidungen getroffen werden: Welche Shop-Software will man verwenden? Wie und wo werden die Waren gelagert? Wie findet der Versand statt? Der Kaufmann im E-Commerce weiß, was es online und offline zu beachten gibt.
Produkte einpflegen: Für den Kaufmann oder die Kauffrau im E-Commerce gehört es auch zu den Aufgaben, neue Produkte in den Online-Shop einzupflegen. Hierfür wird ein neues Produkt angelegt, die erstellten Bilder und Texte werden hochgeladen und der Preis wird festgelegt.
Kennzahlen analysieren: In Online-Shops müssen Werbemaßnahmen angepasst, Bilder ausgetauscht oder Strategien verändert werden. Welche das sind, entscheidet der Kaufmann im E-Commerce anhand seiner Analysen. Dabei kennt er sich gut mit den wichtigsten Kennzahlen im Online- Marketing aus. Sein Ziel: Kaufabbrüche und Retouren minimieren, die technischen Probleme des Shops beheben und entsprechende Lösungen entwickeln.
Rechnungen bearbeiten: Für Kaufleute im E-Commerce gehören auch klassische kaufmännische Aufgaben, wie die Buchführung, zum Arbeitsalltag. Das Erstellen von Eingangs- und Ausgangsrechnungen, das Schreiben von Angeboten oder das Überprüfen der Geschäftskonten sind ebenfalls Teil des Aufgabenspektrums.
Marketing-Maßnahmen entwickeln: Gemeinsam mit dem Online-Marketing erstellen Kaufleute im E-Commerce Werbeanzeigen und platzieren sie dort, wo sie von der Zielgruppe des jeweiligen Shops gesehen – und im besten Fall auch angeklickt – werden.
Kundenkontakt pflegen: Digitale Einkaufskanäle schließen den Kundenkontakt im Job nicht aus. Genau wie im stationären Handel hat ein Kaufmann im E-Commerce Kontakt zu seinen Kunden – nur eben online oder am Telefon. Er berät sie bei Problemen zum Bestellvorgang, der Retournierung oder bei Reklamationen.

Warum sollte man Kaufmann im E-Commerce werden? Kaufmann im E-Commerce ist ein Beruf mit Zukunft, denn der Online-Handel boomt. Auf die kaufmännischen Aspekte dieser Branche ist der Kaufmann im E-Commerce genau ausgelegt: die erfolgreiche Betreuung und Verwaltung von verschiedenen Shops im elektronischen Handel, wobei der Fokus auf Vermarktung und Vertrieb liegt. In vielen verschiedenen Unternehmens- und Produktbereichen wird es eine große Nachfrage nach Kaufleuten im E-Commerce geben.

Wo kann ein Kaufmann im E-Commerce arbeiten? Als Kaufmann im Bereich E-Commerce kann man überall dort arbeiten, wo der Online-Handel eine wichtige Rolle spielt. Das können zum Beispiel Multichannel-Händler sein, also Unternehmen, die ihre Produkte sowohl online als auch im Geschäft verkaufen, aber auch reine Online-Händler.

Was muss man für ein Typ sein, um Kaufmann im E-Commerce zu werden?
Zahlengenie: Kalkulationen erstellen, Rechnungen schreiben, Buchführung erledigen – bei der Arbeit als Kaufmann im E-Commerce braucht man ein gutes Zahlen- und Matheverständnis.
Analytiker: Welche Art von Produkt man auch verkauft, man muss immer auf dem Laufenden bleiben, was gerade angesagt ist und was die Kunden sich wünschen. Dafür sind Analysen nötig. Das gilt sowohl für die technische Ausrichtung eines Online-Shops, die Online-Performance, als auch für die Auswahl der Produkte.
Organisationstalent: Bei der Organisation eines Online- Shops kann es schon einmal stressig werden. Neue Produkte müssen rechtzeitig auf der entsprechenden Plattform eingepflegt, Liefertermine eingehalten und Kundenanfragen bearbeitet werden – da ist es wichtig, die Übersicht zu behalten, damit keine Aufgabe in Vergessenheit gerät.

Wie läuft die Ausbildung als Kaufmann im E-Commerce ab? Der Ausbildungsplan für die dreijährige Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce orientiert sich, besonders im kaufmännischen Bereich, an anderen kaufmännischen Berufen. Vor allem die Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandelsmanagement ist ähnlich aufgebaut. Man lernt beispielsweise, wie man Liefertermine festlegt, das richtige Logistikunternehmen auswählt oder den Lagerbestand effektiv überwacht. Natürlich liegt der Schwerpunkt aber auf den digitalen Handelslösungen, wobei zum Beispiel die Wahl des richtigen Online-Vertriebskanals oder die Entwicklung von Online-Marketing- und E-Commerce-Strategien im Mittelpunkt stehen.

Die Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce zählt zu einem recht neuen Berufsbild. Ihr Aufbau ähnelt dem anderer kaufmännischer Berufe. Allerdings ist der Job stark analytisch geprägt und setzt außerdem auf Vermarktung und Vertrieb auf der Basis der rechtlichen Bestimmungen zum Onlinehandel. Die folgenden Punkte sind Beispiele für die theoretischen Inhalte in der Berufsschule.

1. Ausbildungsjahr: Sortimente im Onlinevertrieb gestalten und die Beschaffung unterstützen
2. Ausbildungsjahr: Online-Marketingmaßnahmen umsetzen und bewerten
3. Ausbildungsjahr: Die Online-Vertriebskanäle auswählen