Von Färsen, Fressern und Muchsen

Fachausdrücke für das liebe Vieh

Tierväter:
Bei Pferden und Eseln ist das der Hengst, bei Rindern der Bulle oder Stier, bei Ziegen und Schafen der Bock (auch Widder bei Schafen). Beim Geflügel sind es Erpel oder Enterich (Enten), Gänserich oder Ganter (Gänse) und der Hahn bzw. Gockel. Im Hasenstall hockt der Rammler.

Den Kater nennt man auch Katzer, ein Rüde ist ein männlicher Hund. Das männliche Schwein nennt man Eber, Hauer oder Bär – Saubär im Süddeutschen.

Tiermütter:
Die Bezeichnungen für gefiederte Tiermütter sind gan(s)z einfach: Ente, Gans, Huhn oder Henne. Die Katze ist auch eine Kätzin, die Hundedame eine Hündin. Bei Eseln und Pferden steht die Stute für das weibliche Geschlecht. Zibbe wird die Hasenfrau genannt, ebenso das weibliche Schaf, das man auch als Au oder Aue bezeichnet. Die weibliche Ziege wird in manchen Regionen ebenfalls Zibbe genannt, geläufiger ist aber Geiß oder Zicke. Was eine Sau ist, weiß wohl jedes Kind. Nämlich das weibliche Schwein. Etwas schwieriger wird es bei den Rindviechern. Eine Kuh ist eigentlich erst eine Kuh, wenn sie schon gekalbt hat. Vorher, als geschlechtsreifes Tier, ist sie eine Färse. Während der Säugezeit ist sie eine Mutterkuh. Ist das Kalb „abgestillt“ und wird die Kuh weiterhin gemolken, nennt man sie Milchkuh.

Tierkinder:
Geflügelkinder sind Küken, Gänsekinder nennt man auch Gänsel oder Gössel. Hasen- und Hundejunge nennt man Welpen, Katzenjunge Kätzchen oder Katzenjunge. Pferde und Eseleltern haben Fohlen. Das Rinderkind nennt man bis zum Alter von sieben Monaten Kalb, ist es älter (bis zwölf Monate) bezeichnet man es als Jungrind. Der Fachbegriff für vier bis zwölf Monate alte Kälber ist Fresser. Netter hören sich da schon die Bezeichnungen Kitze oder Zicklein an, wie die jungen Ziegen heißen, und Lämmer bei den Schafen.

Milch- oder Spanferkel, also säugende Schweinekinder, sind max. sechs Wochen alt und bis zu 25 kg schwer. Das Wort Span meint nicht den Spieß, auf dem sie später landen, sondern ist aus dem althochdeutschen Wort spunni abgeleitet, was Zitze/ Brust bedeutet. Haben die Ferkel ein Gewicht von 25 Kilogramm erreicht, nennt man sie Läufer.

Und zum Schluss noch die Bezeichnungen für kastrierte Tiere:
Wallach nennt man sie bei Eseln und Pferden, Kapaun beim Hühnervolk. Bei den Rindern ist es der Ochse. Darf der Bulle seine Hoden behalten und wird er nur sterilisiert, nennt man ihn Muchse. Kastriert man einen Schafbock wird er zum Hammel oder Schöps. Ein kastriertes Schwein nennt man Bark, Borg oder Bork. Alt- oder Spätschneider sind Eber, die wenige Wochen vor der Schlachtung kastriert werden. Und zum Schluss der Hund. Der bleibt auch kastriert einfach nur ein Hund.