Vom Malermeister zum Künstler

Quelle: S. Droste/Privat

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Der 35-jährige Henning Feil weiß, wovon er spricht, denn er hat sich bereits in der Urban Art-Szene einen Namen gemacht. In zahlreichen Ausstellungen wie „Weg der Farben“ im Briloner Rathaus oder „Norbert 3000 – Space ODC“ im Paderborner „Raum für Kunst“ konnte er sein breitgefächertes Können präsentieren. Dabei arbeitet er nicht nur mit Spraydosen, sondern auch mit Graphit, Acryl und sogar Aquarell. Feil sagt, dass ihm das Talent in die Wiege gelegt wurde. Mittlerweile wird er sogar weltweit für Auftragsarbeiten gebucht. Seine Werke zieren Häuserwände in Tokio, San Francisco, New York oder London. Auch auf Ibiza und am Timmendorfer Strand sind seine farbenprächtigen Graffitis zu sehen. Trotzdem bleibt Henning Feil bescheiden: „Für mich ist es das Wichtigste, dass ich immer malen kann und der größte Erfolg ist, dass ich sogar davon leben kann!“

Die Arbeit bringt den gelernten Maler und Lackierer um die ganze Welt. Erst im Jahr 2018 hat er sich seinen persönlichen Traum erfüllt: Eine Kunst-Weltreise, die ihn von Hongkong über Tokio nach San Francisco und New York geführt hat. Dafür arbeitet er mit anderen Graffiti-Künstlern zusammen. Mittlerweile hat sich Henning Feil ein weltweites Netzwerk aufgebaut. Auch in diesem Jahr lockt ihn ein neuer Auftrag nach Hongkong und Ende April wird der 35-Jährige seine nächste Ausstellung in New York eröffnen.

Quelle: S. Droste/Privat

Trotzdem bleibt der in Warstein geborene und in Bestwig aufgewachsene Künstler dem Sauerland treu und engagiert sich hier in der Jugendarbeit. Er bietet immer wieder Workshops an Schulen an und hat auch schon mit der Jugendkunstschule Schmallenberg zusammengearbeitet. Dass sich die Jugendlichen ganz legal mit der Sprühdose ausprobieren dürfen und erste künstlerische Versuche starten können, liegt Henning Feil besonders am Herzen. Seiner Meinung nach, muss die Jugendkultur im Sauerland noch mehr gefördert werden. Hier gäbe es keine Freiflächen, auf denen man sich ausprobieren kann und das ziehe die Jugendlichen auf die Straße, glaubt Feil. Generell sei das Sauerland leider noch nicht so offen für Streetart-Fassaden, was Henning Feil schade findet. „Streetart-Fassaden können ja auch ein Mehrwert für eine Stadt sein. Für die Touristen, die Fotos machen und auch für die Einheimischen, die sich daran erfreuen“, erklärt er. Erst im letzten Jahr hat er eine fast 140 Quadratmeter große Fassade in Paderborn verziert und auch für Meschede hätte er schon Ideen. „Es gibt einige Fassaden, mit denen ich liebäugeln würde. Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich in den nächsten Jahren was.“ Wir sind uns jedenfalls sicher, dass wir noch viel von ihm sehen werden!