Vom Jungfrauenverein zu einem der größten gemischten Chöre in der Region

Quelle: Kirchenchor St. Bartholomäus, Meggen

100 Jahre Kirchenchor St. Bartholomäus Meggen

Unter der Überschrift „Die älteste und schönste Sprache der Welt“ veröffentlichte das WOLL-Magazin bereits vor acht Jahren einen Bericht über den schon mehrfach ausgezeichneten Kirchenchor St. Bartholomäus aus Meggen. In diesem Jahr feiern die Meggener das 100-jährige Vereinsjubiläum. Ein guter Grund, die Sangesfreundinnen und -freunde von St. Bartholomäus Meggen und ihren Verein nochmals im WOLL-Magazin ins Blickfeld zu rücken.

In seiner nunmehr 100-jährigen Vereinsgeschichte gelang es dem Chor immer, auf der Höhe der Zeit zu agieren, klassische und kirchliche Stücke mit aktuellen und weltlichen Songs im großen Repertoire zu vereinen: So bringen die über 80 Sängerinnen und Sänger im Alter von 17 bis 85 Jahren mit großer Leidenschaft sowohl die Mozart-Messe als auch das Phantom der Oper auf die Bühne. Für jeden Musikgeschmack hat der Chor etwas zu bieten. „Das tolle Miteinander ist sicherlich eine Besonderheit unseres Chores“, beschreibt die erste Vorsitzende Maria Arns die Vielfältigkeit ihrer Chorgemeinschaft. „Wir haben Sängerinnen und Sänger aus dem ganzen Raum Lennestadt, Kirchhundem und dem Hochsauerlandkreis.“ Aus allen Ecken der Region kommen Musikbegeisterte jeden Montag um 19:15 Uhr ins Pfarrheim nach Lennestadt-Meggen, um gemeinsam ihr Hobby oder vielmehr ihre Leidenschaft zu pflegen und zusammen zu singen. „Wir haben eine gute Gemeinschaft, in der die verschiedensten Altersklassen zusammenkommen und Freude an der Musik haben“, schwärmt die Mezzo-Sopranistin von ihrem Chor.

Einen festen Platz im Terminkalender des Jubelchores haben mittlerweile die außergewöhnlichen Chorreisen, die die Sängerinnen und Sänger in den vergangenen Jahren nach Frankreich, Österreich, Belgien, Polen, Kroatien, Ungarn, Tschechien, Italien, Irland, Schweiz, Norwegen und Schweden führten.

Damit eine solche Chorgemeinschaft zusammenhalten und sich musikalisch weiterentwickeln kann, braucht man einen besonderen Chorleiter. Im Jahre 1998 konnte der St. Bartholomäus Chor Harald Jüngst verpflichten. Der studierte Musiker trat in die großen Fußstapfen von Prof. Dr. Gerhard Schulte, der den Chor über 45 Jahre lang leitete. Harald Jüngst setzte seine Arbeit fort. Unter ihm entwickelte sich der Chor kontinuierlich weiter zu einem der größten und musikalisch anspruchsvollsten Chöre der Region.

Verleihung der Zelter-Plakette

In diesem Jahr wurde dem Kirchenchor St. Bartholomäus Meggen eine besondere Ehrung zuteil. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens erhielt der Chor die vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestifteten Zelter-Plakette. Sie ist laut Stiftungserlass aus dem Jahre 1956 eine „Auszeichnung für Chöre, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes und damit um die Förderung des kulturellen Lebens erworben haben.“ Die Verleihung dieser Auszeichnung im Rahmen der Tage der Chor- und Orchestermusik im März 2023 in Dessau-Roßlau war sicherlich einer der Höhepunkte des Jubiläumsjahres, dem noch weitere folgen sollten.

Quelle: Kirchenchor St. Bartholomäus, Meggen

Musikalische Höhepunkte im Jubiläumsjahr

Den Startschuss dieses besonderen Jahres bildete das Neujahrskonzert Ende Januar, in welchem die Meggener begleitet vom Orchester Camerata Instrumentale Siegen und verschiedenen Solisten das Gloria in D von Antonio Vivaldi und das Te Deum von Marc Antoine Charpentier aufführten. In diesem besonderen Konzert erklang auch zum ersten Mal die frisch renovierte Orgel der Meggener Kirche.

Der April stand im Zeichen eines festlichen Abends mit Galakonzert und Kommers, bei dem hochkarätige Gäste wie der Ruhrkohle-Chor, die Ruhrkohle Big Band sowie das Mädchen-Ensemble der Akademie für Gesang NRW Dortmund geladen waren.

Ein besonderes Weihnachtskonzert

Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildet ein deutsch-polnisches Gemeinschaftskonzert mit der Kantorei Sankt Barbara Krakau am 10.12.23 um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Agatha Altenhunden.

Die Chöre St. Bartholomäus Meggen und die Kantorei Sankt Barbara Krakau sind seit Mai 2016 im stetigen Dialog. Gemeinsame Chorprojekte wie „Musik verbindet – ‚Stabat Mater‘“ in Deutschland und Polen im Frühling und Herbst dieses Jahres waren große Erfolge und haben die Freundschaft weiter gefestigt. Mit dem Weihnachtskonzert soll die erfolgreiche und freundschaftliche Arbeit fortgeführt werden. „Die zuvor erarbeitete Chorliteratur wird in diesem Projekt zusammengeführt und mit Orchester und Solisten zur Aufführung gebracht. Das Mischen der jeweiligen Chöre in den einzelnen Stimmen und gemeinsam verbrachte Freizeit stärken die Freundschaft, das Verstehen untereinander und das musikalische Können der Laiensänger“, freut sich die erste Vorsitzende über das Gemeinschaftsprojekt und ergänzt: „Wir finden es in dieser Zeit, die wir gerade alle erleben, notweniger als jemals zuvor, Freundschaften zwischen Nationen zu pflegen und zu leben. Wie wäre das leichter, als gemeinsam Musik zu machen, zu gestalten, zu erleben?“

Die Musik kennt keine Landesgrenzen und verbindet alle Menschen. Der vielseitige und ausgezeichnete Kirchenchor St. Bartholomäus Meggen spricht diese „älteste und schönste Sprache der Welt“ fließend.