Vom Garten auf den Tisch

Markus Pape kocht gerne, was es früher bei der Oma gab

In der Branche wird er als ein talentierter Top-Koch mit Leidenschaft für deutsche Regionalküche beschrieben. Markus Pape kommt aus Vosswinkel und hat in Brilon seine Kochkarriere begonnen. Seine Großmutter machte ihm gerne Erbsensuppe oder Pfannkuchen mit Äpfeln aus dem eigenen Garten. Markus wurde von seiner Oma beeinflusst und bekam einen Sinn für die essbaren Schätze aus dem eigenen Garten. Er lernte seine Tricks bei Jean-Claude Bourgueil und Dieter Müller, bei dem er seine Kulinarikausbildung absolvierte. Seit 2014 ist Markus Pape für die Küche im Meisenheimer Hof in der Pfalz verantwortlich. Hier verwöhnt er seine Gäste mit regionalen Köstlichkeiten, so wie es seine Großmutter früher für ihn tat. Seine Herkunft und die Sauerländer Lebensart präsentiert Markus Pape seit diesen Tagen mit einer WOLL-Bank, die einladend vor der Brunnenstube steht, in der er die Gäste des Meisenheimer Hofes kulinarisch verwöhnt.

WOLL: Welche Erinnerungen hast du an die Pfannkuchen mit Äpfeln deiner Großmutter?
Markus Pape:
Nur positive Erinnerungen. Zur Apfelzeit wurden die Äpfel aufgesammelt, geschält und ruckzuck wurde der Pfannkuchen gebacken. Oft gab es noch ein bisschen Rübenkraut dazu. Das war ungemein lecker.

WOLL: Was hat dich, neben den kulinarischen Erlebnissen bei der Oma, in der Kinder- und Jugendzeit besonders beeinflusst und geprägt?
Markus Pape:
Das Dorfleben in Voßwinkel, der Zusammenhalt dort hat mein Leben extrem geprägt. Ein Beispiel ist der Stammtisch mit meinen Freunden, den es noch heute gibt. In meiner Jugend habe ich alles mitgemacht, was in einem Sauerländer Dorf von Jugendlichen eben so gemacht wird. Ich war bei allen Späßen dabei.

WOLL: Warum bist du nach der Ausbildung und den ersten Berufsjahren nicht im Sauerland geblieben?
Markus Pape:
Meine Ausbildung im Hotel zur Post in Brilon, bei Familie Wiegelmann, hat den Grundstein gelegt. Zur Familie Wiegelmann habe ich bis heute Kontakt. Die haben mir sogar den Rat geben, mal etwas anderes zu sehen. Während der Ausbildung habe ich erst gemerkt, was alles mit einer Kochausbildung möglich ist. Eigentlich wollte ich Lebensmitteltechnik oder Lebensmittelchemie studieren. Im Berufsinformationszentrum in Meschede haben sie mir damals gesagt: Eine Ausbildung als Koch kann da nicht schaden. Kochen hatte mir schon als Kind Spaß gemacht. Meine Eltern waren berufstätig und Oma und Opa kochten täglich frisch. So konnte ich mit 14 Jahren schon ein Gulasch oder andere Gerichte kochen. Nach der Ausbildung in Brilon bin ich nach Düsseldorf gegangen. Überall wird anders gekocht. Man muss sich viele Sachen ansehen. So bin ich danach an vielen Orten gewesen und habe mir viel abgeschaut.

WOLL: Gäste des Meisenheimer Hofes aus dem Sauerland, berichten, dass du die Sauerländer Lebensart freudig in der Pfalz zelebrierst. Warum?
Markus Pape:
Ich bin stolz darauf, aus dem Sauerland zu kommen. Ich meine auch, dass, wenn man irgendwo auf Menschen trifft und fragt: „Wo kommse wech?“ und man feststellt: „Aus dem Sauerland“, dann hat man sofort eine Verbindung. Das Sauerland ist besonders. Wenn vor dem Restaurant ein Auto mit HSK-Kennezichen vorfährt, freue ich mich immer wieder. Sauerländer sind häufig Gäste bei uns. Neben dem einheimischen Kirner Pils haben wir daher auch frisches Veltins am Hahn. Die Sauerländer trinken dann das Kirner Bier und die Meisenheimer lassen sich ein frisches Veltins einschenken. Ich brauche kaum Urlaub. Aber, wenn Schützenfest in Voßwinkel ist, dann bin ich vier Tage weg. Das lasse ich mir nicht nehmen. Inzwischen wollen manche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dann mit ins Sauerland. Schützenfest finden die gut.

WOLL: Verrate uns, was ein typisches Sauerländer Gericht ist?
Markus Pape:
Ich habe hier mal Stilmus auf die Karte gebracht. Das kannten die überhaupt nicht. Wir haben es sehr klassisch zubereitet – mit Kartoffeln, Zwiebeln und Ochsenbäckchen serviert. Ein anders Gericht ist die bekannte Potthucke. Hier völlig unbekannt. Wir haben Potthucke immer mal wieder auf der Speisekarte.

WOLL: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Freude beim Kochen und mit der Sauerländer Lebensart.

Im Frühjahr 2025 erscheint ein „Sauerländer Prominenten-Kochbuch“ von Markus Pape und Karsten Scholz. Die Lieblingsrezepte der Sauerländerinnen und Sauerländern mit einem gewissen Bekanntheitsfaktor werden darin von Karsten Scholz auf neue Art gekocht und fotografisch vorgestellt.