127 Jahre im Dienst der Land- und Forstwirtschaft

Garten- und Forsttechnik Bremse

Quelle: Garten- und Forsttechnik Bremke

Garten- und Forsttechnik Bremke aus Eslohe-Bremscheid

Die beiden letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts waren auch im Sauerland von tiefgreifenden Entwicklungen und Veränderungen geprägt. Industrialisierung, die Eisenbahn, soziale Veränderungen und das Vereinswesen sind hier beispielsweise zu nennen. Trotz der rasanten Industrialisierung blieb die Landwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftszweig im Sauerland. Landwirte begannen moderne Technik einzuführen, um ihre Erträge zu steigern. Beste Voraussetzungen für die Gründung einer Dorfschmiede.

Der junge Schmiedemeister Theodor Goebel (geboren 1874), Urgroßvater von Theo Bremke, dem heutigen Inhaber des Fachbetriebes für Garten- und Forsttechnik in Eslohe-Bremscheid, nutzte die sich bietenden Chancen. Neben den für eine Dorfschmiede angesagten Arbeiten, dem Hufbeschlag der Pferde und der Herstellung und Reparatur bäuerlicher Gerätschaften, wie Pflüge, Eggen, Hackgeräte sowie der Eisenbereifung von Wagenrädern spezialisierte sich Goebel auf die Anfertigung von Schrotmühlen und Wannemühlen nach eigenen Entwürfen.

127 Jahre im Dienst der Land- und Forstwirtschaft

Neben den Alltagsgeräten fertigte das junge Unternehmen auch Wasserräder mit Wellen und Transmissionen für die seinerzeit auf vielen Höfen durch Wasserkraft betriebene Stromerzeugung.
Ein Handel mit Fahrrädern der bekannten Marke „Brennerbot“ sowie mit Melk- und Buttermaschinen des Herstellers Alfa-Laval rundete die Vertriebspalette der innovativen Dorfschmiede ab.
Theodor Goebel war ein fachkundiger Handwerksmeister, dazu ein Tüftler mit Erfindergeist und kaufmännischen Fähigkeiten, der den sich verändernden Strukturen anzupassen wusste. Visionär sprach er manchmal sogar von der Errichtung eines „Goebel-Werkes“ in der Bremscheider Weide.

Verkauf, Reparatur und Wartung statt Hufbeschlag

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Goebel einer der Ersten, der mit einem Moped der Marke „Eigenbau“, im Volksmund damals „Fifi“ genannt, durch die Gegend fuhr. Manchen Sauerländern ist Theodor Goebel auch heute noch als Bremscheider Urgestein und Original in bester Erinnerung geblieben.

Erbin der Dorfschmiede Goebel wurde Tochter Elisabeth. Sie heiratete 1936 den aus Hengsbeck stammenden Schmiedemeister Anton Bremke. Zusammen mit seinem Schwiegervater führte dieser bis zu Theodor Goebels Tod im Jahre 1950 den Betrieb und danach alleine. Mitte der 1950er Jahre trat Sohn Theo ins Unternehmen ein.

Die Technisierung in der Landwirtschaft, damit verbunden der Rückzug der Pferde als Zugkraft und der Rückgang üblicher Schmiedearbeiten, veränderte das Geschäft. Die Dorfschmiede konzentrierte sich zunehmend auf den Verkauf, die Wartung und die Reparatur von Treckern und sonstigen, industriell produzierten land- und forstwirtschaftlichen Maschinen.

Theo folgt auf Theo

Nachdem Sohn Theo in die Firma eingetreten war und ihre Leitung übernommen hatte, erfolgte in Anpassung an die sich abermals wandelnden Verhältnisse nach und nach eine Spezialisierung

auf den Vertrieb und die Reparatur von Geräten für die Forstwirtschaft wie Motorsägen und Produkten für Haus und Garten mit dem Schwerpunkt Rasenmäher. Der hierfür erforderliche Platz wurde in mehreren Bauabschnitten in den Jahren 1967, 1979 und 1983 durch die Erstellung einer neuen Werkstatt sowie großzügiger Lager- und Ausstellungsräume in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses geschaffen. Durch den Ausbau der Kreisstraße nach Hengsbeck in den Jahren 1981/82 wurde die alte Schmiede direkt unterhalb dieser Straße abgerissen.

Theo Bremke verstarb 1983 im Alter von 46 Jahren. Er war ein ausgezeichneter und zukunftsorientierter Fachmann seines Berufes und ein ebenso guter Kaufmann. Zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth führte er die Firma in die neue Zeit. In persönlicher Hinsicht war Theo ein zurückhaltender Mensch, der dennoch in jungen Jahren dank seiner Musikalität und sonoren Stimme so manche Festgesellschaft in Schwung brachte. Von 1961 bis 1981 spielte er die Orgel der Pfarrkirche in Niederlandenbeck. Zudem war Theo Bremke viele Jahre Vorsitzender und musikalischer Leiter des Tambourkorps Hengsbeck.

Theo Bremke leitet seit 1988 das TraditionsunternehmenQuelle: Theo Bremke
Theo Bremke leitet seit 1988 das Traditionsunternehmen

Maschinen für die Pflege im Garten und Weihnachtsbaumplantage

Beim plötzlichen Tod des Firmeninhabers befand sich sein Sohn Theo noch in der Ausbildung. Werner Schulte-Berges, Dipl.-Betriebswirt in Hengsbeck, jetzt wohnhaft in Eslohe, führte unter Mitwirkung der Witwe Elisabeth und der Kinder Theo und Marlies fünf Jahre den Betrieb weiter. Für die Abwicklung der Reparaturen war in dieser Zeit primär der nach wie vor in der Firma tätige Franz-Josef Evers aus Bremscheid verantwortlich.

Nach bestandener Prüfung zum Landmaschinenmechanikermeister, die er als jüngster Prüfling vor einer Kommission in Düsseldorf ablegte, übernahm Theo Bremke jun. 1988 die Firmenleitung. In den vergangenen Jahren wurden die gewerblichen Gebäude erweitert und modernisiert. Heute entspricht die technische Ausstattung des Betriebes höchsten Ansprüchen. Acht bestens ausgebildete und qualifizierte Mitarbeiter stehen für alle Reparatur- und Servicearbeiten zur Verfügung.

Das Produkt- und Leistungsangebot des Garten- und Forsttechnikbetriebes Theo Bremke umfasst heute vor allem: Einachser, Gartentraktoren, Heckenscheren, Hochgrasmäher, Kehrmaschinen, Laubbläser und -sauger, Motorsensen, Motorsägen, Rasenmäher und Rasenroboter.

Aus der von Großvater Theodor Goebel vor 127 Jahren gegründeten Dorfschmiede hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte zu einem anerkannten und bedeutenden Fachbetrieb im Sauerland entwickelt. Der Name Theo Bremke ist weit über die Grenzen der Gemeinde Eslohe bekannt. Das gilt auch für das Engagement von Theo Bremke mit mehreren Ehrenämtern. Der Tambourkorps Hengsbeck genießt dabei eine herausragende Bedeutung.