Quelle: Volksbank Bigge-Lenne
Vertreterversammlung der Volksbank Bigge-Lenne zieht Schlussstrich unter das Geschäftsjahr 2020 / Bilanzsumme steigt auf 2,15 Milliarden Euro / 3,0 Prozent Dividende für die 46.981 Mitglieder / Neue Genossenschaft: Angestrebte Fusion mit der Volksbank Sauerland in 2022
Der Rückblick auf das von der Corona-Pandemie geprägte Geschäftsjahr 2020 und der Ausblick auf die nähere Zukunft standen angesichts der Herausforderungen für Banken auf der diesjährigen Vertreterversammlung (am 5. Oktober) der Volksbank Bigge-Lenne im Fokus des Interesses. „Wir sind überzeugt davon, dass eine Genossenschaft durch den persönlichen und direkten Austausch mit ihren Mitgliedervertretern lebt. Das ist das, was uns von anderen Banken unterscheidet,“ erklärte Vorstandsmitglied Andreas Ermecke gegenüber den 150 anwesenden Mitgliedervertretern in der Stadthalle Schmallenberg. Die vom Aufsichtsratsvorsitzenden Christian Berken geleitete Versammlung fand unter klaren Bedingungen statt, die da hießen: Geimpft, getestet oder genesen!
Aber nicht nur die Vertreterversammlung fand unter Corona-Bedingungen statt, sondern nahezu das gesamte Jahr 2020, so Vorstandsmitglied Andreas Ermecke in seiner Berichterstattung für das Geschäftsjahr. Rückblickend stellt der Vorstand fest, dass sich die Wirtschaft, die Kapitalmärkte und auch die Bank selber in dieser Zeit als sehr robust erwiesen hätten. So verzeichnete die Bank einen Zuwachs von 8,5% bei den Kundenanlagen und ein ebenfalls starkes Verbundpartnergeschäft. Die Kapitalmärkte haben sich in einer der größten Krisen der Nachkriegszeit sehr gut geschlagen. „Bereits Ende August übertrafen die weltweiten Aktienkurse erstmals wieder das Vorkrisenniveau,“ blickte Ermecke auf die heimische Wirtschaft im Jahr 2020 zurück. „Investieren lohnt sich weiterhin“, so die Botschaft von Andreas Ermecke. Die Inflation ziehe weiter bei aktuell 3% an. „Zinsen werden mittelfristig trotz Inflation nicht steigen,“ so der Vorstand. Der typische deutsche Sparer wende sich mittlerweile auch anderen Anlageformen zu. Deshalb sei das Fondssparen populärer denn je. „Fondssparen ist langfristiges investieren.“
Beschlüsse einstimmig – 46.981 Mitglieder erhalten 3,0% Dividende
Einig zeigten sich die Mitglieder-Vertreter bei allen anstehenden Beschlüssen: Das galt für den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss samt Lagebericht ebenso wie bei der notwendigen Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Auch folgte die Versammlung dem gemeinsamen Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat über die Verwendung des Jahresüberschusses: 5,8 Millionen Euro hat die Volksbank an Bigge und Lenne erwirtschaftet. Wie in den Vorjahren werden die nunmehr 46.981 Mitglieder in Form einer Dividende in Höhe von 3,0 Prozent daran beteiligt. Zudem werden die Rücklagen weiter gestärkt.
Kontinuität und Veränderung im Aufsichtsrat
Auf Kontinuität setzt die Volksbank bei der Besetzung ihres Aufsichtsrats. Aufsichtsratsvorsitzender Christian Berken (Schmallenberg) und Dieter Lütteken (Siedlinghausen) wurden einstimmig wieder gewählt. Neu in das Gremium der Volksbank wurde Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Gregor Nieswand (Finnentrop-Heggen) gewählt. Nach über 22 Jahren verabschiedete die Vertreterversammlung Wolfgang Teipel. Der Attendorner scheidet aus und konnte gemäß Satzung nicht wieder gewählt werden. Er erhielt für sein langjähriges Engagement die Silberne Ehrennadel des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes.
Überdurchschnittliches Wachstum im Kreditgeschäft
Die wichtigsten Kennzahlen stellte in diesem Jahr Bankvorstand Andreas Ermecke vor. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 9,2 Prozent auf jetzt 2,151 Milliarden Euro. Das gesamte betreute Kundenvolumen – dieser Wert beinhaltet neben den in der Bilanz festgeschriebenen Geschäften das gesamte Volumen aller Kreditgeschäfte und Einlagen mit den Mitgliedern und Kunden – erhöhte sich von um 7,9 Prozent auf über 4,23 Milliarden Euro.
Das Kreditgeschäft wuchs überdurchschnittlich um 7,9 Prozent auf1,95 Mrd. Euro Kundenkreditvolumen. Zusätzlich baute die Volksbank das Immobiliengeschäft weiter aus. 101 Objekte im Gesamtwert von 17,4 Millionen Euro wurden vermittelt. Dabei stiegen die Immobilienpreise an. Die Sparte Baufinanzierungen legte um 56 Millionen Euro (10,1 Prozent) auf 619 Millionen Euro zu.
Regionales Engagement weiterhin hoch
Die in der Bilanz eingestellten Einlagen der Kunden stiegen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls an – und zwar um 9,3 Prozent auf 1,454 Milliarden Euro. „Bei einer Umlaufrendite von -0,4% müssen die Einlagen zu Geldanlagen gemacht werden“, so Ermecke. Das gesamte von der Volksbank Bigge-Lenne betreute Kundenanlagevolumen stieg um 8,5 Prozent auf 2,379 Milliarden Euro.
Die Volksbank ist zudem ein wichtiger und lebhafter Wirtschaftsfaktor in der Region. 4,6 Mio. Euro Steuern zahlte die Bank an Bigge und Lenne. Über 300.000 Euro wurden für soziale Projekte und gesellschaftliches Engagement gespendet und 514.000 Euro Dividende ausgeschüttet. Und trotz der Corona_Pandemie konnten die Berater und Spezialisten der Bank 27.000 Finanz-Beratungen durchführen, viele davon bereits digital.
Fusion in 2022 mit der Volksbank Sauerland angestrebt
Für die Zukunft sehen sich Aufsichtsrat und Vorstand gut aufgestellt. „Wir wollen und müssen uns weiterentwickeln,“ betonte Bernd Griese. Veränderungen und Transformation sind die zentralen Themen mit Blick auf die angestrebte Fusion im nächsten Jahr mit der Volksbank Sauerland. „Und für diese Weiterentwicklung und Transformation benötigen wir mehr Schwung und Masse. Ohne mehr „Schwungmasse“ für unternehmerische Investitionen und Innovationen wird es in keinem Fall gehen,“ Griese. „Anbauen, umbauen und ausbauen reicht nicht aus.“ Mit einer gemeinsamen Vorstellung beider Banken wurde eine gemeinsame Vision für die neue Volksbank Sauerland entwickelt. Beide Banken wollen eine neue Genossenschaft bauen, die mit viel Stärke für ihre Mitglieder die Lösungen von morgen schaffen wird. „Wir sagen Genossenschaft, weil es unsere Vision ist, als starke Genossenschaft für unsere Mitglieder die Lösungen für die Welt von morgen zu schaffen,“ erklärte Michael Griese. Griese versicherte, dass die Vorstände beider Häuser ein ganz klares Bild davon haben, was die dann über 82.000 Mitglieder zukünftig erleben sollen: lebendige, regionale Netzwerke mit nutzenstiftenden Kontakten und Impulsen, umfassende Leistungen für ausgewählte Lebenswelten (z.B. Bauen, Wohnen, Energie), einen nachhaltigen, werteorientierten Dienstleister, immer wieder neue Lösungen und Angebote für den Bedarf der Mitglieder und der Region und selbstverständlich weiterhin einen verlässlichen und professionellen Partner rund um Bankdienstleistungen und Finanzierung!“. Griese unterstrich das zukünftige Leistungsangebot mit englischen Buchstaben und regionaler Übersetzung: „Welcome to the future“ oder wie es bei uns heißt: Morgen kann kommen.“ Grieses abschließender Appell an die 150 Vertreterinnen und Vertreter: „Es ist klar, dass wir in die Zukunft investieren müssen. Eine Fusion mit der Volksbank Sauerland bringt beide Banken zusammen in die Größenordnung, die sie für eine erfolgreiche Zukunft brauchen.“