
Quelle: Studio Cologne
Wertvollster Verbündeter für Klima-, Umwelt- und Naturschutz
Der Wald ist unser Naturerbe und unsere grüne Lunge, er ist der wichtigste CO2-Speicher nach den Weltmeeren. So steht es auf der Startseite des Landesbetriebes Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. 18 Millionen Menschen in NRW stehen rund 935.000 ha Wald gegenüber. In keinem anderen Bundesland ist das Mensch-Wald-Verhältnis so eng wie in Nordrhein-Westfalen. „Mensch Wald“ war daher nicht ohne Grund der plakative Slogan des Landesbetriebes und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Faszination Wald
Die Menschen in den waldreichen Regionen des Landes, zum Beispiel in der Eifel, im Teutoburger Wald und im Sauerland, kennen den Wald von Kindesbeinen an. Für einige ist er lebenslanger Arbeitsplatz, für viele beliebter Ort für Freizeit und Erholung. Der Wald und seine Bäume sind täglich präsent. Insbesondere auch für die Menschen aus den urbanen Regionen des Landes haben die Waldgebiete eine wichtige Bedeutung. Die Verwendung von nachhaltig produziertem Holz ersetzt Stahl, Beton, Aluminium und andere Materialien. Der Wald ist Freund des Klimas. „Unsere Försterinnen und Förster bewirtschaften unseren Wald so, dass er allen gesellschaftlichen Anforderungen wie Holznutzung, Umwelt-, Natur- und Artenschutz sowie Erholung gerecht wird“, heißt es beim Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Leiter Thomas Kämmerling: „Wald begeistert und fasziniert uns aus den unterschiedlichsten Gründen. Dementsprechend breit gefächert ist die Themenpalette von Wald und Holz NRW.“
Quelle: Moritz Münch
Thomas Kämmerling Quelle: Moritz Münch
Elke Hübner-Tennhoff
Nachhaltigkeit seit 300 Jahren
Für den Leiter der Forstverwaltung ist klar: „Wir arbeiten in einem Bereich, in dem Tradition in Zukunftsvisionen übergeht.“ Denn schon vor fast 300 Jahren wurde durch Forstleute der Begriff Nachhaltigkeit verwendet. Es wurde nicht mehr Holz eingeschlagen, als auch wieder nachwuchs. Ein Prinzip für die Erfolgsgeschichte „Unser Wald“. Nicht auf Kosten der nachfolgenden Generationen zu leben und wirtschaften, ist das Ziel. Heute gilt der Begriff der Nachhaltigkeit umfassender für soziale, ökologische und ökonomische Generationengerechtigkeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wald und Holz NRW koordinieren in diesem Sinn die unterschiedlichsten Ansprüche der Menschen an den Wald. Aus dieser Überzeugung ist das Projekt „Klimaheld Wald“ entstanden.
Quelle: Studio Cologne
Quelle: Studio Cologne
Sensibilisierung für Rolle des Waldes
Am 3. September 2024 startete das Projekt mit der Wanderausstellung Klimaheld Wald und einer großen Auftaktveranstaltung im UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen. Die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Wald und Holz NRW, in Kooperation mit RVR Ruhr Grün und der Stiftung Zollverein, gastiert seitdem an weiteren prominenten Orten wie dem Landtag NRW und der Klimaschutzkonferenz in Bonn. Die Wanderausstellung soll als zentrale Plattform zur Sensibilisierung für die entscheidende Rolle der Wälder im Klima- und Artenschutz beitragen.
Wald und Holz NRW hat sich im Vorfeld intensiv mit den unterschiedlichen Sichtweisen auf den Wald auseinandergesetzt. „Die Ausstellung verfolgt das Ziel, ein tieferes Verständnis für die Bedeutung des Waldes zu schaffen. Dazu möchten wir praktische Lösungsansätze für einen nachhaltigen Umgang mit den wertvollen Ressourcen des Waldes vermitteln“, erläutert Elke Hübner-Tennhoff, Mitarbeiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die die Ausstellung entwickelt hat.

Wissen vermitteln
Durch ein vielseitiges Veranstaltungsangebot mit Eröffnungsveranstaltungen, Workshops, Exkursionen und interaktiven Informationsmodulen will die Ausstellung praxisnahes Wissen über Waldökosysteme und die Bedeutung für den Klimaschutz vermitteln. Die Wanderausstellung gliedert sich in sieben thematische Schwerpunkte:
1. Wald und Klimawandel – Wie Wälder Kohlenstoff binden und so CO2 in der Atmosphäre reduzieren, aber auch durch den Klimawandel bedroht sind.
2. Klimaschutz – Wälder als natürliche Klimaregulatoren und Strategien zu ihrem Erhalt.
3. Holz als nachhaltige Ressource – Holz als klimafreundlicher Baustoff und seine Bedeutung für eine nachhaltige Zukunft.
4. Naturschutz und Biodiversität – Die Rolle der Wälder für den Schutz der Artenvielfalt und den Erhalt der Lebensräume.
5. Mensch und Wald – Die Bedeutung des Waldes für Erholung, Gesundheit und als Teil der Kulturlandschaft.
6. Transformation von Bergbauflächen in Naturoasen – Wie ehemalige Industriestandorte renaturiert und für den Klimaschutz genutzt werden können.
7. Wald der Zukunft – Wie klimastabile Mischwälder den langfristigen Erhalt der Wälder sichern.

Vom 17.03. bis 30.03.2025 macht die Wanderausstellung in Schmallenberg – Regionalforstamt Oberes Sauerland – Halt, wo eine Vor-Ort-Ausstellungseröffnung mit einer Diskussionsrunde und einem Rahmenprogramm mit Exkursionen stattfindet. Hier wird besonders die Verbindung zwischen Waldschutz und klimafreundlichem Tourismus thematisiert.
Schmallenberg als Tourenstopp mit Fokus auf klimafreundlichen Tourismus: Ausstellung Klimaheld Wald | Wald & Holz
Die Ausstellung „Klimaheld Wald“ wird danach an weiteren Standorten gezeigt, darunter:
– 14. Mai 2025: DStGB-Klimaschutzkonferenz im Wissenschaftszentrum Bonn
– 19.–30. Mai 2025: Schloss Paffendorf, Wald- und Naturforum, nahe Köln – Landtag NRW, Düsseldorf, Präsentation im politischen Zentrum des Landes
– Herbst 2025: LWL-Klinik Warstein & Regionalforstamt Soest-Sauerland – Fokus auf Wald und Gesundheit
– 2026: Strategietag Grüne Infrastruktur – nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung
– 2027: IGA Ruhrmetropole / Ruhrgebiet – internationale Bühne für Klimaschutz und Waldtransformation
Über die lokalen Ausstellungen hinaus wird die Digitalisierung der Ausstellung vorangetrieben. Dadurch sollen die Inhalte einem breiteren Kreis zugänglich gemacht werden. Projektleiterin Hübner-Tennhoff ist überzeugt: „Das Projekt ‚Klimaheld Wald‘ ist eine erfolgreiche Initiative, die nicht nur die Bedeutung des Waldes für den Klima- und Artenschutz verdeutlicht, sondern am Wald interessierte Menschen aus verschiedensten Bereichen zusammenbringt. Durch innovative Formate, interaktive Bildungsangebote und die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Industrie, Politik und Tourismusbranche wird das Projekt langfristig eine wichtige Rolle im öffentlichen Diskurs über nachhaltige Waldnutzung und Klimaschutz spielen.“