„Unser Herz schlägt schwarzgelb!“

Quelle: Georg Giannikis

Die Möhnetal Borussen 

„Mach die Welt ein bisschen mehr BVB!“ – unter diesem Motto kommen seit fast zwei Jahren die Möhnetal Borussen zusammen. „Ich wollte mich eigentlich einem der Fanclubs hier in der Gegend anzuschließen“, erzählt der 50-jährige Ludwig Thorwesten. Die waren ihm dann aber entweder zu groß oder nahmen keine neuen Mitglieder mehr auf. „Also dachte ich mir, ich gucke mal bei Facebook, ob es noch mehr Leute gibt, die Bock auf sowas haben.“ Gesagt, getan. Bereits vier Wochen später gründete Thorwesten zusammen mit 19 weiteren Dortmund-Anhängern die „Möhnetal Borussen“. Seit der Gründung des Fanclubs am 30.12.2020 ist die Welt ein bisschen schwarzgelber. 

Ersten Kontakt mit den Dortmunder Fußballspielern hatte Ludwig Thorwesten, „Da hat Andy Möller noch gespielt“. Damals legte der Account Manager als DJ in einem Dortmunder Club auf, in dem der Kader feierte. Spätestens zwei Stadionbesuche steckte sich Thorwesten endgültig mit dem Borussen-Fieber an. Ludwig Thorwesten schmunzelt. „Ich glaube, was den BVB ausmacht, sind die Fans, wie man miteinander umgeht. Auch die direkte und offene Aussprache, diese Ruhrpottsprache eben, hat mir sehr gefallen.“ 

Auch bei den Möhnetal Borussen wird viel Wert auf das Miteinander gelegt. „Die Leute mögen unsere Art“, erzählt Ludwig Thorwesten. „Zum Beispiel, dass es bei uns Familienrabatt gibt und Ermäßigungen für Behinderte.“ So konnte sich der Verein auch über Zuwachs aus Brilon und Bielefeld freuen. Aktuell zählen die Möhnetal Borussen 40 Mitglieder. Auf 50 Personen soll der Verein noch anwachsen, dann soll Schluss sein.   

Offizielle Fanclubs des BVB 09 werden dazu angehalten, sich für gute Zwecke einzusetzen. Ein Auftrag, mit dem die Dortmunder bei den Möhnetal Borussen offene Türen einrennen. Die jüngste Spendenaktion des Fanclubs wird gleich drei Projekten zugutekommen: „Die Erlöse unseres Online Charity Events gehen an die BVB-Stiftung und das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar“, so Thorwesten. Außerdem soll zwei kranken Kindern des Fanclubs ein Tag im Signal Iduna Park inklusive Rahmenprogramm und Meet & Greet ermöglicht werden.  

Quelle: Georg Giannikis
v.l. Ludwig Thorwesten (1. Vorsitzender), Thomas Mainusch (2. Vorsitzender), Daniel Brock(Kassierer)

„Fußball ist unser Volkssport!“ 

Unter BVB-Legende Wolfgang „Teddy“ de Beer als Fanclubbeauftragtem findet ein stetiger Austausch statt. So bekommt zum Beispiel jeder offizielle Fanclub einmal pro Saison ein Fanpaket. Das kann unter den Mitgliedern verlost oder für einen guten Zweck versteigert werden.  

Das Einzige, was Ludwig Thorwesten am Fußball stört, ist die Kommerzialisierung. „Fußball ist bei uns Volkssport. Warum muss man das so vermarkten?“, sagt er ärgerlich. „Mittlerweile braucht man ja mindestens drei Abos, um alle Spiele zu sehen.“ 

Viel schöner ist es natürlich, selbst zu den Spielen hinzufahren. An die begehrten Karten zu kommen, ist allerdings gar nicht so einfach. Vor allem, wenn es um Heimspiele geht. Nach dem Signal Iduna Park gefragt, gerät Thorwesten augenblicklich ins Schwärmen: „Es gibt weltweit kein Stadion wie dieses. Wenn da 25.000 Mann auf der Südkurve stehen und die Spieler mit anheizen… Das kann man sich nicht vorstellen, das muss man erlebt haben!“ 

Doch die Zahlen sind ernüchternd: Von den circa 82.000 Plätze in Signal Iduna-Park gehen schon über 50.000 an Dauerkarteninhaber. „Ich stehe auf der Warteliste für eine Dauerkarte derzeit auf Platz 18.000“, erzählt der Allagener und lacht. „Mal schauen, ob das bis zur Rente noch was wird!“ 

Ein weiteres Kartenkontingent wird den offiziellen Fanclubs zur Verfügung gestellt. Allerdings erst nach 3-jährigem Bestehen. Kein Wunder also, dass die Möhnetal Borussen 2022 entgegenfiebern! 

Und was wünscht sich Ludwig Thorwesten für die Zukunft? “Dass wir mit den Möhnetal Borussen gesund weiterwachsen und noch mehr soziale Projekte umsetzen können.“ Und in Sachen BVB? „Das Tripple holen natürlich: Deutscher Meister, Pokalsieger und Champions League!“