Wer weiß schon, dass es auf 129 landwirtschaftlichen Betrieben im Hochsauerlandkreis jede Menge echter Schätze zu entdecken gibt? Selbst den Besitzern der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sind oder waren diese echten Perlen weitgehend unbekannt. Damit soll jetzt Schluß sein. In der handlichen und übersichtlichen Broschüre mit dem Tit soll diesem Unwissen jetzt, zumindest im flächengroßen Hochsauerlandkreis, Abhilfe geschaffen werden. Leonie Sulk von der Landservice-Beratung stellte heute auf dem Hof Müller in Niedersorpe das „Schatzbuch“ und die darin enthaltenen Schätze der 129 landwirtschaftlichen Betrieb im HSK, zusammen mit Dr. Alfred Gerken, Stefan Belke, Familie Müller und Rebecca Drees eindrucksvoll vor.
Echte Landerlebnisse im Hochsauerlandkreis
Weite Teile des Hochsauerlandkreises gehören zu den beliebtesten Ferienregionen von Nordrhein-Westfalen. In dem nun vorgelegten „Schatzbuch“ sind 129 landwirtschaftliche Betriebe aufgeführt, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern tolle Produkte aus der Region vorstellen und anbieten. Neben zahlreichen Ferienhofangelegenheiten gibt es auf den Bauernhöfen eine Reihe echter, noch nicht allgemein bekannter Schätze zu entdecken. Einer der Geheimtipps ist der Hof von Marc und Nicole Müller in Niedersorpe. Familie Müller bietet die eigene Rohmilch und Eier sowie weitere regional hergestellte Produkte in einer neu aufgebauten Automatenstation an. Ein besonderer Anziehungspunkt, und wie Kreislandwirt Stefan Belke erzählt, besonders für Gruppen und Vereine aus der Nähe, ist der Softeis-Automat. Stefan Belke: „Wenn wir mit einer Abordnung des Schützenvereins oder den Landwirten von einer Veranstaltung kommen, mit dem Bus durchs Sorpetal fahren und in die Nähe des Automaten kommen, wird lautstark ein Zwischenstopp an der Softeis-Station verlangt. Das hat sich wohl schon überall herumgesprochen.“ Das Automatenangebot in Niedersorpe, direkt an der Durchgangsstraße und zentral am Dorfeingang gelegen, bereichern Rohmilchkäse, Zwergzebu-Rindfleisch, Duroc-Schweinfleisch, Wassermelonen und Ziegenmilchkäse sowie die bekannten Sauerländer Klassiker, wie Weihnachtsbäume oder Rindfleisch aus eigener Erzeugung.
Marc Müller hat den landwirtschaftlichen Betrieb 1998 von seinem Vater übernommen. In den Folgejahren erfolgten gezielte Erweiterungen und Neubauten, um den steigenden Anforderungen auch in Sachen Nachhaltigkeit gerecht zu werden. „Meine Frau Nicole und unsere drei Kinder unterstützen mich tagtäglich. Wir sind ein herzlicher, Sauerländer Familienbetrieb.“ Im Mais dieses Jahres konnten die Müllers die Eröffnung der Direktvermarktung, bestehend aus einer Automatenstation für Rohmilch, andere Lebensmittel und Softeis feiern. „Hier verkaufen wir unsere hofeigene Rohmilch, Freilandeier und regionale Produkte“, sagt Marc Müller. „Für die Zukunft haben wir den Ausbau der Direktvermarktung ebenso geplant wie eine Automatisierung des Melkens durch einen Melkrobotor.“ Doch trotz aller Automatisierung wird die ständige Präsenz des Landwirtes und seiner Familie sowohl auf dem Hof wie jetzt auch bei den Automaten gefordert. „Es kann immer mal etwas klemmen oder anderweitig defekt sein. Dann kommen die Kunden an die Tür und hoffen, dass wir helfen können“, sagt der neue Direktvermarkter. Denn das Angebot für den Automatenverkauf lautet: 365 Tage, 7 Tage die Woche und 24 Stunden am Tag.
Einsatz rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr
Warum die Direktvermarktung gerade jetzt von der Landwirtschaftskammer und insbesondere auch der Kreisgeschäftsstelle in Meschede so hervorgehoben wird, erläutert Dr. Alfred Gerken, der Geschäftsführer der Kreisstelle Hochsauerland: „Die neue Dachmarke Landservice vereinigt alle Produktangebote und Leistungen, die neben der reinen land- und forstwirtschaftlichen Arbeit von immer mehr Betrieben angeboten werden. Die Präsentation von alleine 129 Betrieben und entsprechenden Angeboten im Hochsauerlandkreis zeigt, wie umfangreich und vielfältig die Produkte und Leistungen unserer Betriebe sind und welche echten Schätze es für die einheimische Bevölkerung, aber auch für die Gäste, die hierher kommen, zu entdecken gibt.“ Kreislandwirt Stefan Belke, der mit seinem Winkhauser Käse selbst zu den interessanten Direktvermarktern zählt, lenkte den Blick noch einmal auf die Besonderheiten und die ungewöhnliche Vielfalt der Angebote der landwirtschaftlichen Betriebe im Sauerland. „Wer durch das Taschenbuch blättert, lernt die Landwirtschaft im Hochsauerlandkreis kennen. Jede Betriebsbeschreibung spiegelt die individuelle Leidenschaft der Betriebsleiter wider.“ Das wird auch durch eine weitere Besonderheit in der Vorstellung der einzelnen Betriebe deutlich. Am Ende schließt jedes Betriebsporträt mit dem Satz: Nachhaltigkeit leben wir so! Leonie Sulk: „Damit wird deutlich, wie breit gefächert das nachhaltige Handeln der Landwirte für Umwelt, Wirtschaft und Soziales ist. Sie geben Wissen über saisonale Lebensmittel direkt an ihre Kunden weiter oder sie fördern bewusst einen verpackungsarmen Einkauf im Hofladen. Andere betreiben wiederum aktiven Boden- und Gewässerschutz oder setzen auf regenerative Energiequellen, um wertvolle Ressourcen zu schonen.“
Den Wegbegleiter zu Hof gibt’s gratis
Jeder, der sich auf den Weg zu den schönen Landerlebnissen im Hochsauerlandkreis machen will, bekommt die neue Broschüre kostenlos in den Touristik- und Bürgerbüros der Städte und Gemeinden. Landservice-Beraterin Rebeccca Drees: „Alternativ kann das „Schatzbuch“ auch über das Verbrauchertelefon der Landwirtschaftskammer NRW bestellt werden. Telefon: 0 251 23 76 444 oder per E-Mail: landservice@lwk.nrw.de. Für den Versand ist eine kleine Versankostenpauschale zu entrichten. Noch schneller geht es mit einem kostenlosen Download im Internet. Auf der Seite www.landservice.de wird die Broschüre „Die echten Landerlebnisse im Hochsauerlandkreis“ vorgestellt.
Alles im allen gebührt diesem praktischen „Landservice“ volles Lob, wobei die Frage erlaubt sei, warum es eine solche Website und eine Broschüre erst jetzt gibt. Kreislandwirt Stefan Belke meintw dazu am Rande: „Auch die Landwirte haben inzwischen gelernt, dass für die Vermarktung der eigenen Produkte und Leistungen durchaus auch ein bisschen Marketing notwendig ist.“