Umweltpreis für „Nachhaltige Landwirtschaft“

Quelle: Sozialwerk St. Georg

Foto: Umweltpreis 2024 des Sozialwerks St. Georg: Sieger und Jurymitglieder bei der feierlichen Preisverleihung

Mit ihren Ideen und ihrem Engagement für das Thema „Ernährung und Gesundheit“ haben die Preisträger:innen des diesjährigen Umweltpreises des Sozialwerks St. Georg die Jury besonders beeindruckt. Dementsprechend stolz nahmen die Vertreter der ausgezeichneten Projekte während der Preisverleihung am 25. Juni 2024 ihre Urkunden und das Preisgeld entgegen.

Beteiligt hatten sich Einrichtungen und Dienste aus allen Bereichen des Sozialwerks St. Georg. Neben Michael Klotz, Vorstandsmitglied der Sparkasse Gelsenkirchen und Prof. Dr. Viktor Grinewitschus, Professor an der EBZ Business School als externe Vertreter waren Menschen mit und ohne Assistenzbedarf aus dem Sozialwerk in der Jury vertreten. Auch in diesem Jahr stockte die Sparkasse Gelsenkirchen das Preisgeld um 1.000 Euro auf, so dass insgesamt 6.000 Euro Preisgeld zur Verfügung standen.

Der Umweltpreis des Sozialwerks wurde 2023 zum ersten Mal vergeben. Anlass für die Ausschreibung waren die Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine, die den Menschen im Sozialwerk noch einmal vor Augen führten, wie abhängig wir von Ressourcen wie Öl und Gas. Unter dem Hashtag #grünergeorg versucht das Sozialwerk seitdem, Aufklärungsarbeit zu leisten und die Menschen in den Einrichtungen zu motivieren, sich für Ressourcenschonung einzusetzen.

Kreative Ideen

Wie gut das immer wieder gelingt, zeigen die Projekte, die sich für den Umweltpreis 2024 beworben haben: „Tatsächlich gab es auch in diesem Jahr wieder viele kreative Ideen, so dass es für die Jury eine große Herausforderung war, die besten Einreichungen zu küren“, betonte Vorstand Wolfgang Meyer. „Wir hoffen aber, dass auch diejenigen, die diesmal nicht gewonnen haben, ihre Projekte weiter verfolgen und sich auch in Zukunft für den Klima- und Umweltschutz einsetzen.“

Der mit 3.000 Euro dotierte 1. Platz ging in diesem Jahr an die Tagesstätte TaBeA mit ihrer „Solidarischen Landwirtschaft“. Dabei arbeiten die Klienten und Mitarbeiter der TaBeA mit einer lokalen Initiative für solidarische Landwirtschaft zusammen, deren Mitglieder sich gemeinsam eine große Ackerfläche und deren Erträge teilen. Die TaBeA beteiligt sich an dem Projekt durch die Aufzucht bestimmter Pflanzen und nutzt dafür ein Gewächshaus, das jahrelang als Lager verwendet worden war. Der Vorsitzende der Initiative besucht nun einmal wöchentlich die Tagesstätte und kümmert sich gemeinsam mit den Klienten und Mitarbeitern um die Einhaltung des Pflanzplans.

Auch das Projekt „Nachhaltig Kochen mit geretteten Schätzen“ des Ambulant Betreuten Wohnens Gelsenkirchen-Mitte fand großen Anklang bei der Jury und wurde mit dem 2. Platz ausgezeichnet. Die Idee ist, eine Kochgruppe zu gründen, um das Interesse an nachhaltiger Ernährung zu wecken und Mahlzeiten insbesondere mit „geretteten“ Lebensmitteln zuzubereiten. In diesem Zusammenhang werden Kooperationen angestrebt, zum Beispiel mit Ständen auf Wochenmärkten, die leicht verderbliche Lebensmittel abzugeben haben. Das Preisgeld beträgt 2.000 Euro.

Apfelprojekt und Flei-Tages

Der 3. Platz des Umweltpreises ging an zwei Bewerber, die sich nun das Preisgeld von insgesamt 1.000 Euro teilen. Ausgezeichnet wurden sowohl das „Apfelprojekt“ des Ambulant Betreuten Wohnens in Schmallenberg als auch das Haus Tondern mit der Idee des „Flei-Tages“. Im Rahmen des „Apfelprojektes“ werden Apfelbäume in Schmallenberg von Klienten gepflegt und deren Früchte geerntet. Ziel ist es, Apfelsaft für den Eigenbedarf der Einrichtungen herzustellen, aber auch weitere Produkte wie Apfelkompott, Marmeladen, Chutneys, Trockenfrüchte oder Apfelessig. Beim „Flei-Tag“ handelt es sich um einen wöchentlichen fleischlosen Tag, an dem die Klient:innen der vier Wohngruppen des Hauses Tondern jeweils fleischlose Gerichte kochen. Unterstützt werden sie dabei von Hauswirtschafts- und Ergänzungskräften. An den „Flei-Tagen“ nutzen die Klient:innen zudem die Produkte ihrer Hochbeete, in denen Gemüse angebaut wird.

Neben den Preisträger:innen gab es in diesem Jahr erstmals einen Sonderpreis von der Stiftung Sozialwerk St. Georg, den der Tagesstätten-Verbund ergatterte. Ausgezeichnet wurde der Podcast „Balance“, in dem Menschen mit und ohne Assistenzbedarf gemeinsam über nachhaltige Ernährung und Lebensweise sprechen. Die Projektteilnehmenden erhalten 1.500 Euro, die sie für die notwendige technische Ausstattung oder für die Produktion des begleitenden Magazins verwenden können.  

Regional und biologisch angebaute Lebensmittel

Allen ausgezeichneten Projekten ist gemeinsam, dass sie aktiv ein Bewusstsein für gesunde Ernährung und den Wert von regional und biologisch angebauten Lebensmitteln schaffen. Durch den Anbau und die Pflege von Gemüse- und Obstpflanzen bekommen die Menschen vor Ort einen Eindruck davon, wie aufwendig es ist, gesunde Lebensmittel zu produzieren. Anstatt mit Fleisch kochen die Klienten mit Obst und Gemüse und gewöhnen sich an diese Art der Ernährung.

Über das Sozialwerk St. Georg        
Das Sozialwerk St. Georg ist ein dezentral aufgestelltes soziales Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Gelsenkirchen und rund 150 Standorten in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens. 2.600 Mitarbeiter erbringen Dienstleistungen für ca. 5.000 Menschen mit Assistenzbedarf. Die Angebote umfassen die Bereiche Wohnen & Leben, Arbeit & Beschäftigung, Alltag & Freizeit, Begleitung & Orientierung sowie Bildung & Beratung.       
Weitere Informationen: www.gemeinsam-anders-stark.de