Umfrage zum Weihnachtsgeschäft im Handel

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Die Lage im Einzelhandel hat sich im laufenden Weihnachtsgeschäft leicht stabilisiert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen. Ein Abrutschen in eine tiefere Rezession scheint nach der vorläufigen Kaufzurückhaltung im Herbst dieses Jahres damit zunächst abgewendet. Rund die Hälfte der Einzelhändler spricht gegenwärtig von einem durchwachsenen Weihnachtsgeschäft. Das Geschäft ist für die Händler von besonderer Wichtigkeit, macht es doch bis zu 25 Prozent des Jahresumsatzes aus. 

Viele setzen nun Ihre Hoffnungen auf einen erfolgreichen Endspurt. „Ein auskömmliches Weihnachtsgeschäft ist für die Händler nach den vergangenen zwei schwierigen Jahren nun essenziell, sagt Sven Schulte, Fachpolitischer Sprecher für Handel, Stadtentwicklung und Stadtmarketing von IHK NRW. Dennoch bleibt die Unsicherheit, wie sich die hohen Kosten für Strom und Gas in den Unternehmen und auf das Kaufverhalten der Kund:innen auswirken.  „Energiekosten nehmen einen immer größeren Anteil an den Gesamtbetriebskosten ein. „45 Prozent der antwortenden Unternehmen aus dem NRW-Einzelhandel sind stark oder sehr stark von den gestiegenen Gaspreisen betroffen“, merkt Sven Schulte an. Noch gravierender wirken sich die hohen Strompreise aus: Bei rund 70 Prozent der befragten Händler drücken die gestiegenen Strompreise stark oder sehr stark auf das Ergebnis. Auch die Kosten für den Wareneinkauf sind deutlich gestiegen. Davon berichten über 80 Prozent der befragten Unternehmen.

Weihnachtsgeschäft durchwachsen, hohe Kosten für Energie geben Anlass zur Sorge 

Nur ein Teil der Preissteigerungen können die Einzelhändler an die Kundinnen und Kunden weitergeben. Ein Drittel (35 Prozent) der befragten Unternehmen berichten von einer Beeinträchtigung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, jeder Vierte (26 Prozent) sieht sein Geschäftsmodell grundsätzlich durch die Energiepreise bedroht. 

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Der durch harte Corona-Lockdowns und eine schwindende Konsumlaune ohnehin herausgeforderte Einzelhandel wird nun in der dritten Saison in Folge auf die Probe gestellt. „Die Lebens- und Aufenthaltsqualität in den Innenstädten und Zentren wird insbesondere auch von einem attraktiven Einzelhandel geprägt. Auch für den Handel wird es daher entscheidend, dass die versprochenen Hilfen nun auch wirksam ankommen“, sagt Sven Schulte. 69 Prozent der Befragten setzen ihre Hoffnung auf die Energiepreisbremsen. „Um die Attraktivität der Zentren auch langfristig zu erhalten, reichen Hilfen allein nicht aus. Die Landesregierung sollte die Förderprogramme zur Stärkung innenstadtnaher Strukturen fortschreiben. Nur so ist es möglich, die bereits begonnene Arbeit zu sichern und fortzuführen“, so Sven Schulte. 

Förderprogramm fortschreiben

Eine gute Nachricht: Die Sorgen vor Einschränkungen infolge der Coronapandemie sind stark gesunken. Nur noch 12 Prozent der Befragten fürchten neuerliche Einschränkungen. Der überwiegende Teil der Einzelhändler vertraut darauf, dass auch bei einer etwaigen neuerlichen Zuspitzung die Schutzkonzepte inzwischen so gut sind, dass eine Beeinträchtigung des Handels vermieden werden kann. 

Bei den dargestellten Ergebnissen handelt es sich um eine Umfrage der IHKs in NRW aus dem Dezember 2022, an der sich rund 450 Einzelhändler beteiligt haben. Informationen hier.