Theresa Nöke aus Meschede mit Entwurf für Landesgartenschau 2023 erfolgreich

Theresa Nöke

Quelle: Landesgartenschau Höxter

Meschede/Höxter. Recycling funktioniert auch beim Anlegen eines Gartens. Den Beweis dafür hat die Landschaftsarchitektin Theresa Noeke aus Meschede angetreten. Gemeinsam mit Adrian Lichnowski aus Hamburg belegte sie beim bundesweiten Nachwuchswettbewerb zur Landesgartenschau 2023 in Höxter mit ihrem Entwurf einen dritten Platz. Die Wiederverwertung von Materialien steht im Mittelpunkt des Konzepts, mit dem die beiden jungen Gartenplaner ein Preisgeld von 1.200 Euro abräumten.

Der Wettbewerb war gemeinsam vom Höxteraner Gartenschau-Gesellschaft und dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) ausgelobt worden. Der Wettbewerb wurde bereits zum zehnten Mal vom bdla und der jeweiligen Durchführungsgesellschaft der nordrhein-westfälischen Landesgartenschau ausgerichtet. Aufgabe war es, eine 265 Quadratmeter große Fläche im Bereich der Themengärten auf dem historischen Höxteraner Wall zu gestalten.

Theresa Noeke und Adrian Lichnowski schlugen zum Beispiel interessant gemaserte Sitzgelegenheiten aus vom Borkenkäfer befallenem Fichtenholz: „Ideen wie diese Verwendung von qualitativ minderwertigen Baustoffen senden eine starke inhaltliche Botschaft“, lobt die Jury, die insgesamt 18 eingereichte Entwürfe anonymisiert zu bewerten hatte.

Theresa NökeQuelle: Landesgartenschau Höxter
Theresa Noeke (2.v.l.) bei der Preisverleihung in Höxter. Es gratulierten LGS-Geschäftsführer Jan Holsteg, Professor Hans-Peter Rohler von der TH OWL in Höxter und Martin Gasse als Vertreter der Jury. Mit im Bild sind die weiteren erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer. Foto: LGS 2023 Höxter/Manuela Puls

Im „Hortus reusus“ wachsen Bäume in Pflanzsubstrat aus Ziegelbruch und die Wege sind mit gebrauchtem Plaster belegt. Es gibt ein Regenwasserspeicherbeet mit Schwengelpumpe. „Dabei dienen gebrauchte Bäckerkisten zum Anstauen von Wasser“, beschreibt Wettbewerbsleiter Martin Gasse den kreativen Ansatz des Duos. „Es geht uns um die mehrfache Nutzung von Materialien, ohne diese nach einmaligem Gebrauch entsorgen zu müssen“, so die beiden erfolgreichen Nachwuchsarchitekten. In ihrem Schmuck-Beet wachsen Pflanzen, die als Schnitt- oder Trockenblumen geeignet sind. Im Nutzbeet gedeihen Gemüse und Kräuter. Da ist Theresa Noeke im Thema, initiierte sie doch jüngst das Projekt „Gärtnern am Küppel“ in Freienohl.

Der Gewinner-Gartenentwurf im Wettbewerb wurde von zwei Studentinnen aus Höxter eingereicht und setzt dagegen Unkraut bewusst in Szene. Er wird zur Landesgartenschau 2023 in Höxter tatsächlich auf dem Wall umgesetzt. Der Beitrag von Theresa Noeke und Adrian Lichnowski gehört zu den besten Wettbewerbsbeiträgen, die derzeit online auf der Homepage www.landesgartenschau-hoexter.de ausgestellt sind.

Schon jetzt laufen in der ostwestfälischen Stadt die Vorbereitungen für die 19. Landesgartenschau auf Hochtouren. Gebaut wird direkt an der Grenze zu Niedersachsen momentan an allen Ende und Ecken, bis 2023 sollen insgesamt 20 Millionen Euro investiert werden. Höxter will sich dann zur Landesgartenschau den 400.000 erwarteten Besuchern als Stadt am Wasser und Stadt mit Geschichte präsentieren.

Das 45 Hektar große Gartenschau-Gelände schafft die Verbindung zwischen Altstadt, Weserufer und dem Schloss Corvey mit dem Westwerk aus der Zeit Karls des Großen. Das ist UNESCO-Weltkulturerbe und das älteste Bauwerk Westfalens. Der historische Wall wird erblühen, die Promenade am Fluss komplett umgestaltet. Ein besonderer Anziehungspunkt zur Landesgartenschau werden der rekonstruierte Klostergarten am Welterbe Schloss Corvey und der Archäologiepark, der Einblicke in eine versunkene mittelalterliche Stadt im Weserbogen ermöglicht. Wegen der Historie in Höxters Boden werden die Bauarbeiten übrigens kontinuierlich von einem festangestellten Archäologen begleitet. 

Hier atmet alles die fast 1.200 jährige Stadtgeschichte. Höxter war schließlich eine mittelalterliche Großstadt, vergleichbar mit Hamburg oder Bremen. Entworfen wurde das Gartenschau-Gelände von dem bekannten Berliner Landschaftsarchitekten Franz Reschke.