Textile in Schmallenberg wird am 4. Mai eröffnet

Quelle: Textile 2024

Begeisterung für textile Kunst und Techniken wecken

Den 4. Mai sollten Sie sich unbedingt im Kalender markieren: An dem Tag wird die Textile 2024 in Schmallenberg eröffnet. Das Festival für textile Kunst geht bis zum 9. Juni. 

„Wir erleben hier die vierte Textile. In den vergangenen 10 Jahren sind immer mehr „Textile-Knotenpunkte“, als Orte der Praxis und des Austausches wie z.B. Brilon, Lennestadt, Winterberg und Medebach hinzukommen. Das Programm ist heute vielfältiger und spartenübergreifend. Aber die Bausteine sind dieselben wie 2015 beim Start. Es geht um Ausstellungen, Mitmachen und Dialog“, erzählt Festivalleiterin Christine Bargstedt.

Auftakt der Textile war schon Anfang des Jahres. Seit Mitte Januar tourt ein Webmobil durch die Region mit dem Ziel, einen möglichst langen Teppich zu erstellen. Privatleute, Institutionen und Einrichtungen haben sich gemeldet, möchten mitgestalten und Teil des Projektes sein. „Was mit der Strickliesel 2021 begann, wird mit dem Webmobil weitergeführt“, sagt Christine Bargstedt. „Damals hatten wir uns vorgenommen, einen 1,4 Kilometer langen Schlauch zu stricken. Am Ende war er 1,8 Kilometer lang und umwickelte Ost- und Weststraße. Auch der Webteppich ist mittlerweile schon über 30 Meter lang.“ Der Teppich wird während der Textile an verschiedenen Orten installiert. Wer ihn entdeckt, kann ein Foto beim Festivalteam einreichen. Beim Mitmachfest am 8. und 9. Juni soll der Teppich ausgerollt werden.

Digitalität – Textil – Technik

Zurück zur Eröffnung am 4. Mai, um 11 Uhr in der Südwestfälischen Galerie im Schieferbergbau- und Heimatmuseum in Holthausen. In der Ausstellung „Digitalität-Textil-Technik“ greifen zeitgenössische Kunstschaffende das Textile im Kontext der Digitalisierung auf und schaffen eine Verbindung zwischen analogen und digitalen Techniken sowie zur ständigen Sammlung des Museums, das die Geschichte und Praktiken der regional bedeutsamen Textilindustrie zeigt –  eine spannende Mischung. Saskia Holsträter, Leiterin des Kulturbüros der Stadt: „Wir erleben dort ein Werk aus geklöppeltem Kabel mit Sound und aus dem Internet generierte Webstücke, die aus Fake-News und echten Nachrichten hervorgegangen sind. Kleidung aus dem 3D-Drucker wird ebenfalls präsentiert. Das alles im Zusammenspiel mit den Strickmaschinen, die in der ständigen Sammlung sind.“

Am Eröffnungsnachmittag stehen Lenneatelier und Kunsthaus Alte Mühle im Blickpunkt und die Möglichkeit, mit den Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen. Unter dem Motto TEXTILKONTAKT@Lenneatelier entsteht ein Veranstaltungsraum für Dialoge, Workshops und Begegnungen, alle Fäden des Festivals laufen an diesem einen Ort zusammen. Besucherinnen und Besucher erleben die Highlights aus den vergangenen Jahren der Textile sowie Bausteine und Inhalte des aktuellen Festivalprogramms. „Das alles ist teilweise in Modellform zu sehen oder als interaktive Stationen zum Mitmachen. Der Raum ist so konzipiert, dass man ohne Guide spielerisch alle Inhalte selbst erleben kann“, erklärt Saskia Holsträter. Im Kunsthaus Alte Mühle werden Kunst zum Anfassen und Kunst, die berührt, einander gegenübergestellt. „In der Regel dürfen Kunstwerke in Ausstellungen nicht angefasst werden. Aber gerade textile Materialien werden in ihrer Beschaffenheit erst durch das Anfassen vollkommen begriffen. Wer vorbei kommt, darf manche Kunstwerke sogar umstellen. Das ist eine besondere Form, Kunst zu erleben und zu sehen, wie ein Kunstwerk wirkt, wenn ich es z.B. von links nach rechts stelle“, sagt Festivalleiterin Bargstedt. Die Ausstellung zeigt ebenfalls Sound- und Videoarbeiten, Skulpturen, Installationen und Collagen, die berühren.

Junge Galerie

Die von der Jugendkunstschule initiierte und zusammen mit den Gewerbetreibenden realisierte Junge Galerie in den Schaufenstern der Schmallenberger Kernstadt zeigt textile Positionen von über 400 Kindern und Jugendlichen.

Bis zum Abschlusswochenende am 8. und 9. Juni werden zahlreiche Veranstaltungen geboten, die Begeisterung und Neugier für textile Kunst und Techniken wecken sollen. Besucherinnen und Besucher nicht nur aus der Region, sondern teilweise von weit her werden sich wieder auf den Weg nach Schmallenberg machen, um das Festival hautnah zu erleben. „Wir schaffen Begegnungsräume in einer Atmosphäre voller Überraschungen und Wärme. Ich freue mich auf gute Gespräche über Kunst und gemeinsames Tun“, erzählt Christine Bargstedt über ihre Erwartungen. „Das, was die Textile ausmacht“, sagt Saskia Holsträter vom Kulturbüro der Stadt, „ist vor allem das Netzwerk. Wir tauschen uns regelmäßig aus und arbeiten an Ideen, was wir anbieten können, um Kunst und Kultur außerhalb der großen Städte erlebbar zu machen.

Weitere Informationen zum Festivalprogramms sind auf der Internetseite www.die-textile-schmallenberg.de, auf den Social-Media-Kanälen des Festivals, auf der Internetseite der Stadt Schmallenberg sowie über den städtischen Newsletter zu finden.

„Die Textile – Festival für textile Kunst“ wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Regionalen Kultur Programm (RKP) und vom Hochsauerlandkreis gefördert.

Foto: Gertrud Riethmüllers Werk: „Geflechte und Gefüge“ wird in der Südwestfälischen Galerie in Holthausen gezeigt.

Foto: Gertrud Rietmüller, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024