Stück für Stück zum Schokoglück

Der einst betörende und fiebersenkende Zaubertrunk der Inkas und Mayas hat bis heute nichts an seiner Magie eingebüßt – im Gegenteil: Schokolade ist weltweit ein nicht mehr wegzudenkendes Genussmittel und gehört mit seinen vielen gesunden Inhaltsstoffen zu den Superfoods. Weltweit werden Kakaobohnen an den Börsen gehandelt, auf den Plantagen veredelt und von Experten verarbeitet. Die Deutschen sind mit jährlich 11,1 Kilogramm Schokoladengenuss pro Kopf Europameister. Kein Wunder bei dem großen Angebot: Ob in Form von Pralinen oder XXL-Schokoladentafeln – es gibt kaum jemanden, für dessen Geschmack nichts dabei ist.

Der Prozess „from bean to bar“, also von der Bohne bis zur Schokotafel, hat den gelernten Konditormeister und Schmallenberger Schokoladensommelier Ron Knape so fasziniert, dass daraus in kürzester Zeit eine eigene Marke entstanden ist. Die Idee dazu kam dieses Jahr im Frühjahr bei einem Waldspaziergang, als alles zu sprießen anfing. Mit Leidenschaft, großen Fachkenntnissen und ausgeprägtem Geschmackssinn entwickelt Ron neben seiner Haupttätigkeit als Konditormeister in der Abtei Königsmünster in Meschede Schokoladensorten, die einzigartig sind.

Eine eigene Manufaktur

Die „Fichtenspitzenschokolade“ hat dazu geführt, dass nicht nur Familienmitglieder und Freunde regelmäßig Bestellungen aufgeben, sondern Ron außerdem beschloss, sich im Schmallenberger Raum in Kürze neben seiner Haupttätigkeit selbständig zu machen.

Auch Rons Bruder war davon begeistert. Als Werbefachmann machte er sich direkt daran, wunderschöne Verpackungen zu entwerfen. Die Fichtenspitzen, die für die spezielle Sorte verwendet werden, waren durch den eigenen Wald der Familie ebenfalls gesichert. Was mit dieser Unterstützung von Freunden und Familie, mit etwas Mut und einer Menge Begeisterung für die Sache herauskommt, dürfen auch wir vom WOLL-Magazin sehen, riechen und schmecken.

Der mit der Gesamtnote „sehr gut“ ausgezeichnete Schokoladensommelier bietet uns etliche Sorten veredelter Rohschokolade zum Verkosten an. Vor allem die besonders aromatischen Bohnen aus Mittel- und Südamerika haben es uns angetan. Und auch den Saft aus der Kakaopulpe, dem Fruchtfleisch der Kakaobohne, dürfen wir trinken.

In der Zubereitungsküche wurde conchiert, geschmolzen und veredelt. Dafür hat Ron eine spezielle Maschine. Über den richtigen Schmelz, Glanz und Farbe sowie die Süße der Schokolade entscheidet aber natürlich am Ende der Fachmann. Mit gekonnten Bewegungen verstreicht er die Masse auf einer Marmorplatte, bis sie die gewünschte Konsistenz hat, um in Tafeln gegossen werden zu können – und schließlich für den Verzehr bereit ist.

Nach so einem langen Tag voller Schokolade gab es nichts Schöneres, als mit einem guten Glas Rotwein und einer von Rons edlen Tafeln Schokolade vor dem Kamin sitzend den Abend ausklingen zu lassen.