
Zwei Straßenbauer aus Äthiopien zur Ausbildung im Sauerland
Samrawit Solomon (26) und Aga Adula Duguma (28) aus Äthiopien leben und arbeiten seit Anfang September in Schmallenberg. Sie kommen aus der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. In Schmallenberg absolvieren beide eine Ausbildung als Straßenbauer beim Bauunternehmen TRIPPE. Eine Initiative des nordrheinwestfälischen Bauhandwerks, die sich schon seit Jahren um Auszubildende für das Bauhandwerk aus Afrika bemüht, stellte die Verbindung zu den äthiopischen Interessenten her. Zusammen mit weiteren 15 Frauen und Männern im vergangenen Jahr und 21 in diesem Jahr kamen auch Samrawit Solomon und Aga Adula Duguma nach Nordrhein-Westfalen. Für die beiden aus der Hauptstadt Addis Abeba ging es dann sofort nach Schmallenberg.
Solomon und Duguma wurden unter anderem durch den äthiopischen Baugewerbeverband und das Goethe-Institut in Äthiopien auf den Aufenthalt in Deutschland ein Jahr lang vorbereitet. Die deutsche Sprache wird nun regelmäßig im Unternehmen unterrichtet, denn, so sagen die beiden einhellig: „Wir haben in Äthiopien eine einfache deutsche Sprache gelernt, der Wortschatz für die Arbeit fehlt uns jedoch.“ In fachlicher Hinsicht sind Samrawit Solomon und Aga Adula Duguma bereits jahrelang im Baugewerbe in ihrem Heimatland, dort allerdings vor allem im Büro, tätig gewesen. Duguma hatte sogar ein technisches Studium in dieser Richtung begonnen. Daher konnten sie bei den ersten Prüfungen in der Berufsschule bereits gut abschneiden und lösten die Übungen meist schneller als ihre wesentlich jüngeren deutschen Kollegen, die als 16- oder 17-Jährige die Ausbildung beginnen. Duguma: „Wir machen bei den Übungen weiter mit, auch wenn wir die Aufgabe schon längst verstanden und gelöst haben.“
Es wird wohl noch einige Herausforderungen geben, die sie mit der Unterstützung der Kollegen der Firma TRIPPE lösen wollen und werden. Firmenchef Stefan Trippe kümmert sich selbst um die neue Mitarbeiterin und den neuen Mitarbeiter. Er sieht im Erlernen der deutschen Sprache die wichtigste Aufgabe: „Wenn die sprachliche Verständigung mit den Kollegen klappt, dann lernt man vor Ort, auf den Baustellen, schnell sein Handwerk und kann später die Prüfung gut bestehen und danach erfolgreich als Straßenbauer oder in anderen Funktionen arbeiten.“
In Schmallenberg haben die beiden Straßenbauer aus Äthiopien bereits Landsleute getroffen, darunter einen Äthiopier, der seit zwölf Jahren in Schmallenberg lebt, und dabei hilft, sich mit der Sauerländer Lebensart anzufreunden. „Die Kollegen auf der Firma sind alle sehr freundlich und hilfsbereit“, sagt Samrawit Solomon. Aqa Adula Duguma ergänzt: „In Äthiopien hat man uns ein wenig Angst gemacht und gesagt, dass die Menschen in Deutschland etwas unfreundlich sind. Doch das ist hier nicht so.“ Für beide Azubis der Firma TRIPPE aus Äthiopien ist jedoch heute schon klar, dass sie nach der Ausbildung in Deutschland bleiben möchten, weiter lernen und sich hier ein gutes Leben aufbauen möchten. Das kann man nur wünschen und sagen: Willkommen im Sauerland!