Straßen DM am Sachsenring- Joann Leinau überzeugt, Spitzenplatzierung bei internationalen Rennen in den letzten Tagen

Deutsche Profimeisterschaft am Sachsenring
Beim Aussenseitersieg des Cross-Spezialisten Marcel Meisen überzeugte aus Sauerländer Sicht der Hüstener Joann Leinau. Mit seinem Angriff über knapp die Hälfte des 170 Kilometer langen Rennens brachte er zusammen mit drei weiteren Ausreißern die Favoriten des Team Bora Hansgrohe mächtig ins Schwitzen. Während das deutsche World-Tour Team vor allem auf seine Kapitäne Lennart Kemmna und Pascal Ackermann setzte und einen Massensprint anpeilte, versuchten sich alle anderen Teams in Sachen Attacke. Die schwierigen Windverhältnisse, einsetzender Regen und die Dominanz Boras verhinderten weitere nennenswerte Angriffe. Bester Sauerländer wurde am Ende Per Christian Münstermann auf dem 27. Platz. „Während wir im Rennen auf der Höhe waren, ging es im Finale etwas daneben. Johannes Hodapp lag bis kurz vorm Ziel auf „Top Ten“ Kurs und wurde durch einen Defekt zurückgeworfen, Per Christian Münstermann kam nicht richtig nach vorn“, zeigte sich Coach Wolfgang Oschwald etwas ernüchtert vom reinen Ergebnis. 

Spitzenplatzierungen bei der Baltic Chain Tour durch Estland und Lettland
Mit drei Top Ten Platzierungen und einem Husarenritt auf der Abschlussetappe kehrte das Team SKS Sauerland NRW letzte Woche von der Baltic Chain Tour zurück. Die Rundfahrt durch Estland und Lettland ging über vier Etappen. Diese waren zwischen 106 und 195 Kilometer lang. Trotz der verschärften Corona Regeln gelang es dem Veranstalter ein bestens organisiertes Radrennen auszurichten. Bereits beim Auftakt im Herzen von Tallinn zählten die Sauerländer zu den angriffslustigsten Fahrern im Feld, waren in jeder Spitzengruppe zu finden. Mit Lars Kulbe auf Platz vier schrammte man zwar knapp am Podium vorbei, war aber trotzdem zufrieden mit dem Resultat des jüngsten Sportlers der Mannschaft. Das es auf den folgenden Tagen einmal zum 12. und nochmals zu einem 4. Platz reichte, wurmte Kulbe dann aber doch. „Dreimal mit der Holzmedaille ins Hotel zu fahren war unglücklich. Trotzdem sind wir stolz dem Rennen einen Stempel aufgedrückt zu haben“, so der sportliche Leiter Markus Mooser, welcher zusammen mit Lennart Bechheim das Team vor Ort betreute. Neben Lars Kulbe sorgte Jon Knolle noch für Aufsehen. Auf dem 175 Kilometer langen Abschnitt rund um die Stadt Valga initiierte der starke Zeitfahrer eine dreiköpfige Spitzengruppe, welche sich fast die Hälfte vom Rennen an der Spitze hielt. Als der Vorsprung rund 20 Kilometer vor dem Ziel unter eine Minute aus das Hauptfeld gefallen ist, machten sich alle zu einem Massensprint bereit. Keiner der Sprinterteams hat mit der Gegenwehr von Knolle gerechnet. Erst 1000 Meter vor dem Ziel wurde das Talent von der jagenden Meute eingeholt und rollte enttäuscht ins Ziel. Zwischenzeitlich war Jon Knolle virtueller Führender der Rundfahrt und gewann alle Sprintwertungen während seiner Flucht. Teamintern beeindruckte die Fahrweise von Lars Kulbe, Jon Knolle, Louis und Joann Leinau, Johannes Adamietz, Michel Gießelmann und Jon Knolle. Jeder stellte sich in den Dienst des Teams und besonders die Leinau Zwillinge aus Hüsten leisteten an der Spitze des Feldes unermüdliche Führungsarbeit für die Kollegen. Einziger Wermutstropfen war das Ausscheiden von Johannes Adamietz am letzten Tag. Knapp 15 Kilometer vor Ende der gesamten Rundfahrt ging der Nationalfahrer hart zu Boden und musste vor Ort und Stelle behandelt werden. 

Harter Kampf bei der Tour Bitwa Warszawaska rund um Warschau
Während der eine Teil des Teams bei der Baltic Chain Tour fuhr, startete die andere Hälfte der Mannschaft bei der zeitgleich laufenden Tour Bitwa Warszawaska in Polen. Hier hatten die Sauerländer weniger Glück und besonders mit den schlechten Straßenverhältnissen zu kämpfen. Auf jeder Etappe waren mehrere Kopfsteinpflasterabschnitte und Sandwege zu befahren. Obwohl man im Peloton einiges gewohnt ist, sorgte die Streckenwahl für Proteste bei den Teams. Bereits am ersten Tag fielen zahlreiche Rennfahrer aus dem Ergebnis, mussten nach Stürzen ins Krankenhaus. Weiter gab es mehrere platte Reifen an Begleitfahrzeugen und ungewöhnlich viele Materialdefekte an den Rennrädern. Bestes Ergebnis aus Sauerländer Sicht war der 4. Platz von Abram Stockman auf der 2. Etappe.