
Arpe, Herschede und die „Fürstentümer“
Am Beispiel des Dorfes Arpe und der umliegenden Weiler Herschede, Silberg, Keppel und Landenbecker Bruch lässt sich beispielhaft die Entwicklung in den vergangenen 50 Jahren in den Dörfern des Schmallenberger Sauerlandes darstellen.
Stärker als der Rückgang der Bevölkerungszahl (12,5 %) ist der Rückgang bei den für die Dörfer prägenden landwirtschaftlichen Betrieben. Gab es 1975 in den Dörfern des Arpetals noch rund 20 Voll- und Nebenerwerbsbetriebe, so sind es 2025 noch zwei Vollerwerbs- und zwei Nebenerwerbsbetriebe sowie zwei Betriebe mit Pferdehaltung. Kühe sind aus dem Dorfbild verschwunden.
Aufbruch und Veränderung
Parallel mit der Gründung der Stadt Schmallenberg entwickelte sich im Arpetal
ein reges Vereinsleben. Der „Eselverein Maria 75“ wurde 1975 gegründet. Eine Jugendgruppe brachte Schwung in das Dorfleben. Männergesangverein und Sportverein waren auf ihrem Höhepunkt. Dazu kam der Schützenverein Kückelheim aus dem Nachbarort. Eine Jugendgruppe brachte Schwung in das Arper Dorfleben.
Urlaubshungrige Menschen aus dem Bundesland NRW entdeckten in den1970er Jahren das Sauerland. In den Ferien tummelten sich in Arpe und den umliegenden Orten zahlreiche Gäste, vor allem aus dem Ruhrgebiet, dem Münsterland und den Niederlanden. Arpe war 1975 außerdem als Kneipen-Dorf bekannt. Damals wie heute ist der Gasthof Voss kommunikativer Dorfmittelpunkt
Verkehrs- und Lebensader für das Arpetal ist die Kreisstraße 35. In den 1970er-Jahren eine vom „Schiss der Kühe“ markierte, schmale Straße, erfolgte 1990 in Arpe und 1994 in Kückelheim ein kompletter Neubau mit Kanalisation.
Für alle Orte der Dorfgemeinschaft war und ist die Versorgung mit Trinkwasser eine wichtige Aufgabe. 1975 gab es in Arpe und Kückelheim drei Wasserinteressentengemeinschaften, die sich in den 1980er-Jahren zu einem Wasserbeschaffungsverband zusammenschlossen. Die Einzelhöfe auf dem Herschede sowie Silberg, Keppel, Landenbecker Bruch und Arper Mühle verfügen noch über je eine eigene Wasserversorgung.
Tradition und Zukunft
Neujahrsansingen, Karnevalsfeiern und Karnevalsdienstag, Osterfeuer und Maibaumaufstellen waren 1975 und sind auch heute lebendige Traditionen, die von der Dorfgemeinschaft gepflegt werden. Dazu zählt auch die alljährliche Fußwallfahrt zum Fest Maria Heimsuchung von Arpe nach Werl. Eine Attraktion war 2007 die Verhüllung der Filialkirche St. Antonius im Rahmen des Weltjugendtages.
Rund um das Arpetal gibt es zwei besondere Wanderwege, den Dornröschenweg sowie den Hardt-Erlebnis-Pfad. Einen fantastischen Ausblick über das Schmallenberger Sauerland genießt man vom Herschede.




