Stadt Meschede schafft leistungsfähige Strukturen für digitalen Schulunterricht

Sitzungssaal im Mescheder Rathaus: Wo sonst die Ratsmitglieder über Projekte, Finanzen und Stadtentwicklung entscheiden, wurde eine Unzahl an digitalen Endgeräten für ihren Einsatz vorbereitet. Foto: Stadt Meschede

Wer in den vergangenen Tagen im Sitzungssaal des Mescheder Rathauses war, konnte ungewohnte Anblicke wahrnehmen: Wo sonst die Ratsmitglieder über Projekte, Finanzen und Stadtentwicklung entscheiden, wurde eine Unzahl an digitalen Endgeräten für ihren Einsatz vorbereitet. Die mehr als 600 Notebooks werden künftig Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräften für modernen Schulunterricht zur Verfügung stehen. Auch der Distanzunterricht – wie im aktuellen Corona-„Lockdown“ – wird damit erleichtert.

Knapp 250.000 Euro an Fördermitteln hat die Stadt Meschede erhalten, um Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler mit besonderem Bedarf mit „digitalen Endgeräten“ auszustatten. Die Erfahrung zeige, so Bürgermeister Christoph Weber, dass zwar fast alle Jugendlichen über ein Smartphone verfügen, ein PC, Tablet oder Notebook aber keineswegs Standard ist: „Ohne eine solche Ausstattung ist Distanzunterricht schwer möglich.“

Von den Fördermitteln hat die Stadt daher rund 400 Geräte für die Schülerschaft und rund 200 für Lehrkräfte angeschafft – jeweils in enger Abstimmung mit den Schulen im Stadtgebiet. Für eine betriebsbereite Ausstattung hat die Stadt Meschede auch Eigenmittel beigesteuert. Christoph Weber: „Grundschulen haben an digitale Endgeräte natürlich andere Ansprüche als weiterführende Schulen.“ Daher sind nun  Endgeräte für die drei führenden Betriebssysteme Apple iOS, Microsoft Windows und Google Chrome vertreten. Eigentlich sei geplant gewesen, die Notebooks gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des IT-Unterrichts in Betrieb zu nehmen – der „Lockdown“ mit Schulschließungen hat einen Strich durch diese Rechnung gemacht. Statt dessen wurde der aktuell nur wenig benötigte Sitzungssaal im Rathaus – Rats- und Ausschusssitzungen finden pandemiebedingt in der Stadthalle statt – zur „Produktionsstraße“ umfunktioniert: Die Endgeräte wurden mit der nötigen Software

betankt und für den Betrieb vorbereitet. In diesen Tagen sind sie über die Schulen den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften zur Verfügung gestellt worden.

Parallel dazu baut die Stadt Meschede ein eigenes Schulportal auf. „Hier finden Schüler und Lehrer alles Grundlegende, was zum Einsatz der Endgeräte im Schulbetrieb notwendig ist“, so Christoph Weber. Einen Link zur Unterrichtsplattform LOGINEO NRW gibt es hier ebenso wie zu den Plattformen Microsoft 365 Education und Google Workspace Education, welche die Kreis- und Hochschulstadt Meschede als Schulträgerin für ihre Schulen ergänzend bereitstellt.

Dazu hat die Stadt Meschede über 2.700 Benutzerkonten für Schüler und Lehrkräfte angelegt. Die Software kann dabei – neben den von der Stadt Meschede angeschafften Endgeräten –  für schulische Zwecke auch auf privaten Rechnern genutzt werden. „Die Auswahl, welche Anwendungen und Dienste der drei im Leistungsumfang zum Teil überlappenden Plattformen genutzt wird, erfolgt durch die jeweilige Schule“, so Christoph Weber: „Unser Ziel ist es, den Schulen in Trägerschaft der Stadt Meschede ein breites Spektrum an Möglichkeiten für digitales Lernen zu bieten – die pädagogische Ausgestaltung erfolgt dann individuell durch die Schulen.“ Als nächster Schritt soll nun der derzeitige Bestand an schulischen Endgeräten auf die neuen Betriebsplattformen umgestellt und durch weitere Geräte aus Mitteln des DigitalPakt Schule ergänzt werden.

Bei der Digitalisierung der Schulen gelte es, aus einer kaum zu überschauenden Vielzahl an Möglichkeiten passende Lösungen zu finden, die exakt auf die Bedürfnisse der heimischen Schulen zugeschnitten sind, so Christoph Weber: „Die Pädagogik bestimmt die Infrastruktur, die wir als Schulträger schaffen.“ Dabei stehen Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität auf einer Stufe: „Ich bin überzeugt, dass die Stadt Meschede hier Lösungen gefunden hat, die unseren Schulen einen ebenso modernen wie effektiven digitalen Unterricht ermöglichen.“