Sportlerin des Jahres kommt aus dem Sauerland

Sie gilt als mutige Skeleton-Fahrerin, Hannah Neise (22) aus Schmallenberg. Seit vergangenem Freitag darf sie sich über den FELIX als „Sportlerin des Jahres“ in NRW freuen, die künftige Polizeimeisterin aus Schmallenberg, die im Winterberger Eiskanal trainiert und derzeit Weltcup-Rennen in den USA absolviert. Schon mit 14 Jahren nahm sie an internationalen Jugend-Wettbewerben teil und sammelte Medaillen und Erfahrungen. Eine Sensation war ihr Erfolg bei den diesjährigen Olympischen Spielen, wo sie die Goldmedaille holte, ohne zuvor jemals ein Weltcuprennen gewonnen zu haben. Das holte Hannah Neise vor drei Wochen in Whistler, Kanada nach, wo sie den überraschenden Olympiaerfolg mit ihrem ersten Weltcupsieg eindrucksvoll bestätigte. Auch bei zweiten Weltcuprennen in dieser Saison konnte die Sauerländerin überzeugen. Ein sechster Platz und damit die Führung im Weltcup vor dem dritten Rennen am kommenden Wochenende in Lake Placid, USA. Am 6. Januar freut sich Hannah Neise auf das Rennen in Winterberg, auf ihrer Hausbahn. Hier hofft sie dann, dass viele Freunde und Fans aus dem Sauerland sie bei vierten Weltcuprennen in der Nacholympiasaison anfeuern und unterstützen.

Zu den diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinnern eines FELIX gehören neben Hannah Neise, unter anderem der Torwart von Borussia Mönchen-Gladbach Yann Sommer, der Trainer der Deutschen Tischtennis Nationalmannschaft Jörg Roßkopf und Neises Vereinskollegin Laura Nolte, die als Pilotin im Zweierbob zusammen mit ihrer Partnerin Deborah Levi als „Mannschaft des Jahres“ den FELIX erhielt.

Ehrungen durch Ministerpräsident Wüst und LSB-Präsident Klett 

Sie gehören zu den Besten in ihrer jeweiligen Disziplin, jetzt sind sie in Düsseldorf mit der FELIX-Trophäe ausgezeichnet worden: Nordrhein-Westfalens beste Sportlerinnen und Sportler, darunter Jörg Roßkopf (Trainer), Annika Zeyen (Para-Sport), Hannah Neise und Dang Qui (Sportlerin und Sportler des Jahres). 

„Der FELIX-Award beweist jedes Jahr aufs Neue: Das Sportland Nordrhein-Westfalen ist vielfältig, leistungsstark und erfolgreich! Die nominierten Sportlerinnen und Sportler sind die Spitze ihrer Disziplinen und repräsentieren die ganze Vielfalt der Szene. Ihnen allen gebührt unsere volle Anerkennung“ so Ministerpräsident Hendrik Wüst zu Beginn der Verleihung. „Lassen Sie uns gemeinsam dafür arbeiten, dass wir diese bunte und facettenreiche Sportlandschaft bewahren und weiterentwickeln.“ 

Bürgerinnen und Bürger haben die Wahl getroffen

Wie gewohnt würdigten das Land Nordrhein-Westfalen und der Landessportbund NRW (LSB NRW) als gemeinsame Organisatoren die herausragenden sportlichen Leistungen. „Unsere intensive Arbeit auf Landesebene bildet seit langem auch ein hervorragendes Fundament für die ganz großen sportlichen Bühnen, wie die Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren internationalen Erfolgen immer wieder eindrucksvoll beweisen“, resümierte LSB-Präsident Stefan Klett am Freitag Abend (09. Dezember) in Düsseldorf. Die Entscheidung, wer einen FELIX aus den verschiedenen Kategorien bekommt, hatten zuvor die Bürgerinnen und Bürger mit ihren rund 30.000 Stimmen per Online-Voting bei der „NRW-Sportlerwahl 2022“ getroffen.

Die Gewinner und Gewinnerinnen 2022

Neben der Wahl der Sauerländerin Hannah Neise zu „Sportlerin des Jahres“ wurden noch sechs weitere FELIX-Awards verliehen.

FELIX für Para Sport des JahresAnnika Zeyen (Handbike)
In der Kategorie Para-Sport vereinte Annika Zeyen (37) die meisten Stimmen auf sich. Die Bonnerin hat bereits in zwei unterschiedlichen Disziplinen – im Rollstuhl-Basketball und im Handbike – olympische Medaillen erkämpft und krönte ihre Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Kanada in diesem Jahr mit gleich zwei Goldmedaillen. Der Titel im Straßenrennen war bereits der Dritte in Folge. Nächstes Ziel ihrer sportlichen Karriere sind die Paralympischen Spiele 2024 in Paris.

Trainer des JahresJörg Roßkopf (Tischtennis)
Als Sportler war der heutige Tischtennistrainer Jörg Roßkopf (53) ein gefürchteter Gegner an der Platte. Nun treibt der achtmaliger Deutsche Einzel-Meister seine Schützlinge zu Höchstleistungen an. Für sein Engagement wurde er in Düsseldorf mit dem FELIX in der Kategorie „Trainer/Trainerin des Jahres“ geehrt, der im Gegensatz zu den anderen Entscheidungen von einer Fachjury vergeben wird und nicht per Online-Voting der Bürgerinnen und Bürger des Landes.

Mannschaft/Team des JahresLaura Nolte/ Deborah Levi (Zweibob)
Bei den FELIX-Awards können auch zwei Sportlerinnen oder Sportler eine „Mannschaft“ bilden: Besonders schnell unterwegs sind die beiden diesjährigen Preisträgerinnen Laura Nolte und Deborah Levi, die ihre sportlichen Erfolge im Zweierbob erreichen. Pilotin Nolte (Winterberg) und Anschieberin Levi gehen seit der Saison 2018/19 gemeinsam an den Start. Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie Gold bei den Olympischen Winterspielen sind der Lohn für ihr Training im Eiskanal. Zudem kann die 24-Jährige Nolte auch noch den Titel der jüngsten Pilotin mit einem Olympiasieg für sich beanspruchen.

Sportler des Jahres: Dang Qiu
Der Sportler des Jahres, Dang Qiu, ist ein Meister an der Tischtennisplatte. Als erster in Deutschland geborener Nationalspieler spielt er im sogenannten Penholder-Stil, wobei der Schläger wie ein Stift gehalten wird, eine eher unübliche Spielweise bei europäischen Tischtennisprofis. Nach seiner Kinder- und Jugendzeit in Schwaben ist der 26-Jährige inzwischen in der Landeshauptstadt heimisch geworden, wo er für Borussia Düsseldorf antritt.

Fußball-FELIXYann Sommer (Borussia Mönchengladbach)
Der Preisträger für den Fußball-FELIX, Mönchengladbachs Keeper Yann Sommer, konnte den Preis nur aus der Ferne entgegennehmen, da er für sein Heimatland Schweiz bei der WM in Katar im Tor stand. Bereits 2019 ging der Fußball-FELIX an ihn. Am vierten Spieltag der laufenden Saison parierte er beim Unentschieden im Auswärtsspiel gegen Bayern München insgesamt 19 Torschüsse, so viele wie kein Torhüter der Bundesliga vor ihm.

Newcomer/-in des Jahres:Nina Holt (Rettungsschwimmen)
Bei den Newcomern hatte die Schwimmerin Nina Holt gegen die starke Konkurrenz die Nase vorn. Die 19-jährige Rettungsschwimmerin aus Erkelenz ist im Wasser ganz in ihrem Element, holt dort eine Medaille nach der anderen und bricht dabei auch noch bestehende Bestmarken: So konnte sie allein dieses Jahr bei den Weltmeisterschaften im italienischen Riccione einen neuen Europarekord beim Puppenretten über 50 Meter für sich verbuchen und in der Disziplin 100 Meter Kombinierte Rettungsübung sogar den zuvor gültigen Weltrekord übertreffen.

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