Sport für alle im Hochsauerlandkreis

Der KSB HSK stelt sich seinen Aufgaben

„Sport für alle im Hochsauerlandkreis“ ist das Motto des Kreissportbundes im HSK. Der KSB ist der Dachverband für 430 Vereine mit weit über 100.000 Mitgliedern und damit in erster Linie erstmal Ansprechpartner für die Vereine. Darüber hinaus gibt es viel mehr zu tun. Wir haben uns mit dem Geschäftsstellenleiter des Kreissportbundes Hochsauerlandkreis (KSB HSK) Michael Kaiser unterhalten, wie die Arbeit des KSB genau aussieht.

WOLL: Herr Kaiser, welche Aufgaben- und Themenbereiche gibt es beim Kreissportbund?

MK: Es gibt verschiedene Themenschwerpunkte: Ein Schwerpunkt ist die Aus- und Fortbildung im Sport. Wir haben verschiedene Programme, die meist zielgruppenspezifisch sind wie „NRW bewegt seine Kinder“. Dazu zählen zB. die Projekte Bewegungskindergarten und das Kindersportabzeichen Mike. Außerdem kümmern wir uns um den Sport an Ganztagsschulen, dass auch dort qualifizierte Kräfte eingesetzt werden können. Dann gibt es die Programme „Bewegt älter werden in NRW“ und „Bewegt gesund bleiben in NRW“, bei denen wir ebenfalls viele Veranstaltungen und Projekte bieten. Integration im Sport ist ein weiterer für uns wichtiger Bereich.

WOLL: Der Kreissportbund bietet auch eine Reihe von Sportkursen an. Von Nordic Walking über Skiken bis hin zu Fitnesstraining ist alles dabei. Welches Angebot ist denn aktuell am meisten gefragt?

MK: Wir stellen fest, dass die Nachfrage nach Reha-Angeboten immer mehr ansteigt. Leider haben immer mehr Leute mit Rückenschmerzen, Haltungsschäden, Gelenkschmerzen oder Herz-Kreislaufproblemen zu kämpfen, in diesen Bereichen sind unsere Kurse sehr gut gebucht. Rehasport wird von den Ärzten verordnet. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen. In der Regel bekommen die Kursteilnehmer 50 Übungseinheiten verschrieben, die sie innerhalb von 18 Monaten in Anspruch nehmen sollten.

WOLL: Der Kreissportbund bewegt alle Generationen. Aber vor allem im KITA-Bereich sind Sie ja schon sehr lange aktiv.

M.K.: Das stimmt! Das Projekt anerkannter Bewegungskindergarten läuft ja im Grunde schon seit Jahrzehnten. Wir haben überdurchschnittlich viele Einrichtungen hier im HSK, die dieses Zertifikat haben. Die müssen natürlich verschiedene Kriterien erfüllen. Ein wichtiges Kriterium ist, dass das Personal eine Weiterbildung machen muss, die Zeit und Geld kostet. Darüber hinaus ist es Voraussetzung, dass es jeden Tag Bewegungsangebote im Kindergarten gibt -drinnen, draußen, angeleitet, offen oder in Kooperation mit Sportvereinen.

WOLL: Die Themen und Angebote beim KSB sind in den Jahren immer mehr ausgeweitet worden. Früher schmiss eine einzige hauptamtliche Mitarbeiterin den ganzen Laden. Das wäre heute undenkbar. Wie viele Mitarbeiter/-innen kümmern sich mittlerweile um die Abläufe?

M.K.: Als ich 2005 beim Kreissportbund anfing, waren wir schon zwei Mitarbeiter. Wir haben einige Jahre die ganze Arbeit zu zweit erledigt, bis vom Landessportbund die Programme „NRW bewegt seine Kinder“ oder „Bewegt älter werden in NRW“, über die ich ja eben schon gesprochen habe, dazukamen. Dank der Unterstützung des Landes konnte flächendeckend ein Fachkräftesystem installiert werden. In dem Zuge bekamen wir beim KSB auch eine neue Stelle. Dasselbe galt ein paar Jahre später für den Bereich Integration. Aktuell haben wir also 4 Fachkräftestellen, die bestimmte inhaltliche Themen bearbeiten plus eine Freiwilliges Soziales Jahr-Stelle (FSJ) und den ein oder anderen Minijob. Dazu kommen unser ehrenamtlicher Vorstand und unser ehrenamtlicher Jugendvorstand. Nicht vergessen dürfen wir natürlich unser Referenten-Team, das im Bereich Aus- und Fortbildung und in den Kursen tätig ist. Das sind zwischen zehn und zwanzig Personen.

Wir bieten mittlerweile in den verschiedensten Bereichen an die 100 Maßnahmen im Jahr.

WOLL: Durch die Corona-Pandemie hat es einen Boom bei Outdoorsportarten gegeben. Haben Sie das beim KSB auch gespürt?

M.K.: Auf jeden Fall! Outdoorsport wird immer beliebter. Bei uns können Teilnehmer Zertifikate im Bereich Radsport/Mountainbike erwerben. Da geht es um die Fahrtechnik und wie man die richtig vermitteln kann. Wir bieten auch Schulungen im Bereich Laufsport an. Heute Morgen war ich noch mit dem Mountainbike unterwegs, um rund um Olsberg Laufstrecken auszukundschaften, die auch vom Höhenprofil unterschiedliche Anforderungen haben.

WOLL: Mit welchen Erwartungen geht der KSB im HSK in die Zukunft?

M.K.: Unabhängig davon, welche Themen wir zusammen mit dem LSB in den nächsten Jahren angehen werden: Für uns als KSB im HSK ist das Thema Gewaltprävention ein ganz wichtiges. Im letzten Jahr gab es nochmal eine größere Studie mit dem Ergebnis, dass es leider auch im Sport viele Fälle von Gewalt gibt. Wir möchten als KSB Mitglied im Qualitätsbündnis Prävention sexualisierter Gewalt im Sport werden. Wir möchten aber auch, dass möglichst viele von der Basis den Weg mitgehen und sich als Verein aktiv mit dem Thema auseinandersetzen.

Außerdem wollen wir den Bereich Inklusion im Sport weiter voran bringen. Irgendwann sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Menschen mit und ohne  Behinderung miteinander Sport treiben.