Spannende Leitungen

Quelle: Historisches Konzernarchiv RWE

Haben Sie auch im ersten Moment gedacht, dass dort auf den Hochspannungsleitungen Vögel sitzen? Natürlich erkennt man bei genauerem Hinsehen, dass das Männer sind. Aber es ist schon ein recht ungewöhnlicher Sitz- äh Arbeitsplatz. Denn dort in luftiger Höhe können – sobald der Strom eingeschaltet ist – nur Vögel überleben. Schließlich haben sie keinen Kontakt zum Boden, sind nicht geerdet. Der Strom fließt – weil er immer den kürzesten Weg  nimmt, nur durch die Leitung und nicht durch sie hindurch. 

Aber sind die Vögel wirklich sicher auf den Leitungen? Nicht unbedingt. Sobald ein Vogel gleichzeitig Mast und Stromleitung berührt, trifft ihn der Strom-Schlag. Leitungen, die nah nebeneinanderher laufen, können besonders für größere Vögel zur Gefahr werden. Zum Glück für unsere gefiederten Freunde geht man dazu über, Strommasten zu isolieren und Abstandhalter zu setzen. 

Überlandleitungen sind besonders für Wasservögel wie Schwäne, Gänse, Kraniche und Enten gefährlich. Speziell dann, wenn sie die Leitungen nicht rechtzeitig erkennen und dann nicht mehr ausweichen können.  Die Gefahr, dass sie sich dort das Genick brechen, ist groß.  Um Vögel vor solchen Kollisionen zu schützen, werden oft Markierungen an den Leitungen angebracht. 

Auf Hoch- und Höchstspannung werden sie keine zwitschernden Vögel vorfinden, denn diese sind viel zu heiß und die Vögel würden sich dort die Füße verbrennen. Deshalb versammeln sie sich nur auf Leitungen mit Mittel- oder Niedrigspannung. Und wenn sie mal ein paar Menschen dort oben erblicken, können sie sicher sein: Die Leitung ist ohne Spannung.