Sozialwerk St. Georg mit neuer Organisationsstruktur

Seit 1. Oktober hat das Sozialwerk St. Georg, und somit auch der für das Sauerland zuständige Unternehmensbereich Westfalen-Süd, eine neue Organisationsstruktur erhalten. So sind zum Beispiel die Einrichtungen im Hochsauerlandkreis in die drei Regionen Hochsauerlandkreis Ost, Hochsauerlandkreis West und Hochsauerlandkreis Süd unterteilt. Die Verantwortlichen der drei Regionen (Markus Franz – HSK West, Marc Padberg – HSK Süd und Elisabeth Frigger – HSK Ost) und die Geschäftsführung des Unternehmensbereiches Westfalen Süd (Hannelore Böhnke –Bruns und Holger Gierth) stellten jetzt auf der Jahrespressekonferenz im Internat Bad Fredeburg die neue Unternehmensstruktur und die geplanten Neuerungen für die kommenden Monate der Öffentlichkeit vor.
Drei Regionen für den Hochsauerlandkreis
Bei der Einteilung der drei Regionen für den Hochsauerlandkreis und drei weiteren Regionen (Region Wittgenstein, Region Kreis Olpe und Region Siegen, Oberbergischer Kreis9 haben sich die Verantwortlichen weniger von den üblichen Stadtgrenzen leiten lassen, sondern vielmehr die gewachsenen Strukturen der einzelnen Einrichtungen im Auge behalten. So umfasst der Bereich Hochsauerland Ost die Städte Winterberg, Brilon, Olsberg und Bestwig sowie die Einrichtungen in den Orten Oberkirchen und Gellinghausen im Stadtgebiet Schmallenberg. Hochsauerland Süd umfasst die übrigen Einrichtungen in der Stadt Schmallenberg und Hochsauerland West die Einrichtungen in Arnsberg, Meschede, Sundern, Eslohe und in Bad Fredeburg. Durch die neue Struktur erhoffen sich die Verantwortlichen beim Sozialwerk St. Georg neben Kosteneinsparungen auch organisatorische Verbesserungen in der täglichen Arbeit, vor allem in der Zusammenarbeit mit den externen Partnern. „Durch die neue Organisationsstruktur sind die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten besser geregelt. Für die Mitarbeiter, aber besonders für die Bewohner und deren Angehörigen vereinfachen sich viele Tätigkeiten. Wir verbessern dadurch insgesamt unsere Dienstleistungen“, so Holger Gierth, einer der Geschäftsführer für die Region Westfalen-Süd.

Sind als Regionalleiter verantwortlich: Mark Padberg – HSK Süd, Elisabeth Frigger – HSK Ost und Markus Franz – HSK West.


Umbaumaßnahmen und Erweiterungen in Schmallenberg
Bereits seit 1972 befindet sich in Schmallenberg, Breite Wiese 22 ein im Jahr 1948 errichtetes Gebäude im Besitz des Sozialwerk St. Georg. Dort leben derzeit 21 junge Menschen mit Psychischen Erkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten im stationären Wohnangebot. Trotz des sehr individuellen und passgenauen Assistenzangebotes entsprechen die baulichen Gegebenheiten nicht mehr den aktuellen Wohnstandards und gesetzlichen Vorgaben des Wohn- und Teilhabegesetzes. Aus diesem Grund wird neben „Haus Schmallenberg“ ein Anbau errichtet und das bestehende Gebäude in der Folge kernsaniert und komplett umgebaut. In der Umbauphase werden moderne Wohncontainer für den zeitlich begrenzten Raumbedarf aufgestellt. Durch den An- und Umbau werden danach insgesamt 24 Klienten in 4 Wohngruppen zu je 6 Personen ein reizarmes und individuelles Assistenzangebot erhalten. Es gehört zukünftig zum Standard der Einrichtung, dass jedes Einzelzimmer über ein eigenes Badezimmer verfügt. Neben den Gebäuden werden auch die Außen- und Gartenanlagen neu und ansprechend gestaltet. Die Baumaßnahmen werden durch die Stiftung Wohlfahrtspflege gefördert und nach den derzeitigen Planungen im Jahr 2018 abgeschlossen sein. „Insgesamt sind dafür Kosten in Höhe von 2,9 Millionen Euro veranschlagt“, teilte die Geschäftsführerin Hannelore Böhnke-Bruns mit.

Haus Schmallenberg, Breite Wiese 22, wird umgebaut


Eine im Volumen nicht so große Baumaßnahme betrifft den Umbau des Arbeitsbereiches für Menschen mit Schwerstmehrfach-Behinderungen in der Lenne-Werkstatt. Aktuell gibt es in der Lenne-Werkstatt 20 Plätze für Menschen mit schwersten mehrfachen Behinderungen. Die räumlichen Gegebenheiten dieser Bereiche entsprechen nicht mehr den baulichen Ansprüchen und den erforderlichen Standards. Durch die baulichen Veränderungen ergeben sich in Zukunft gute Voraussetzungen für die Klienten, ihre individuell angestrebte Qualifikation des Lebens zu verwirklichen. Nach dem Umbau stehen den Beschäftigten ein Raum für Einzeltherapie und ein Raum zum sogenannten „Snoezelen“ zur Verfügung. Das Snoezelen, als Freizeitaktivität für Menschen mit geistiger Behinderung in Holland entwickelt, gewinnt wegen seiner entspannenden Wirkung zunehmend auch im Werkstattalltag an Bedeutung. Der Beginn des Umbaus ist für Dezember 2017 geplant. Voraussichtlich im Sommer 2018 werden die Klienten in die neuen Räume einziehen. Etwa 600.000 Euro aus Eigenmitteln des Sozialwerk St. Georg sind für die Baumaßnahmen vorgesehen.
Beratung auf Augenhöhe von Betroffenen für Betroffene        
Gemeinsam mit der „Aktion Mensch“ baut das Sozialwerk St. Georg am Standort Brilon über einen Zeitraum von drei Jahren ein unabhängiges Beratungsangebot für Betroffene und Angehörige auf. Die neue Beratungsform nach dem sogenannten „Peer (gleichrangig) Konzept“ setzt auf Beratung von Menschen für Menschen „auf Augenhöhe“. Dabei unterstützen Menschen, die selbst persönliche Erfahrungen mit psychischen, körperlichen und geistigen Erkrankungen oder Sucht hatten, die aber mit viel Herz und einem großen Erfahrungsschatz ausgestattet sind, die Betroffenen und beraten sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Je nach den Erfahrungen, die bei dem Projekt in Brilon gesammelt werden, soll der „Peer-Ansatz“ dann mit der Zeit auch in anderen Einrichtungen des Sozialwerk St. Georg eingeführt werden.
10 Jahre Internat Bad Fredeburg in der Trägerschaft des Sozialwerk St. Georg
Vor 10 Jahren übernahm das Sozialwerk St. Georg die Trägerschaft des in der öffentlichen Diskussion stehenden Internates Bad Fredeburg. Es wurde viel investiert und das Beratungs-und Betreuungsangebot im Laufe der Jahre neuen Herausforderungen und Erfordernissen angepasst. Heute werden im Internat Bad Fredeburg 64 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 21 Jahren in neun verschiedenen Leistungsbereichen betreut und begleitet, darunter auch 21 unbegleitete Jugendliche und minderjährige Flüchtlinge. Die Angebote im Internat Bad Fredeburg verstehen sich dabei immer als ein „Zuhause auf Zeit“. Ziel ist es die Kinder und Jugendlichen in ihre frühere Umgebung, in ihr Ursprungssystem wieder übergeben zu können.
Unternehmensbereich Westfalen-Süd
Der Unternehmensbereich Westfalen-Süd des Sozialwerk St. Georg betreut heute fast 1.300 Klienten und beschäftigt insgesamt etwas über 850 Mitarbeiter. Mit der neuen Unternehmensstruktur sieht man sich gut gerüstet für die neuen Herausforderungen, die sich nicht nur durch das Wohn- und Teilhabegesetz sowie andere Vorgaben ergeben. „Gemeinsam. Anders. Stark.“, so lautet das Motto, mit dem die vielfältigen Aufgaben und Projekte angegangen werden.
Weitere Infos über das Sozialwerk St. Georg und den kompletten Jahresbericht 2016 gibt es unter: www.gemeinsam-anders-stark.de/jahresbericht