Sozialwerk St. Georg auf Expansionskurs

Quelle: Sozialwerk St. Georg

Gelsenkirchen/Schmallenberg/NRW. Das Sozialwerk St. Georg hat seinen Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Neben den wichtigsten Kennzahlen gibt der Bericht Einblicke in die Themen, die die Menschen im Sozialwerk in besonderer Weise beschäftigen. Der Jahresbericht ist online abrufbar unter www.sozialwerk-st-georg.de/jahresbericht.

Zu den wichtigsten Kennzahlen gehört die Anzahl der Klient:innen, die sich innerhalb eines Jahres um knapp 300 erhöht hat und nun fast  5.000 beträgt. Zu erkennen ist ein deutlicher Anstieg im Ambulant Betreuten Wohnen. Mit nunmehr 1.725 Klienten leben in der Eingliederungshilfe des Sozialwerks St Georg erstmals mehr Menschen mit Assistenzbedarf in ambulanten Settings als in den Besonderen Wohnformen. Auf Wachstumskursus zeigt sich auch die Kinder & Jugendhilfe, die 58 Kinder und junge Menschen dazugewonnen hat. Auch die Sparte Arbeit & Beschäftigung verzeichnete einen Zuwachs an Klienten.

Der Personalstamm hat sich um 35 auf 2.607 Mitarbeiter:innen erhöht. Verbunden mit Tariferhöhungen (3%) und durch Einstellungen (3%) stiegen die Personalaufwendungen insgesamt um 7,9 Mio. € auf insgesamt 129,5 Mio. €. Erfreulich ist der Anstieg der Auszubildendenverhältnisse: In 2023 starteten insgesamt 59 Mitarbeitende im Sozialwerk St. Georg ins Berufsleben, 19 mehr als in 2022. 

Finanzlage deutlich verbessert

Positives zu berichten gibt es auch hinsichtlich der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Sozialwerks, die sich im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zu Vorjahr zufriedenstellend entwickelt hat. „Maßgeblich ist hierfür unter anderem die weiterhin gute Nachfrage für die Angebote des Sozialwerks St. Georg sowie die adäquat gestiegenen Vergütungssätze“, betont Vorstand Wolfgang Meyer. „Darüber hinaus haben die Landschaftsverbände als Leistungsträger in 2023 die Erhöhung des Tarifvertrags Öffentlicher Dienst für das zweite Halbjahr 2022 im Jahr 2023 nunmehr rückwirkend finanziert.“ Der Umsatz erhöhte sich dementsprechend merklich im Vergleich zum Vorjahr, und zwar um 16,5 Mio. € bzw. 11,1% auf nunmehr 166 Mio. €.

Ein wichtiges Anliegen ist für das soziale Dienstleistungsunternehmen nach wie vor, qualitativ gute Dienstleistungen anzubieten und diese den (sich ändernden) Bedürfnissen der Klient:innen anzupassen. Dementsprechend wurden 2023 viele neue Projekte gestartet, auf- oder ausgebaut. Dazu gehörte zum Beispiel in der Pflege-Sparte Sozialwerk St. Georg Care der Umbau der ehemaligen Adamskaserne in Soest, in der neben Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Menschen auch Apartments für Klienten des Ambulant Betreuten Wohnens eingerichtet werden. Erfahrungen sammeln konnten die Kinder & JugendRäume 2023 mit ihrem neuen Angebot Blickwinkel, in dem Eltern lernen, besser für ihre Kinder zu sorgen. Gänzlich neu ist für das Sozialwerk das Angebot AHäu in Gelsenkirchen, in dem Menschen mit Behinderungen im Rahmen des Ambulant Betreuten Wohnens unabhängig zu leben, im Bedarfsfall jedoch unmittelbare Unterstützung erhalten können. Ein innovatives Konzept, das in Deutschland bisher nur selten zu finden ist.

Quelle: Sozialwerk St. Georg
Vorstand: Thomas Kaczmarek und Wolfgang Meyer

„Um solche Projekte und Ideen weiterhin anbieten zu können, müssen wir uns angesichts des Fachkräftemangels stets mit der Frage beschäftigen, wie wir gute Mitarbeitende gewinnen und an uns binden können“, betont Meyer. „Aus diesem Grund haben wir 2023 mit unserer neuen Karriereseite im Internet und neuen Kanälen in den Sozialen Medien dafür gesorgt, dass das Sozialwerk als attraktiver Arbeitgeber sichtbar ist und zeigen kann, was es Mitarbeitende zu bieten hat.“

Positionierung gegen Rechts

Ein Thema, das die Menschen im Sozialwerk St. Georg 2023 beschäftigt hat und bis heute umtreibt, ist das Erstarken rechtsextremer Strömungen in der Gesellschaft. „Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament Anfang Juni wurde uns bewusst, dass dies leider nicht nur ein deutsches Phänomen ist“, so Vorstand Thomas Kaczmarek, der im Oktober 2023 seine Vorstandsarbeit an der Seite von Wolfgang Meyer aufnahm. „Umso wichtiger ist es für uns als Sozialwerk St. Georg, klar Stellung zu beziehen und uns vor die Menschen zu stellen, die bei uns leben, von uns unterstützt werden und bei uns arbeiten.“ So hat das Sozialwerk im März 2024 eine Kampagne gestartet, die unmissverständlich deutlich macht, dass Diskriminierung, Spaltung, Hass und Gewalt in unserem Unternehmen keinen Platz haben: „Wir arbeiten nicht mit Nazis!“

Über das Sozialwerk St. Georg   

Das Sozialwerk St. Georg ist ein dezentral aufgestelltes soziales Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Gelsenkirchen und rund 150 Standorten in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens. 2.600 Mitarbeitende erbringen Dienstleistungen für ca. 5.000 Menschen mit Assistenzbedarf. Die Angebote umfassen die Bereiche Wohnen & Leben, Arbeit & Beschäftigung, Alltag & Freizeit, Begleitung & Orientierung, Pflege sowie Bildung & Beratung.          
Weitere Informationen im Internet: www.gemeinsam-anders-stark.de