Die Projekte „Das Ding des Monats – alte Geräte ausprobieren“ des Familienzentrums Maris Stella aus Medebach und „Raum der Fragen – ein Mitmachmuseum“ der DRK-Kita Schatzkiste aus Münster überzeugen die Jury des „Forschergeist“-Wettbewerbs. Am Abend des 8. Dezember wurden sie von den Initiatoren des Wettbewerbs, der Deutsche Telekom Stiftung und der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, mit je einem Sonderpreis ausgezeichnet.
Zwei von drei „Forschergeist“-Sonderpreisen gehen nach Nordrhein-Westfalen: Aus 651 Kita-MINT-Projekten haben die Deutsche Telekom Stiftung und die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ neben 16 Landes- und fünf Bundessiegern auch drei Projekte für Sonderpreise ausgewählt. Das Familienzentrum Maris Stella aus Medebach und die DRK-Kita Schatzkiste aus Münster wurden damit für ihre außergewöhnlichen Ansätze ausgezeichnet.
„Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs ist ‚Lasst den Forschergeist frei!‘ und das haben die pädagogischen Fachkräfte vorbildlich getan. Sie haben den Kindern Raum für ihre Fragen gegeben und sie dabei begleitet, Antworten zu finden. So entwickeln die Kinder Vertrauen in ihre Fähigkeiten“, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung und MdB. „Der Wettbewerb ‚Forschergeist‘ zeigt deutlich, dass qualitativ hochwertige Bildungsarbeit in Kitas stattfindet. Mein Dank gilt den Erzieherinnen und Erziehern, die durch ihr Engagement die Neugier und Begeisterung der Kinder am Lernen unterstützen.“
Die Kinder des Familienzentrums Maris Stella aus Medebach hatten alte Haushaltsgeräte genau unter die Lupe genommen, diskutiert, wofür die Geräte wohl eingesetzt wurden und sie natürlich ausprobiert. Auch Eltern und Großeltern wurden in das Projekt eingebunden. Für dieses Projekt wurde das Familienzentrum nun mit dem Sonderpreis „Geschichte“ ausgezeichnet.
Viele Fragen stellten und sammelten die Kinder der DRK-Kita Schatzkiste aus Münster. Das Ziel war die Gestaltung eines neuen Forscherraums. Aber welche Fragen sollten dort beantwortet werden? Am Ende gestalteten sie ein Mitmachmuseum, in dem Kinder und Erwachsene 110 der Fragen mithilfe verschiedener Versuche nachgehen konnten. Für diesen kreativen Ansatz wurde die Einrichtung mit dem Sonderpreis „Kita-Entwicklung“ ausgezeichnet.
Die feierliche Preisverleihung fand erstmals digital statt. Die Erzieherinnen und Erzieher schalteten sich aus ihren jeweiligen Bundesländern in die digitale Show. Nach der Ehrung aller Landespreisträger für ihr Engagement, verkündeten die Initiatoren die mit Spannung erwarteten fünf Bundessieger und drei Sonderpreisträger. Auch Staatssekretär Thomas Rachel gratulierte allen Gewinnern herzlich und lobte die qualitativ hochwertige Bildungsarbeit in den Kitas.
Die drei Sonderpreisträger:
- Sonderpreis Geschichte: „Das Ding des Monats – alte Geräte ausprobieren“, Familienzentrum Maris Stella aus Medebach (Nordrhein-Westfalen)
- Sonderpreis Kita-Entwicklung: „Raum der Fragen – ein Mitmachmuseum“, DRK-Kita Schatzkiste aus Münster (Nordrhein-Westfalen)
- Sonderpreis Lokale Umwelt: „Unser Himmelsweiher“, Ev. Kita Ebersbach aus Schöpstal (Sachsen)
Hochwertige Bildungsarbeit in Kitas
„Es ist beeindruckend, wie vielfältig die eingereichten Projekte sind“, sagte Dr. Thomas de Maizière, Vorsitzender der Deutsche Telekom Stiftung. „Wir haben gesehen, wie gute frühkindliche Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik aussehen kann und dass diese in den Kitas gelebt wird. Ich hoffe, dass die großartigen Projekte viele pädagogische Fachkräfte inspirieren und motivieren, Kinder beim entdeckenden und forschenden Lernen zu begleiten.“
„Kinder sollen den Herausforderungen unserer immer komplexer werdenden Welt erfolgreich begegnen können“, sagte Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. „Eine gute frühe MINT-Bildung in der Kita, umgesetzt von qualifizierten Pädagoginnen und Pädagogen, legt den Grundstein für vielfältige Kompetenzen wie Urteilsfähigkeit, Kreativität und kritisches Denken. Heute wollen wir die wichtige Arbeit der Fachkräfte wertschätzen und ihre Relevanz hervorheben.“
Die 16 Projekte der Landessieger sowie die drei Projektarbeiten der Sonderpreisträger werden als Ideen-Fundus und Inspirationsquelle für pädagogische Fach- und Lehrkräfte in einer Dokumentation veröffentlicht.
Die Landessieger erhalten jeweils 2.000 Euro, jeder Bundessieger zusätzlich 3.000 Euro zur Förderung der Qualität der mathematischen, informatischen, naturwissenschaftlichen oder technischen Bildungsarbeit in der Kita. Die Sonderpreise sind mit 2.000 Euro dotiert
Die fünf Bundessieger und ihre Projekte:
- „Pipapo – Ausflug ins Pipi-Kacka-Land“, Evangelische Kindertagesstätte „Pezzettino“ aus Ulm (Baden-Württemberg)
- „Vom Licht der Sonne zum Sonnensystem“, Kindergarten „Villa Kunterbunt“ aus Wackersdorf (Bayern)
- „Wir bauen uns ein eigenes Spielhaus“, Kindertagesstätte Girotondo (Bremen)
- „Ich werde bald sieben – aber wieviel ist 70?“, Kindertagesstätte „Briesnitzer Spatzenvilla“ aus Dresden (Sachsen)
- „Der Boden lebt unter unseren Füßen“, Kindertagesstätte „Spielkiste“ aus Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
Der Landessieger Nordrhein-Westfalen
· „Wir bauen eine Murmelbahn aus Alltagsmaterialien“, Kita „Schwanenspiegel“ aus Düsseldorf
Über den „Forschergeist 2020“
Der „Forschergeist“ ist ein bundesweiter Kita-Wettbewerb der Deutsche Telekom Stiftung und der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Die Initiatoren des Wettbewerbs möchten das Engagement der pädagogischen Kita-Fachkräfte weithin sichtbar machen und sie noch mehr für die frühpädagogische Bildungsarbeit im MINT-Bereich motivieren. Dafür prämieren sie vorbildliche Praxisbeispiele, die auch bei anderen Erzieherinnen und Erziehern Freude, Spaß und Neugier am gemeinsamen Forschen mit den Kindern wecken sollen. Am 9. September 2019 startete der Wettbewerb bereits zum fünften Mal. Bis zum 31. Januar 2020 konnte sich jede Kita in Deutschland online bewerben.
Insgesamt gingen 651 Bewerbungen ein. Eine Experten-Jury wählte schließlich für jedes Bundesland das gelungenste Projekt als Landessieger aus. Alle 16 Landessieger konkurrierten miteinander um den Bundessieg.
Die Jury
- Dr. Ekkehard Winter (Juryvorsitzender), Geschäftsführer Deutsche Telekom Stiftung
- Birgit Bey, Leitung Kita Kids Company, Berlin
- Ulrike Grosse-Röthig, Bundeselternvertretung der Kinder in Kitas und Kindertagespflege (BEVKi)
- Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender Stiftung „Haus der kleinen Forscher“
- Ilse Petilliot-Becker, Referatsleiterin Grundschule, Frühkindliche Erziehung und Bildung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
- Prof. Dr. Hans-Günther Roßbach, Universität Bamberg, Fachbereich Elementar- und Familienpädagogik
- Prof. Dr. Annette Schmitt, Hochschule Magdeburg-Stendal, Fachbereich Angewandte Humanwissenschaften