Silvester: So feiert Deutschland. So feiert die Welt

Das alte Jahr geht zu Ende. Ein neues beginnt. Der Silvesterabend wird an vielen Orten mit allseits bekannten, aber auch weniger geläufigen Traditionen gefeiert. Doch überall gibt es bestimmte Bräuche, die einen Blick in die Zukunft verraten oder vor bösen Überraschungen schützen sollen.

  • Unglück vorbeugen: Früher waren alltägliche Arbeiten wie Waschen und Spinnen vom 25.12. bis zum 06.01. verboten, denn diese Tage galten als die zwölf heiligen Tage. Wer es trotzdem tat, dem drohte Unheil. Auch heute noch ist vor allem im Süden Deutschlands der Aberglaube verbreitet, dass zumindest an Silvester keine Wäsche gewaschen werden sollte, da sich sonst Geister in der zum Trocknen aufgehängten Wäsche verfangen und den Besitzer im neuen Jahr mit Krankheit und Tod verfolgen. Während Karpfen blau mittlerweile als traditionelles Silvester-Mahl gilt, besagt ein Aberglaube, dass man sich am Silvesterabend vor allem vor Fischgräten in Acht nehmen sollte. Denn am 31.12. im Jahr 335 starb Papst Silvester I, dem nachgesagt wird, dass in seiner Gegenwart Ungläubige an Fischgräten erstickt seien.
  • Einen Blick in die Zukunft wagen: Am Silvesterabend ist man besonders neugierig, was das kommende Jahr bereithält. Mit dem traditionellen Bleigießen, bei dem mithilfe einer Kerze Blei geschmolzen und dann in eine Schüssel mit Wasser gegossen wird, soll herausgefunden werden, was uns im neuen Jahr erwartet. Die gegossenen Figuren haben ihre festen Bedeutungen: So stehen zum Beispiel eine Glocke für Familienzuwachs und ein Schuh für Heirat. Im Einzelfall kann es aber auch schwierig werden zu erkennen, was für eine Figur sich überhaupt in der Wasserschüssel befindet. Das hängt nämlich häufig vom Auge des Betrachters ab. Andere wiederum verlassen sich am Silvesterabend lieber auf die Sterne. Auf questico.de kann man zum Beispiel täglich die Sterne befragen. Am Jahresende schauen viele Menschen gern auf ihr Horoskop, um zu erfahren, was das neue Jahr bringen wird.
  • Andere Länder, andere Sitten: In Spanien bekommt man den Mund um Mitternacht nicht voll genug. Zu jedem Glockenschlag um Mitternacht wird eine Weintraube verzehrt. Hierbei steht jede Traube für einen Wunsch, der sich im neuen Jahr erfüllen wird. In Bulgarien hingegen wünscht man sich mit Schlägen auf den Rücken Reichtum und Gesundheit für das kommende Jahr. Diese Aufgabe übernehmen dort meistens die Kinder, die in ihrem Ort von Haus zu Haus gehen und den Bewohnern mit einer Surwatschka (einem geschmückten Ast des Kornelkirschbaums) auf den Rücken schlagen. Dafür bekommen sie kleine Gaben, etwa Kuchen oder Kleingeld.


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