Senioren benötigen eine spezielle zahnmedizinische Versorgung

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Menschen werden immer älter. Noch vor 100 Jahren lag die Lebenserwartung bei knapp unter 50 Jahren, heute können viele Menschen ihren 100. Geburtstag feiern. Von den rund 260.000 Menschen, die im Hochsauerland leben, sind heute bereits nahezu 20.000 älter als 80 Jahre. Ältere Menschen brauchen naturgemäß eine andere medizinische Versorgung als Jüngere und das gilt insbesondere auch mit Blick auf die Zahnmedizin. Die Alterszahnmedizin ist eine noch relativ junge Disziplin, die sich speziell auf die zahnmedizinischen Bedürfnisse älterer Menschen konzentriert.

Kein Vergleich mehr mit früher


Im 19. Jahrhundert war Zahnmedizin noch Sache der Bader, also Betreibern von Badestuben und der Barbiere, die neben Haarschneiden und Rasieren auch schmerzende Zähne entfernten. Auch Schmiede und Schuhmacher versuchten sich als Zahnärzte, zurück blieben bei allen Lücken im Gebiss, die mit der Zeit immer größer wurden. Es gab zwar einfache Prothesen für zahnlose Kiefer, die allerdings nicht wirklich ein Ersatz für Zähne waren. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnten Stiftzähne und Brücken fest im Mund verankert werden. Heute findet sich für jedes Zahnproblem eine zahnmedizinische Lösung. Die Versorgung mit festsitzendem Zahnersatz ist eine Selbstverständlichkeit. Mit Zahnlücken muss sich heute niemand mehr abfinden. Die einfachste Art, sie zu schließen, ist eine Zahnbrücke. Auch die Kosten einer Zahnbrücke zum Beispiel sind kein Grund mehr, auf festsitzenden Zahnersatz zu verzichten. Dank innovativer Technik können Zahnbrücken in einer modernen Zahnarztpraxis innerhalb weniger Stunden hergestellt werden.

Richtige Zahnpflege für Senioren


Mit fortschreitendem Alter steigt naturgemäß auch die Gefahr von Zahnerkrankungen. Da im Alter der Geschmackssinn nachlässt, werden Speisen stärker gewürzt. Zugleich schwinden Zahnschmelz und auch das Zahnfleisch geht zurück. Die Zähne werden anfälliger für Zahnschäden. Und das kann Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. Mundgesundheit spielt deshalb bei Senioren eine übergeordnete Rolle. Sorgfältige Mundhygiene und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind deshalb oberstes Gebot. Da die Zahnzwischenräume mit den Jahren größer werden, müssen Senioren ihre Zähne öfter putzen und die Zahnzwischenräume besonders gründlich reinigen. Ziel muss sein, die Zähne möglichst vollständig von bakteriellen Belägen zu befreien. Besonders gründlich müssen auch die Ränder von Kronen, Brücken oder Implantaten gesäubert werden. Mindestens zweimal jährlich steht auch für Senioren ein Besuch beim Zahnarzt an.

Vorbeugen ist bekanntlich besser


Die Zahnmedizin hat sich längst auf die besondere Versorgung von Senioren eingestellt. Auch in der Alterszahnmedizin gilt es, die natürlichen Zähne so lange wie möglich zu erhalten. Deshalb spielt hier wie in der Zahnmedizin allgemein die Prävention eine wichtige Rolle. Zahnärzte und Gesundheitsorganisationen führen regelmäßig Kampagnen wie den Tag der Zahngesundheit am 25. September zur Sensibilisierung für Zahngesundheit und Mundhygiene durch. Dazu gehören Aufklärungsveranstaltungen, Verteilung von Informationsmaterialien und Prophylaxe-Angebote. In der Alterszahnmedizin liegt das Hauptaugenmerk darauf, Zahnprobleme möglichst frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen, um Zahnerkrankungen vorzubeugen. Allerdings kann die zahnmedizinische Versorgung älterer Menschen in ländlichen Gegenden nicht nur im Sauerland erschwert sein. Das gilt insbesondere dann, wenn die Mobilität eingeschränkt ist oder auch andere gesundheitliche Probleme vorliegen. Dann muss der Zahnarzt zum Patienten kommen. An der Technik mangelt es nicht. Mobile Zahnarztpraxen, die mit der erforderlichen Ausstattung ausgerüstet sind, gibt es schon lange. Sie sind aber noch längst nicht flächendeckend im Einsatz.