Quelle: Lena Arens
Stadt Warstein züchtet Weißtannen und Douglasien mit eigenen Samen
Wer in diesen Tagen über die anstrengende Ernte von Äpfeln oder Birnen stöhnt, sollte sich ein kurzes Video von Lena Arens, Sachgebietsleiterin Forst der Stadt Warstein, über die Zapfenernte anschauen: In mehr als 30 Metern Höhe werden die Zapfen von Weißtanne oder Douglasie im Revier Belecke per Hand aus den Kronen gepflückt.
Die Stadt Warstein plant, auf ihren eigenen Flächen Samen von Weißtannen und Douglasien auszusäen und junge Bäume zu züchten bzw. diese in so genannter Lohnanzucht an Baumschulen zu geben. „Möchte man Saatgut verkaufen, muss der Baumbestand anerkannt sein. Denn um Baumschulpflanzen qualitativ hochwertig zu erhalten und die genetische Vielfalt zu garantieren unterliegt dessen Vertrieb und Handel dem Gesetz über forstliches Saat- und Pflanzgut“, erläutert Lena Arens.
In dieser Saison verfügt die Stadt Warstein über eine Ausnahmegenehmigung bestimmte Bäume zu beernten, die nicht anerkannt sind und kann somit das Saatgut weiterverarbeiten lassen um sie später ausschließlich in den eigenen Wald auszubringen.
Zuvor jedoch muss man an die Samen kommen: Dazu steigt ein Spezialist, der Zapfenpflücker in die Kronen, um die Zapfen zur Samenernte zu sammeln. Umso baumschonend wie möglich zu arbeiten, nutzen die Experten keine Steigeisen, sondern seilen sich mit Spezialgerät in die Krone hoch. „In wenigen Tagen konnten kürzlich gut 600 Kilogramm Weißtannenzapfen und 400 Kilo Douglasienzapfen gesammelt werden“, freut sich die Forstamtsleiterin. Die Zapfen werden getrocknet und weiterverarbeitet, um an die Samen zu gelangen. Lena Arens: „Wir hoffen, dass wir in etwa drei Jahren viele junge Bäume in unseren Wald pflanzen können.“
Ein Video mit Bildern der Zapfenernte steht unter: https://youtu.be/6TwzqSXYkck
Foto: Lena Arens – Ein Spezialist bei der Zapfenernte in der Krone einer Weißtanne im Warsteiner Wald