Schönste Gitarrenklänge aus Altastenberg

Exklusive Gitarren für Musiker aus aller Welt aus dem Sauerland

Altastenberg, das höchstgelegene Dorf in Nordrhein-Westfalen und bekannt für seine steilen Skihänge, ist die Wirkungsstätte des jungen, niederländischen Gitarrenbaumeisters Steven den Toom (27). Im Juli 2016 zog der junge Niederländer nach Altastenberg, um eine eigene Werkstatt zu eröffnen. Seine Eltern waren schon einige Jahre zuvor hierhergezogen.

Gitarren und mich selbst perfektionieren

Wer ist dieser junge Mann und wieso kommen auf einmal die besten Gitarren aus dem Höhendorf Altastenberg? „Seit ich denken kann, habe ich immer Dinge auseinandergenommen und geschaut, wie sie funktionieren. Seit meinem zehnten Lebensjahr spiele ich Gitarre. Daher war es ganz natürlich, damit herumzuspielen. Es war neu und aufregend.“ So beschreibt Steven den Toom die frühen Phasen seiner Kreativität, die ihm, nach eigenen Aussagen, später ungemein geholfen haben.

Mit 16 Jahren zog der Niederländer bei seinen Eltern in Utrecht aus und ging nach Belgien. Er begann in Antwerpen ein dreijähriges Studium des klassischen Gitarrenbaus. Im Laufe der Studienjahre lernt Steven viel über die reichhaltige Geschichte der echten spanischen Gitarren. „Die Kombination aus Holzbearbeitung und etwas zu erschaffen war für mich einfach eine tolle Möglichkeit“, erzählt der Gitarrenbaumeister. Als 2015 die Studienklasse nach Spanien fuhr, trafen sie dort einen der größten spanischen Gitarrenbauer des 20. Jahrhunderts: José Romanillos. „Obwohl ich nur ein kurzes Gespräch mit ihm hatte, fühlte ich mich inspiriert. Er zeigte meiner Klasse seine Werkstatt und einige Lieblingswerkzeuge und erklärte, warum und wie sie funktionierten. Er nahm uns sogar mit zu sich nach Hause, um einige seiner persönlichen Gitarren zu zeigen.“ Steven den Toom und die Meisterklasse aus Belgien besuchten auf ihrer Studienreise auch das von Romanillos gegründete Museum in Siguenza und das Ramirez- Museum, „wo ich erstmals eine originale Gitarre von Antonio de Torres sehen konnte.“

Im letzten Jahr des Studiums absolvierte der Niederländer ein Praktikum beim Gitarrenbauer Graham Emes in Cornwall, St. Ives. „Das war eine wunderbare Zeit mit vielen tollen Momenten. Graham Emes zeigte mir die wahre Welt des Gitarrenbaus. Nach drei Wochen kam ich mit einer halben Flamencogitarre in den Händen zurück, die ich zuhause fertiggestellt habe“, berichtet Steven den Toom mit strahlenden Augen.

Leben ohne Gitarre nicht vorstellbar

Im Sommer 2016 schloss den Toom das Studium in Antwerpen im klassischen Gitarrenbau ab und zog anschließend zu seinen Eltern ins Sauerland, um in Altastenberg die eigene Werkstatt zu eröffnen. „Hier verbringe ich seitdem die Tage, um meine Gitarren und mich selbst zu perfektionieren“, erzählt Steven selbstbewusst und zufrieden und ergänzt: „Im Moment könnte ich mir ein Leben ohne Gitarre nicht vorstellen. Gitarre spielen, sie ansehen, hören und fühlen. Es fasziniert und begeistert mich einfach.“

Quelle: WOLL Magazin

Im weiteren Verlauf des Gespräches erinnert sich der Gitarrenbegeisterte an seine frühen Jahre: „Die Neugier treibt mich an, weiterzumachen, und motiviert mich auch in schwierigen Zeiten. Es ist lustig, dass sich in dieser Hinsicht seit meiner Kindheit nicht viel geändert hat. Ich möchte immer noch mit meinen Händen arbeiten und kreativ sein. Das hat mich dahin gebracht, wo ich jetzt bin: zum offiziellen Gitarrenbauer.“

Das Streben nach dem Wahren und Schönen scheint Steven den Toom ins Lebensbuch geschrieben zu sein. So hat er auf der Suche nach einem geeigneten Raum, in dem man den Klang der Gitarren bestens wahrnehmen kann, die Kreuzbergkapelle in Altastenberg entdeckt. „Hier, wo hin und wieder die Verstorbenen des Ortes bis zur Beerdigung liegen, ist ein Klangraum, wie ich ihn noch nirgendwo erlebt habe“, berichtet Steven den Toom. Für den Gitarrenbaumeister ein Grund, im August mit einigen der besten Gitarrenspieler Europas hier klassische Gitarrenstücke als Video aufzunehmen.

Wenn also in Zukunft eindringliche, klassische Gitarrenklänge im Netz zu hören und zu sehen sind, kommen sie vielleicht aus dem Sauerland, aus der Kreuzbergkapelle in Altastenberg.