Schmallenberger Jugendblasorchester: Haste Töne

Junge Leute erhalten musikalische Ausbildung beim Profi.

„Haste Töne“, so lautet der treffende Name für die neue Zeitung der Stadtkapelle Schmallenberg/Jugendblasorchester (JBO). Warum wurde eine solche Zeitung ins Leben gerufen? Verena Vetter, Mitglied im Jugendvorstand der Stadtkapelle Schmallenberg e.V., weiß die Antwort: „Mittlerweile ist die zweite Ausgabe im Druck. Wir möchten zeigen, was unser Verein alles macht. Dabei geht es nicht nur um Auftritte. Dazu hätte ein Programmheft gereicht. Wir wollen informieren und Interesse wecken. Ganz ehrlich, es geht auch darum, den musikalischen Nachwuchs zu sichern. Ich habe den Eindruck, dass viele Kinder und Jugendliche es uncool finden, ein Instrument zu spielen.“ Hiermit bringt es die 21-jährige Verena Vetter auf den Punkt. Aussagen wie: keinen Bock, dafür habe ich keine Zeit, zu langweilig, ich kann sowieso keine Noten lesen, ein eigenes Instrument ist zu teuer … kommen oft. Die Gründe, warum man es nicht wenigstens versucht, sind endlos. Das weiß auch der 1. Vorsitzende Wolfgang Brüggemann: „Wir haben festgestellt, dass wir viel mehr Aufklärungsarbeit leisten müssen. Woher soll der potentielle Nachwuchs sonst wissen, was bei uns möglich ist?“ Früher war klar: Wenn der Opa und der Papa in der Stadtkapelle spielten, lernte der Sohn auch ein Instrument. Keine Frage. „Bei mir war es 1969 so, dass fast meine ganzen Grundschulkameraden in die Knabenkapelle gingen“, erinnert sich Wolfgang Brüggemann. Was früher übrigens den Herren der Schöpfung vorbehalten war, ist heute anders: Elaine Droste und Verena Vetter gehörten 2014 zu den ersten Mädchen, die aufgenommen wurden. Eine kleine Revolution. Die beiden jungen Frauen lachen: „Unvorstellbar, dass es damals so war. Es ist so klasse, in dieser Musikertruppe mitzuspielen. Wer es noch nicht gemacht hat, muss es unbedingt probieren.“ Die jungen Leute erhalten eine Ausbildung beim Profi: Musiklehrer Michael Hoffe macht die kleinen und großen Talente zu Musikern. Bei entsprechender Spielfreude wird vom Verein ein Instrument als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Besser geht es eigentlich nicht. Und das Notenlesen? „Ja, das ist wichtig, aber total einfach. Notenlesen ist eigentlich wie ein Alphabet, das kann jeder schnell lernen“, erzählt die 12-jährige Mia Vetter. Sie findet das Tenorhorn „mega“ und spielt es mit großer Leidenschaft.

Mit guter Jugendarbeit steht und fällt die Zukunft jedes Vereins, auch einer Musikkapelle. Viele Eltern schaffen es heute nicht mehr, ihren Kindern die Freude am Musizieren zu vermitteln. Daher hier das Angebot des Jugendvorstandes der Schmallenberger Stadtkapelle, dies allen Kindern zu ermöglichen: Wer Lust hat, ein Instrument zu lernen, Spaß am Musizieren hat und in seiner Freizeit gerne nette Leute um sich haben will, ist herzlich willkommen! Und wer mehr über Probenzeiten, Termine und weiteres wissen will, einfach unter 02972 6145 melden oder eine E-Mail senden: kontakt@stadtkapelle- schmallenberg.de